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Need for Speed: Hot Pursuit Remastered | Review (XBox One / XBSX)

| Marc Heiland | Konsolen
NeedforSpeedHotRemaster sind für Entwickler und Publisher eine dankbare Möglichkeit, noch einmal Geld mit einem alten Spiel zu machen. Denn meist muss der Entwickler nicht sonderlich viel tun, außer das alte Spiel in ein grafisch zeitgemäßes Gewand kleiden. Andersherum gibt man so dem jüngeren Publikum auch die Möglichkeit, das oftmals zu Zeiten des Release des Originals gut verkauften Titels noch einmal kennenzulernen. Doch die Gefahr besteht dabei, dass sich Entwickler und Publisher verzetteln und das in der Regel inhaltlich unangetastete Spiel so unzeitgemäß ist, dass es nicht mehr begeistern kann. Auch einem der unterhaltsamsten Need for Speed ist nun ein solches Remaster gewidmet worden. „Hot Pursuit“ ist bereits vor zehn Jahren erschienen und wurde nun auf die Xbox One, PS4 und die Nintendo Switch gebracht. Ob jedoch nach einer Dekade der Titel noch so gut unterhalten kann, wie im Jahr 2010, haben wir für euch getestet.  
 
Willkommen in Seacrest County!
Wie bereits eingangs erwähnt, ist „Need for Speed: Hot Pursuit Remastered“ inhaltlich nahezu dasselbe Spiel, welches im Jahr 2010 erschienen ist. So dürft ihr euch auch beim Remaster auf arcadelastige Verfolgungsjagden mit den Cops im frei interpretierten Seacrest County freuen. Angepasst wurde die Grafik, die sich auf den „großen“ Konsolen mit 60fps und 4K-Auflösung präsentiert. Getestet haben wir das Spiel auf Microsofts neuem Flaggschiff, der Xbox Series X. Auch diese Version sieht grafisch nicht anders aus und scheint auch kein HDR zu bieten. Die Texturen wirken an einigen Stellen leicht aufpoliert, wodurch die Landschaften ein klein wenig realistischer aussehen und auch die Fahrzeuge sehen noch einen Tick besser aus. Ansonsten hat Entwickler Criterion nicht wirklich etwas verändert. Weder an der Beleuchtung noch an anderen Ecken und Enden wurde der Titel so richtig aufgebohrt. 
Mit dabei sind sämtliche DLC-Inhalte, die nach Release des Originals veröffentlicht wurden, wodurch das Gesamtpaket natürlich umfangreicher ist, als es das Originalspiel zum Launch vor zehn Jahren sein konnte. Leider ebenfalls (aufgrund der Tatsache, dass es ein Remaster und kein Remake ist) nicht mit dabei ist eine Story, die uns motiviert und dauerhaft an den Controller bindet. Stattdessen werden auch hier nur Events abgefrühstückt. Andererseits war „NfS“ ja noch nie für wirklich gute Geschichten bekannt, sodass es vielleicht sogar besser ist, hier ohne Story durch die Landschaften von Seacrest County zu rasen. 
Denn das kann das Spiel: Spaßige und kompromisslose Rennaction bieten. Egal ob wir als Cop oder Raser unterwegs sind: Das Driften, mit Nitros andere Fahrzeuge überholen und Gegenständen wie EMPs, Nagelbrettern und Co. auszuweichen, kann auch Anno 2020 in gewisser Weise unterhalten. Und auch die immer noch spektakulären Crashs sind ein Highlight des Spiels.
Dummerweise reicht das zehn Jahre später aber längst nicht mehr aus, da sich die Serie selbst weiterentwickelt hat und auch der Rest der Videospielewelt sich rasant veränderte. Denn die Gummiband-KI (die leider auch hier und dort noch zu finden ist), nervt, die Fehler, die damals im Spiel zu finden waren, sind auch heute noch da und die ewig gleichen Aufgaben sind einfach viel zu monoton. Dazu kommt, dass das Spiel manchmal viel zu gestreckt wird und dadurch die Inhaltsleere stellenweise klar hervortritt. Und der „Autolog“ wirkt heute einfach nur noch veraltet. Immerhin bietet euch „Hot Pursuit“ aktuell eine Crossplay-Funktion, die im Original nicht vorhanden war. 
 
Fazit: Am Ende dieser Kurzreview stellt sich natürlich die Frage, ob es diese Neuauflage wirklich gebraucht hätte und ob EA nicht lieber die Zeit und die Manpower für ein echtes neues NfS hätte investieren sollen – womöglich sogar für die XBSX und die PS5 mit ihrem aufregenden DualSense-Controller und 6seinen tollen Möglichkeiten. Und hier fällt uns die Antwort recht einfach: Auch wenn das Spiel zehn Jahre nach Release noch unterhalten kann und Spaß macht, bietet das Remaster für 40 Euro einfach deutlich zu wenig, sodass es aktuellen Rennspielen nicht im Ansatz das Wasser reichen kann und auch die eigenen Seriennachfolger stellenweise weit mehr bieten. Für eine Handvoll neuer Texturen und ein paar Fahrzeuge mehr, hätte es kein Remaster gebraucht. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Electronic Arts für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
 
L. Zimmermann
 

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