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Another Fisherman's Tale - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

Another FisherAls vor knapp fünf Jahren das Indie-Spiel „A Fisherman's Tale“ unter anderem für die Meta Quest 2 erschien, sorgte der VR-Titel weltweit innerhalb der VR-Community für Begeisterung. In der Rolle eines Fischers mit Namen Bob, der in einem Leuchtturm wohnte. Nach einem Schiffsunglück, bei dem sowohl sein Boot als auch seine Kameraden verloren gingen, baute der Fischer ein exaktes Modell seines Zuhauses, mit einer Marionette, welche ihm bis aufs Haar glich.

Als er fertig war, schlief er ein und sah am nächsten Morgen die Marionette anstatt seiner selbst. Um das Haus, in dem er nach dem Unglück lebte, verlassen zu können, musste er in der Modellwelt Rätsel lösen und dabei zwischen der „realen“ Welt und der Modellwelt interagieren. Das Prinzip der bekannten „Matroschka“-Puppen, bei der in einer großen Puppe mehrere kleine Puppen stecken, diente bei „A Fisherman's Tale“ zweifelsfrei als Vorlage. Nun ist mit „Another Fisherman's Tale“ der zweite Teil erschienen. Wir haben die Fortsetzung anhand der Quest 3-Fassung getestet.

Von allem mehr
Die gute Botschaft gleich vorweg: Viele Kritiker hatten dem ansonsten hervorragenden „Another Fisherman's Tale“ bzw. seinen Entwicklern vorgeworfen, eine viel zu kurze Spielzeit zu bieten. Und in der Tat haben die Macher Innerspace und Vertigo Games auf ihre Community gehört und mit dem Nachfolger ein Spiel veröffentlicht, das gut die doppelte Spielzeit zu bieten hat. Doch nicht nur das – der Nachfolger setzt auch auf andere Rätsel, die immer wieder aufs Neue verändert werden. Was hier an Einfällen aufgeboten wird, ist beeindruckend, vor allem im Vergleich zu so manch anderem „großen“ Titel.

Das Setting ist dieses Mal kein Leuchtturm, sondern eine Insel, auf welcher ihr landet. Dabei erzählt ihr eurer Tochter, was ihr erlebt (habt). Dort begebt ihr euch auf die Suche nach einem Ei, welches über geheimnisvolle Kräfte verfügen soll. Aber nicht nur ihr seid an dem Ei interessiert; auch eine Bande von Piraten versucht es in seine Hände zu bekommen. Die Reise führt euch dabei an verschiedene Schauplätze, die allesamt hübsch gezeichnet sind und verschiedene Aufgaben und Rätsel enthalten. Vor allem Neulinge werden vom Spiel behutsam in die Steuerung eingeführt. So könnt ihr beispielsweise euren Kopf abnehmen, ihn an einen höher gelegenen Punkt befördern, um einen besseren Überblick zu erhalten, eure Puppenhand werfen und sie lenken, um Gebiete zu erreichen, die ihr mit eurem Körper nicht erreichen könnt, oder euren eigenen Körper aus der „Kopf-Ansicht“ steuern. Das alles ist im ersten Moment etwas schwierig, aber schon bald geht die Steuerung in Fleisch und Blut über. Gerade in der Virtuellen Realität funktioniert diese „getrennte Körpersteuerung“ wunderbar und der Mehrwert ist in VR besonders groß, da auch hier erneut mit den unterschiedlichen (dieses Mal jedoch nicht verschachtelten) Ebenen und Perspektiven gespielt wird. Im Laufe der Zeit werden die Rätsel komplexer und hin und wieder muss man ordentlich um die Ecke denken.

Aber nicht nur die Rätsel sind komplexer und interessanter. Auch die Story wird spannender erzählt und enthält manch unvorhersehbare und ziemlich viele verrückte Momente, sowie einen gewissen erzählerischen Tiefgang, der allerdings nicht mit dem moralischen Zeigefinger oder der Dampfhammer-Methode erzählt wird, sondern eher ein wenig versteckt daher kommt. Manche Momente wirken sogar nach dem Ausschalten des VR-Headsets nach und regen zum Nachdenken an.

Fazit: „Another Fisherman's Tale“ gelingt es, was nicht jedem Spiel gelingt: Seinen bereits grandiosen Vorgänger in jedweder Hinsicht noch zu 9übertrumpfen. Egal ob von der Spielmechanik, den Rätseln, der Grafik, der Kreativität oder der Story her wirkt alles noch besser, als in Teil eins. Nicht nur für Kenner des Vorgängers und VR-Enthusiasten sondern auch für Einsteiger ist „Another Fisherman's Tale“ ein ganz klarer Pflichtkauf. Und auch wenn der Titel ohne den Vorgänger funktioniert, solltet ihr – allein schon um den Entwickler zu unterstützen – beide Teile spielen!

Wir bedanken uns bei Vertigo Games für den zur Verfügung gestellten Review-Code.

U. Sperling

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