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The Secret of Retropolis - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

Retropolis IAuf dem PC erfreuten sie sich vor allem in den 1990er-Jahren einer enorm großen Beliebtheit. Die Rede ist von „Point & Click“-Adventure-Spielen. Doch im Laufe der Zeit verlor das Genre immer mehr an Bedeutung. Seit Beginn der Meta Quest bzw. damals noch Oculus-VR-Brillen ist es genau andersherum. Das Genre wurde eher stiefmütterlich behandelt, ist aber nun durch einige gute Titel im Aufwind. Eines dieser Spiele, welches auf die Stärken des Genres setzt, ist „The Secret of Retropolis“.

Unter der Leitung des Entwicklers Peanut Button, wurde der Titel für die Quest 2 umgesetzt. Wir haben das Abenteuer jetzt für die Meta Quest 3 getestet und werden euch auch in Kürze den lang erwarteten Nachfolger in einem separaten Test vorstellen. Los geht’s!

Handmade
Die Story von „The Secret of Retropolis“, die gleichzeitig das allererste Spiel von Peanut Button darstellt, ist in einem alternativen Setting der 1920er-Jahre angesiedelt. Hier gibt es bereits Dinge aus der Zukunft, von denen selbst wir heute nur träumen können. Ihr übernehmt die Rolle eines Privatdetektivs mit Namen Philip, der einer unbekannten Lady zur Seite steht, die eines Tages mit einem Problem in seinem Büro auftaucht.

Das Besondere im Spiel ist, dass es anstelle von menschlichen Charakteren ausschließlich Roboter gibt. Diese sind allerdings genau wie die Menschen geworden und versinken oftmals in Apathie, Melancholie, verfallen nicht selten dem Alkohol und auch Gier und Verrat gehören zum Alltag der Roboter in der titelgebenden Stadt Retropolis. Und wie es sich für eine echte Detektiv-Story gehört, wurde natürlich auch unser Partner ermordet und wir wollen herausfinden, wer für die Tat verantwortlich ist. So habt ihr also gleich von Beginn an zwei Aufgaben, mit denen ihr konfrontiert werdet.

Gespielt wird „The Secret of Retropolis“ – im Gegensatz zu vielen anderen VR-Titeln – ausschließlich im Sitzen. Dadurch, dass wir uns zu keinem Ort bewegen können, wirkt das Spiel sehr statisch. Lediglich eure Roboterarme holen Gegenstände zu euch heran, damit ihr mit diesen interagieren könnt. Dass sich der Titel auch (oder in erster Linie) an Einsteiger richtet, erkennt man daran, dass wichtige Gegenstände optisch vom Spiel hervorgehoben werden, damit ihr nicht unnötig viel Zeit auf das Durchprobieren verschiedener Aktionen angewiesen seid.

Was uns an „The Secret of Retropolis“ ganz besonders gefällt, ist die handgezeichnete Grafik, die eine einzigartige Film Noir-Atmosphäre erzeugt. Schön, dass es noch Entwickler gibt, die sich für ihr Spiel Zeit nehmen und nicht alles rein digital zum Leben erwecken. Zwar muss man sich heutzutage möglicherweise erst einmal wieder an diesen Stil gewöhnen. Doch wenn man sich darauf einlässt, erhält man als Spieler einen Titel, der über eine ganz eigene Note verfügt, die man rasch zu schätzen weiß. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass das Spiel kein Spiel ist, das einen enormen Mehrwert durch die dritte Dimension erhält. „The Secret of Retropolis“ würde auch ganz klar als Flat-Version ausgezeichnet funktionieren.

Die zweite Stärke des Spiels sind die Dialoge, die zwar hier ausschließlich auf Englisch, dafür aber mit gut gemachten deutschen Untertiteln daherkommen, sodass auch nicht Englisch sprechenden Spielern zu keiner Zeit etwas von der Handlung entgeht. Die Dialoge werden immer wieder durch eure Entscheidungen unterbrochen, wenngleich das keine echten Auswirkungen auf die Handlung und deren Ausgang haben. Die Rätsel bestehen aus dem Kombinieren von Gegenständen, was leider nicht an Legenden wie „Day of the Tentacle“ oder die „Monkey Island“-Reihe heranreicht. Dafür mangelt es dem Spiel auch an Abwechslung und Tiefgang.

8Fazit: Mit „The Secret of Retropolis“ gelingt dem Entwicklerteam von Peanut Button ein kleiner aber feiner Erstling, der aufgrund seiner Spielkürze (knappe zwei Stunden) ganz klar auf Episodenformat ausgelegt ist und dessen zweiter Teil auch schon in den Startlöchern steht. Mit netten Rätseln, guten Dialogen und einem „runden“ Gesamtpaket macht das Spiel Lust auf mehr.

Wir bedanken uns beim Entwickler Peanut Butter für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

Text: L. Zimmermann

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