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The Falconeer | Review (Xbox One / XBSX)

| Marc Heiland | Konsolen
TheFalconeerSpiele zum Launch einer neuen Konsolengeneration sind immer etwas ganz Besonderes. Meist werden sie im Vorfeld mit viel PR beworben und sollen die hohen Anforderungen der Fans in allen Belangen erfüllen, am besten sogar noch übertreffen. Die Grafik muss dabei „state of the art“ sein, sämtliche Vorzüge der neuen Konsole sollen vorgestellt und alles besser werden als noch zu Zeiten der vergangenen Konsolengeneration. Dass diese Wünsche dann oftmals nicht erfüllt werden können, liegt weniger an den Titeln als daran, dass es kaum möglich ist, denn Ansprüchen der Community in Gänze gerecht zu werden.
Doch neben den „AAA“-Titeln gibt es zum Beginn einer neuen Konsolen-Ära auch immer einige Indie-Perlen, die sich ins Start-Portfolio ohne großes mediales Aufsehen fast schon schmuggeln, um dann die Öffentlichkeit umso mehr zu Erstaunen. Einer dieser Titel möchte der von einem einzigen Entwickler produzierte Titel „The Falconeer“ sein, der – passend zum Spiel – beinahe unter dem Radar geflogen ist. Wir durften uns für euch in die Lüfte schwingen und klären im Folgenden, ob sich der Kauf des Indie-Spiels auf der Xbox Series X lohnt. Vorab sei erwähnt, dass das Spiel auch für den PC und die Xbox One X erhältlich ist. 
 
Auf leisen Schwingen durch den Himmel
Während das Gros der Spiele heute vor allem in Punkto Grafik versucht, die Konsolen zu fordern (oder im Falle der letzten Konsolengeneration sogar technisch auszureizen), bleibt „The Falconeer“ betont sachlich. Und obwohl der Titel recht schlicht daher kommt und von den Allermeisten wohl kaum für einen Titel der letzten oder gar der aktuell gelaunchten Konsolengeneration gehalten werden dürfte, geht eine gewisse Faszination für diese optische Schlichtheit aus. Denn trotz mangelnder Texturvielfalt schafft es der Entwickler, seine „Spielwelt“ stimmungsvoll zu inszenieren. Kennern der Szene dürfte der Name des Entwicklers bekannt sein, zeichnet Sala doch für die Skyrim-Mod „Moonpath“ verantwortlich. Betrachtet man aber sein neustes, komplett eigenständiges Werk, so mag man kaum glauben, dass dieses Werk auf der Unity-Engine basiert. Zum grafischen Stil gesellt sich ein dichter und atmosphärischer Soundtrack, der durch eine gute Sprachausgabe gerahmt wird. 
 
Doch worum geht es eigentlich genau in diesem Spiel? Die Falconeers sind Krieger, die auf großen Falken reiten und die Ursee, eine Fantasy-Welt, gegen diverse Fraktionen verteidigen. Doch allem Anschein nach haben die Fraktionen auch einen gemeinsamen Feind unter der Meeresoberfläche. Leider werdet ihr zu Beginn des Spiels nur recht spärlich mit Informationen rund um die Handlung versorgt und auch im Spiel selbst verzichtet „The Falconeer“ auf Zwischensequenzen, welche die Story vorantreiben. Natürlich kann man hier anmerken, dass der Titel auch nur von einer einzigen Person entwickelt wurde. Allerdings ist das, was zwischen den Missionen in kurzen Dialogen und Bildschirmtexten an den Spieler weitergegeben wird, auch nicht sonderlich aufschlussreich und spannend erzählt. Hinzu kommt, dass das Spiel sehr langsam Fahrt aufnimmt und zu Beginn eher zäh und monoton daherkommt. Wer auf schnelle, kompromisslose Action steht und rasch in Spielwelten eintauchen will, dürfte dadurch enttäuscht werden. 
 
Ebenfalls enttäuscht hat uns die recht karge Spielwelt, in der es kaum etwas zu tun gibt und deren Erforschung nicht allzu interessant gestaltet wurde. Außer eine Aneinanderreihung mit Kämpfen läuft alles streng nach „Schema F“ ab und bringt ein gewisses Maß an Monotonie mit sich. Auch die ungenaue Steuerung trägt nicht dazu bei, den eh schon recht geringen Spielspaß in die Höhe zu treiben. Selbst beim Urahnen, „Panzer Dragoon“, war da stellenweise mehr los. So bleibt nicht viel mehr zu tun, als Runde um Runde auf Gegner zu feuern und diese zu attackieren. Einsteiger sollten sich überlegen, ob sie sich „The Falconeer“ zulegen, da der Titel alles andere als leicht und einsteigerfreundlich geworden ist. Denn im Gegensatz zu den Gegnern, segnet ihr nach einem bis maximal zwei Treffern das Zeitliche, was zu größerem Frust führen kann. Würde der Ehrgeiz geweckt, den man bei Spielen wir der „Souls“-Reihe verinnerlicht, könnte dies noch irgendwie motivierend sein. Doch leider ist Motivation für „The Falconeer“ fast ein Fremdwort. Einzig die verschiedenen Upgrades für den Falken retten euch vor allzu schnellem Ableben. 
 
6Fazit: Man mag dem Entwickler zugutehalten, dass er als Einzelperson eine Menge Arbeit und Fleiß in „The Falconeer“ gesteckt hat. Manche Ansätze sind prinzipiell auch gelungen. Dennoch hakt es an vielen Ecken. So ist die Story zu rudimentär ausgearbeitet, sind die Charaktere zu uninteressant, die Missionen zu monoton und die Steuerung zu schwammig. Einsteiger werden vor allem durch den hohen Schwierigkeitsgrad abgeschreckt, sodass es schwierig ist, das Spiel einer breiten Masse zu empfehlen. Sollte der Titel irgendwann im Game Pass erscheinen, könnt ihr ihn mal anschauen. Aber als Vollpreis-Spiel, können wir keine Empfehlung aussprechen. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Wired Productions für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
L. Zimmermann
 

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