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Sniper Elite: Winter Warrior - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

sniper elite winter warriorSeit ihrem Debüt, im Herbst 2005, hat die „Sniper Elite“-Reihe immer mehr Fans für sich gewinnen können. Das Taktik-Shooter-Spiel, die von dem englischen Entwickler-Studio Rebellion Developments entwickelt wird, setzt seit Anbeginn nicht nur auf Stealth-Elemente und die Kunst mit dem Scharfschützengewehr, sondern sie versucht auch, das Ganze möglichst physikalisch präzise umzusetzen. Neben dem PC und den Konsolen, gibt es auch in der Virtual Reality die Möglichkeit, die Gegner lautlos auszuschalten.

Nach „Sniper Elite VR“ folgt nun mit „Sniper Elite VR: Winter Warrior“ der zweite, rein auf VR ausgerichtete Ableger, den wir für euch auf der Meta Quest 3 getestet haben. Was wir davon halten, klären wir im Test.

Als Partisane im Kampf gegen die Nazis
In den bislang erschienenen offiziellen fünf Teilen (die „Zombie“-Ableger rechnen wir nicht mit) konntet ihr in die Haut des Elitescharfschützen der alliierten Mächte, Karl Fairburne, schlüpfen. Dieser kämpfte im Zweiten Weltkrieg an ganz unterschiedlichen Schauplätzen gegen die Nazis. Neben dem immer wiederkehrenden Protagonisten ist ein festes Element der Reihe die sogenannte „X-Ray Kill Cam“, bei der bei einem erfolgreichen Treffer die Kugel in Zeitlupe vom Scharfschützengewehr zum Ziel verfolgt wird, wo beim Auftreffen eine anatomisch korrekte Röntgenaufnahme des getroffenen Körperteils und der Schaden, den die Kugel an den Organen und Knochen verursacht, sichtbar wird. Diese intensive, teils ziemlich extreme Darstellung vom gewaltsamen Eintreten der Kugel und den zerfetzenden Innereien hat Rebellion in den vergangenen Jahren viel Kritik entgegengebracht. Andere hingegen feierten den Entwickler genau für diese „Kameraführung“. Neben dem Singleplayer wurde im Laufe der Zeit auch ein Mehrspielerpart hinzugefügt.

Mit „Sniper Elite VR“ erschien dann vor zwei Jahren der erste von Grund auf für Virtual-Reality programmierte Ableger, für den Just Add Water als Entwickler und Rebellion Developments als Publisher verantwortlich zeichneten. Für das VR-Abenteuer wechselte man von Karl Fairburne hin zu einem Elitescharfschützen des italienischen Widerstands. Veröffentlich wurde der Titel für die Oculus Quest, Windows und PlayStation 4.

Der direkte Nachfolger, „Sniper Elite VR: Winter Warrior“ ist nun für die aktuellen VR-Brillen und die Meta Quest 2 und die Meta Quest Pro erschienen.
Wie schon im ersten Teil, schlüpft ihr auch bei „Winter Warrior“ in die Rolle des Snipers, des italienischen Widerstands und kämpft in Italien gegen die Nazis, die mal wieder auf der Suche nach einer Wunderwaffe sind, die den Krieg zu ihren Gunsten entscheiden soll. Leider ist den Entwicklern hier weder etwas Neues, noch etwas Originelles eingefallen. Und das, was hier an Story vorgetragen wird, ist abermals sehr oberflächlich gezeichnet. Wie bei den Vorgängern wird auch hier eine Menge Potenzial nicht ausgeschöpft. Jetzt kann man dem entgegnen, dass die meisten Shooter keine wirklich guten Geschichten erzählen und eigentlich auch nur eine Rahmenhandlung vorgeben sollen, die oft auf einen Bierdeckel passt. Dass es anders geht, beweisen diverse Mitbewerber mit ihren VR-Spielen.

Was Kennern des Vorgängers sofort auffällt ist, dass hier eine Menge recycelt wurde. So gibt es mal wieder eine Villa, in der sich nicht nur die einfachen Soldaten aufhalten, sondern auch eine wichtige Zielperson. Auch große Geschütze, die eure Schüsse übertönen, sind erneut mit dabei. Klar: Die Bösen sind ebenso einfach zu erkennen, wie die Guten und die Missionen laufen alle sehr stringent nach Schema F ab: Ihr erledigt vorgegebene Ziele, schaltet aus der Deckung bzw. größerer Distanz die zahlreichen Gegner aus, schleicht von Punkt A über Punkt Z zu Punkt B und versucht, möglichst lautlos vorzugehen, um dann erfolgreich die Mission am Ende wieder zu verlassen. Allerdings könnt ihr auch etwas entschlossener vorgehen, da die KI auch bei „Winter Warrior“ nicht die hellste Kerze auf der Torte ist. Wie John Rambo solltet ihr nicht unbedingt vorgehen. Doch für den Fall, dass ihr mal entdeckt werdet, ist es in Ordnung, mit der groben Kelle zu sieben. Dafür stehen euch ausreichend Munition und große Kaliber zur Verfügung sowie diverse Sorten von Granaten. Ein wenig schade ist, dass die Maps nicht allzu groß ausfallen und es kaum alternative Wege gibt, die ihr beschreiten könnt, um an euer Ziel zu gelangen.

Die Steuerung reagiert vor allem im Linkshänder-Modus nicht immer ganz akkurat, wodurch in etwas hektischeren Momenten das Nachladen nicht sofort klappt. Als Rechtshänder geht es besser. Dafür sind Trefferfeedback und Waffenhandling gelungen. Das Halten mit beiden Händen klappt dabei ebenso gut, wie der Blick mit einem Auge durch das Zielfernrohr. Hier kommt es wirklich darauf an, genau durch das Zielfernrohr zu blicken, wodurch sich das Gefühl, ein echtes Scharfschützengewehr zu benutzen, hervorragend anfühlt.

Mit einer Spielzeit von rund sechs Stunden ist „Sniper Elite: Winter Warrior“ nicht sonderlich umfangreich ausgefallen. Dafür sind die Schauplätze recht abwechslungsreich und hübsch animiert. Aktuell ist das Spiel aber nicht für die Meta Quest 3 zu 100 % optimiert. Entweder, weil die Entwickler sich noch nach der schwächeren Quest 2 und der Quest Pro richten mussten, oder, weil Meta den Chip noch drosselt. Unser Tipp: Nutzt den Games Optimizer, der noch mehr aus dem Spiel in puncto Auflösung und FPS herausholen kann! Optisch solltet ihr kein Feuerwerk im Stile eines „Red Matter 2“ erwarten. Aber mit dem jüngst erschienenen „Assassin’s Creed: Nexus“ kann der Titel durchaus mithalten, zumal das Kantenflimmern hier auch schwächer ausgeprägt ist. Ab und an hakte das Spiel für einen kurzen Moment und einmal stürzte es auch ab. Dies sollte jedoch durch einen Patch leicht zu beheben sein. Von akustischer Seite her bekommt ihr englische Sprecher geboten, die mit italienischem und deutschen Akzent sprechen. Beides klingt gewöhnungsbedürftig, ist unterm Strich aber in Ordnung.

Ein Wort zur Kill Cam: Auch diese ist in „Winter Warrior“ mit am Start und zeigt euch das Eintreten der Kugel in die Gegner in Röntgensicht, wenngleich das Ganze nicht so gelungen ist, wie auf dem PC und den Konsolen.

Fazit: Mehr vom Gleichen. So lässt sich „Sniper Elite VR: Winter Warrior“ zusammenfassen. Ja: Wer Stealth-Games in VR mag, wird auch an diesem Teil Freude haben. Doch 7insgesamt fühlt sich die Reihe so langsam aber sicher auserzählt an und kommt Kennern des Vorgängers eher wie ein DLC als ein echter Nachfolger vor. Dennoch ist „Winter Warrior“ ein ordentliches Spiel, wenngleich es sein Potenzial nicht ausschöpft.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Rebellion Developments für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

L. Zimmermann

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