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Stellar Blade - Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

Stellar BladeWas haben „Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball“, „Bayonetta“ und „Stellar Blade“ gemeinsam? Alle drei Spiele wurden von asiatischen Spieleschmieden entwickelt. Und alle drei Spiele setzen auf eine – mehr oder weniger – große Portion sexuelle Anspielungen. Doch während es beim erstgenannten Titel um sportliche Aktivitäten geht, dreht sich bei den beiden letztgenannten Titeln alles um Action und jede Menge abgefahrene durchchoreographierte Kämpfe gegen allerhand fiese Gegner. Was euch das exklusiv für Sonys PS5 entwickelte Spiel „Stellar Blade“ sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr im Test.

Und wieder sind die Menschen der Verlierer
Wie oft wurde in Videospielen eigentlich schon die komplette Menschheit vernichtet oder auf fremde Planeten zurückgedrängt? Ich befürchte, das kann man schon gar nicht mehr zählen. Und auch in „Stellar Blade“ hat es die Menschheit dahingerafft. Schuld daran tragen jedoch keine Viren, Zombies oder Affen (Grüße gehen raus an „Planet of the Apes“), sondern Monster. Die „Naytibas“ unter ihrem Anführer, dem „Alpha-Naytibas“, haben die Erde sich untertan gemacht und die Menschen ins All vertrieben. Von dort kehrt eines Tages eine kleine Einheit besonders trainierter Soldaten und Soldatinnen auf den ehemaligen Heimatplaneten, die Erde, zurück, um ihrerseits die Monster ein für allemal zu besiegen. Ihr seht schon: Mit Logik (die Menschheit gegen Monster vs. Eine Handvoll Elitesoldaten), hat man es hier nicht so. Natürlich kommt es, wie es kommen muss und der Soldatentrupp wird über den Planeten verstreut und zum Teil von den Monstern bestialisch ermordet. Und so ist es an euch, in der Rolle der Supersoldatin Eve, die Monster zu erledigen, und euch final dem Obermonster zu stellen.

Da ihr euch auf der Erde nicht auskennt, hilft euch ein Plünderer, der sich als Adam vorstellt. Dieser begleitet euch in Form einer Drohne und steht euch mit Rat und Tat – und später sogar aktiv im Kampf unterstützend – zur Seite. Zwar ist die Geschichte, die uns hier die Entwickler präsentieren, nicht sonderlich tiefgreifend, wartet jedoch mit einigen Erzählkniffen auf. Leider ist die Chemie zwischen den Figuren nicht so intensiv, wie man es erwarten könnte, und manchmal wirkt Eve etwas naiv. Dennoch macht es Spaß, sie auf ihrer Reise zu begleiten.

Der Reiz von „Stellar Blade“ liegt sowieso nicht in der Story, sondern in der beeindruckenden Spielwelt, die mit wunderschönen Leveln und Panoramen aufwarten kann. Es gibt jede Menge zu sammeln, wie Upgrades, Waffenkerne zur Verbesserung der Nahkampfklingen und Geheimnisse zu finden. Eine offene Spielwelt solltet ihr nicht erwarten. Dafür wurde die Welt sehr organisch gestaltet. Überall rosten, vermodern und verrotten Häuser, Fahrzeuge und andere Dinge, sodass das Weltuntergangsszenario sehr bedrückend und – trotz der Monster – in gewisser Weise auch realistisch daher kommt. Überhaupt sieht man dem Titel an, dass er ausschließlich für die Current-Gen und dann auch nur für eine einzige Konsole entwickelt wurde. Die Immersion von „Stellar Blade“ wird nicht nur von den geringen Ladezeiten getragen, sondern auch vom dezenten, aber absolut passenden Einsatz des haptischen Feedbacks des DualSense-Controllers. Hier haben die Entwickler wirklich gute Arbeit geleistet. Hin und wieder lockern kleinere Rätsel das Spielgeschehen auf und nehmen ein wenig aus dem ansonsten ziemlich actionlastigen Titel das Tempo raus. Dies werden einige von euch vermutlich kritisieren, andere jedoch als willkommene „Entschleunigung“ begrüßen.

Frontalangriff oder überlegte Attacken aus dem Hinterhalt?
Kommen wir zu dem, was „Stellar Blade“ ausmacht: den Kämpfen. Diese finden sowohl gegen kleinere als auch turmhohe Gegner statt und erinnern an diverse Soulslike-Titel. Gekämpft wird mit leichten und schweren Schlägen gegen eure Widersacher. Diese werden mit verschiedenen Kombinationen zu mächtigen Attacken und ermöglichen auch geschicktes hinter den Gegner springen, elegantes Auweichen und vieles mehr. Um dies jedoch auch umsetzen zu können, bedarf es nicht nur eines gewissen Timings und guten Reaktionsvermögens, sondern auch neuer Talente, die im Skilltree optimiert werden können. Dabei kommen die Entwickler euch enorm entgegen, indem ihr jederzeit den Fähigkeitenbaum erneut nach euren Wünschen bestücken könnt. Ein weiterer Punkt, der auch Anfängern das Leben ein wenig leichter macht, ist der variable Schwierigkeitsgrad, welcher wahlweise den Fokus mehr auf die Story legt oder eher auf die Kämpfe, sodass allen etwas geboten wird. Allerdings sind auch im einfacheren Schwierigkeitsgrad Kämpfe gegen die größeren Gegner nicht ohne Übung, perfektes Blocken und gute Kombos kein Zuckerschlecken. Unterstützt werden die Kämpfe durch eine wuchtige Soundkulisse, die über Kopfhörer sehr immersiv, über eine entsprechende Anlage wie mitten drin im Geschehen wirkt, da das Trefferfeedback nicht nur durch den Controller, sondern auch akustisch unterstützt wird. Einzig die typische Singsang-Musik mussten wir im Test ausstellen, da sie auf Dauer recht anstrengend war. Auch hier ist es natürlich wieder mal Geschmacksache, ob man so etwas mag oder nicht.

8Fazit: „Stellar Blade“ ist ein absolut gelungener PS5 Exklusivtitel, der spielerisch, optisch und inhaltlich überwiegend begeistern kann, packende Kämpfe bietet, die fordernd, aber nie zu wenig verzeihend sind, wie die Souls-Größen und somit auch Einsteiger vor die Konsole locken kann. Die Story bietet zwar keinen enormen Tiefgang, hat aber einige Wendungen parat, die dann ebenfalls zum Rest des Spiels passen. Unterm Strich können wir euch also „Stellar Blade“ durchaus ans Herz legen.

Wir bedanken uns bei Sony für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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