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Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020

| Marc Heiland | Konsolen

MarioOlympiaSeit dem Jahr 1894 finden alle vier Jahre die Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Die Wettkämpfe, bei der sich Sportler aus aller Welt messen, gehen zurück auf die Olympischen Spiele der Antike, welche in Griechenland ausgetragen wurden. Waren bis 1994 noch die Winter- und Sommer-Olympiade im selben Jahr, gibt es seitdem in einem zweijährigen Rhythmus jeweils Sommer- und Winterspiele. Im kommenden Jahr werden dann in Tokio die Sommerspiele ausgetragen. Damit ihr euch schon einmal vorab auf dieses sportliche Großereignis einstimmen könnt, bringt Nintendo – wie auch zu den vergangenen Olympischen Spielen – den virtuellen Ableger mit Mario, Sonic und Co. in den Handel. Dieses Mal natürlich für die Nintendo Switch. Wir haben uns mit Prinzessin Peach, Luigi, Yoshi und all den anderen auf den Weg ins Stadion gemacht, verschiedene Wettbewerbe ausgetragen und viele alte und neue Dinge sehen können. Ob uns „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020“ Spaß gemacht hat und wir den Titel weiterempfehlen können, klären wir im folgenden Test.

Zurück auf der Tartanbahn

Wie in den vergangenen Jahren, wann immer ein Spiel mit Mario, Luigi und all ihren anderen Freunden veröffentlicht wurde, handelte es sich vom Grundgedanken her in den meisten Fällen um ein Partyspiel. Denn für Nintendo steht seit jeher der Gemeinschaftsaspekt ganz weit vorne auf seiner Agenda. Und so ist es auch bei diesem Spiel. Denn die sportlichen Aktivitäten, welche hier geboten werden, könnt ihr wahlweise alleine oder als Partyspiel angehen. Die Olympischen Disziplinen, welche der neue Ableger bietet, sind eigentlich nichts weiter als Minispiele, welche sich durch unterschiedliche Komplexität auszeichnen. Wer sich in den Sportarten üben will, der kann gegen die KI antreten, was jedoch aufgrund der wenigen Möglichkeiten nicht allzu fordernd ist. Richtig Spaß macht jedoch erst der Wettkampf gegen andere Sportler aus Fleisch und Blut, wenn ihr mit Freunden an der Switch antreten.

Bei der Wahl der unterschiedlichen Disziplinen bietet euch Nintendo viele altbekannte Sportarten wie den Hürdenlauf, den 100-Meter-Lauf, Bogenschießen oder auch Schwimmen. Andere Disziplinen wie Skateboard und Karate sind neu. Unterm Strich bietet euch der neuste Ableger der beliebten Sportreihe 25 Disziplinen. Gesteuert werden die Sportler über Bewegungssteuerung oder dem Pro-Controller. Letztere Variante funktioniert ohne Fehl und Tadel, mehr Spaß macht allerdings die Steuerung über Bewegungen, die ein wenig an die Wii erinnern. Große Herausforderungen stellen beide Steuerungsoptionen nicht an euch. Ein wenig schade ist, dass ihr im Multiplayer alle dieselbe Steuerung nutzen müsst. Da wäre ein wenig mehr Individualität wünschenswert gewesen. Für den Mehrspieler hätten wir uns auch gewünscht, dass es keinen geteilten Bildschirm gibt und so mehr Spieler antreten können. Dann doch lieber den vollen Bildschirm ausnutzen und die Spieler abwechselnd antreten lassen, zumal es online mit bis zu acht Spielern möglich ist...

Wir reisen in die Vergangenheit

Wie bereits erwähnt, könnt ihr auch alleine antreten. Neben Wettkämpfen gegen die KI gibt es einen Story-Modus, der euch über einige Stunden unterhalten möchte. Pate für diese Geschichte könnte der Film „Jumanji“ gestanden haben (nur ohne Dschungel). Denn wie im Film, so werden Mario, Sonic , Bowser und Dr. Eggman in eine geheimnisvolle Spielekonsole gezogen und befinden sich urplötzlich im Jahr 1964. Dort fanden in der realen Welt zu eben jenem Zeitpunkt schon einmal die Olympischen Sommerspiele statt, wodurch das Ganze eine schöne Hommage an die damalige Zeit ist. Im Olympischen Tokio des Jahres 1964 gibt es auch andere Sportarten, die ihr auf diese Weise absolvieren könnt und einen ganz anderen optischen Stil. Alles wirkt hier pixeliger, was an die frühen Tage der Nintendo-Charaktere und die alte Konsolenzeit erinnert. Auch in Sachen akustischer Untermalung passt sich das Spiel den frühen Konsolen an. Das ist zwar alles recht amüsant, auf Dauer aber auch ziemlich anstrengend. Manchmal ist die „gute, alte Zeit“ doch eher ermüdend. Interessanterweise haben sich die Entwickler auch dazu entschieden, im „nostalgischen“ Tokio auf eine reine klassische Controllersteuerung zu setzen. Schließlich gab es früher auch keine Bewegungssteuerung. Neben den sportlichen Minispielen gibt es innerhalb der Story noch weitere „Spielchen“, die nichts mit den Olympischen Spielen zu tun haben, die Kampagne aber so erweitern. Über Sinn und Nutzen kann man natürlich streiten. Ich persönlich finde diese Minispiele stellenweise kreativer und unterhaltsamer, als die doch insgesamt recht kurzen und hier und dort auch etwas langweiligen Sportdisziplinen, was natürlich über das eigentliche Sportspiel einiges aussagt. Denn insgesamt herrscht hier eher Stillstand als wirklicher Fortschritt, wodurch sich die Sportdisziplinen wie ein Update anfühlen.

Grafisch kann „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020“ einmal mehr überzeugen und zeigt, dass man bei Nintendo es einfach versteht, grafisch ansprechende, knallbunte und glaubwürdige Comicwelten zum Leben zu erwecken. Was uns gut gefällt, ist die Tatsache, dass die Entwickler euch nicht nur die sportlichen Aktivitäten versuchen näher zu bringen, sondern auch die Kultur Japans und die Hauptstadt Tokio eine Rolle spielen. Hierüber wird nämlich einiges an Wissen vermittelt. Gerade jüngere Spieler lernen also auch noch etwas neben den ganzen sportlichen Wettkämpfen.

Fazit: Ja – „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020“ macht erneut Spaß. Vor allem mit menschlichen Mitspielern können die kurzen Disziplinen eine gewisse Zeit unterhalten. Unterm Strich jedoch bietet der Titel recht wenig, was es nicht schon in vergangenen Jahren gab. Lässt man einmal die durchaus gut gemacht und mit ihren eigenen nicht sportlichen Minispielen wirklich kreative Kampagne außen vor, bleibt nicht viel übrig, dass auf Dauer motivieren kann. Vieles ist bekannt und wurde nur angepasst. 7Entscheidungen, online gegen acht, offline hingegen nur mit vier Spielern antreten zu können, sind ebenso wenig nachzuvollziehen, wie die Entscheidung für einen geteilten Bildschirm anstelle der Möglichkeit, einen Spieler nach dem anderen antreten lassen zu dürfen. Der „Retro-Ausflug“ ist nett, wenn man so etwas mag und unbedingt braucht. Grafisch hingegen kann auch dieses Spiel einmal mehr überzeugen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Nintendo für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

L. Zimmerman

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