Shooter und Roguelike-Titel gibt es für die unterschiedlichen VR-Brillen mehr als reichlich. Was also kann uns „Hellsweeper VR“ bieten? Wo setzt der Titel vielleicht Akzente, die andere Genrevertreter nicht bieten können? Und ist das Spiel auch für Einsteiger in die Welt der Virtuellen Realität geeignet? All diese Fragen haben wir uns vor unserem Test des mittlerweile auch für die Meta Quest 3 veröffentlichten „Hellsweeper VR“ gestellt. Ob uns das Spiel bei der Beantwortung unserer Fragen zufriedenstellen konnte und ob wir euch das VR-Roguelike empfehlen, klären wir im Folgenden.

Auf in die Dämonenwelten
Das Spiel beginnt zunächst mit einem sehr ausführlichen und gut gemachten Tutorial. Hierbei zeigen die Entwickler von Vertigo Games einen gewissen Humor. Denn euer Meister, der euch in die Spielmechnik einführt, ist eine Art Glühwürmchen, welches ihr in euer Ohr setzen müsst. Dort steht es euch mit Rat und Tat zur Seite. Ihr könnt euch durch die Areale bewegen und teleportieren. Ein Doppelsprung wird realisiert, indem ihr während des Sprungs noch einmal die Teleportation betätigt. Klingt kompliziert? Ist es dank sauberer Umsetzung jedoch nicht. Das Ziehen der Waffen (Schwerter oder Pistolen) funktioniert ebenfalls einfach. Je nachdem, auf welchen Slot ihr sie legt, könnt ihr die Waffen schnell mit einem Zusammenschlagen der Hände oder einem Auseinanderziehen aus dem Nichts entstehen lassen und durch eine Schwung-Geste – im Falle der Pistolen – nachladen. In der Hektik des recht schnellen Spiels kann dies allerdings manchmal ein wenig dauern oder nicht ganz exakt ausgeführt werden, was bei gleichzeitigem Angriff von Gegnern am Boden und in der Luft schnell zu wilden Fuchteleien ausartet. Dank verschiedener Schwierigkeitsgrade ist dies allerdings kein großes Problem.

Das Spiel selbst ist in drei Akte, die insgesamt aus 18 kurzen Kapiteln bestehen, unterteilt. Jedes Kapitel führt euch an diverse Orte, deren Inhalte sich jedoch gleichen. Allzu viel Abwechslung solltet ihr bei „Hellsweeper VR“ nicht erwarten. Insgesamt drei Bosse warten auf euch. Die haben es allesamt in sich und sind nicht ganz so einfach zu besiegen, wie die Standard-Gegner. Abwechslung bringen Magie-Fähigkeiten wie Feuermagie, Machtkräfte, Frostmagie und Lasermagie mit sich, die ebenfalls über einen Item-Sockel beschworen werden können. Am Ende jedes Levels erhaltet ihr Kräfte oder Verbesserungen eurer Items oder Waffen. Auch der Zugang zum Shop muss erst zu Beginn noch freigeschaltet werden. Immerhin verzichtet das Spiel auf Mikrotransaktionen, was heutzutage auch keine Selbstverständlichkeit ist. (Ja, ich spreche mit dir, Capcom!)

Grafisch sieht man dem Titel (wenn man nicht gerade gewisse Tools zur Verbesserung der Auflösung) an, dass es sich um ein eigenständiges VR-System handelt. So kann diese Version nicht mit der PCVR-Version oder der PSVR2-Fassung mithalten. Die Umgebungen sind zwar recht detailliert; dennoch sind einige Texturen auf der Meta Quest 3 etwas matschig. Und auch das Kantenflimmern ist hier und dort zu erkennen. Die Waffendesigns sind gut und die magischen Effekte sind gut, könnten aber auch bildschirmfüllender sein. Die Gegner sehen recht ordentlicih designt aus und wissen zu gefallen. Vor allem an den Bossen hatten wir unsere Freude. Auf ein Intro oder Zwischensequenzen wurde leider verzichtet. So bleibt auch unser Alter Ego sehr blass.

Für die Soundkulisse haben die Entwickler einen guten Job gemacht, da hier rockige Klänge zum Einsatz kommen. Dank räumlichem Audio könnt ihr Feinde jederzeit perfekt lokalisieren. Die Waffensounds sind ok, könnten aber noch ein wenig mehr „Wumms“ vertragen.

Fazit: „Hellsweeper VR“ ist ein kompromissloses VR-Actionspiel, das auf Tempo setzt und jede Menge Spaß macht. Vor allem der höchste Schwierigkeitsgrad ist der Titel durchaus fordernd! In einigen Szenen kommt die Motion Sickness zum Tragen, wodurch Gelegenheitsspieler und Einsteiger vielleicht erst einmal probespielen sollten.

Wir bedanken uns bei Vertigo Games für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann