Auf der Quest und anderen VR-Brille ist der Zombie-Shooter „Arizona Sunshine“ einer der beliebtesten Titel seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2016. Nun ist endlich der langersehnte Nachfolger für die aktuellen VR-Brillen erschienen und wir konnten uns bereits seit einigen Tagen ein ausführliches Bild von „Arizona Sunshine 2“ auf der Meta Quest 3 machen. Ob der Nachfolger so gelungen ist, wie Teil eins oder den ersten Teil sogar übertrifft, verraten wir euch in dieser Review.

Zurück nach Arizona

Zombies gehen irgendwie immer. Egal ob in Büchern, Filmen und Videospielen : Die Jagd auf die Untoten scheint sich einer generationenübergreifenden Faszination zu erfreuen. Daher wundert es nicht, dass unter den zahlreichen VR-Shootern auch diverse Zombie-Shooter zu finden sind. 

In „Arizona Sunshine 2“ seid ihr erneut als namen- und gesichtsloser Protagonist unterwegs, der dafür aber ein besonders ausgeprägtes Arsenal an Schimpfwörtern, Beleidigungen und coolen sowie humorvollen Sprüchen auf Lager hat.

Zu Beginn des Spiels seht ihr ein Flugzeug abstürzen und sucht nach dem Piloten. Nachdem ihr ihn gefunden habt erkennt ihr schnell, dass der Pilot keinerlei Überlebenschance hat. Er faselt irgendetwas von einem „Patient Zero“, der wohl als Überträger des Zombievirus gesehen wird und eine Armee der Untoten erstellt, und überlässt im Sterben euch seinen treuen Gefährten, einen Schäferhund namens „Billy“. Dieser wird euch im Laufe der Kampagne eine wertvolle Unterstützung. Denn er kann nicht nur Schlüssel bringen, an die ihr nicht herankommt und Leichen wegziehen, um Wege freizumachen. Vor allem Zombies kann er auf euren Befehl hin angreifen und endgültig töten. Leider greift er nicht von allein an und benötigt auch eine gewisse Zeit, bis er wieder einsatzbereit ist. Dennoch ist seine Hilfe vor allem auf dem höheren Schwierigkeitsgrad Gold wert. Denn dann werden sowohl die Ressourcen mit denen ihr Minen, Molotow-Cocktails und Granaten craften könnt, seltener. Aber auch auf „leicht“ ist es – gerade bei einem großen Gegneraufkommen – nicht immer leicht. 

Dafür ist das Waffenarsenal recht umfangreich und in eurem Halfter könnt ihr an den Seiten und auf dem Rücken verschiedene Waffen mitnehmen. Praktischerweise ist das Inventar so groß, dass alles, was ihr in Truhen, Kisten, Tischschubladen, Mülleimern etc. findet, bequem verstaut werden kann. Das Aufnehmen von Munition funktioniert dabei genauso natürlich, wie das Nachladen der einzelnen Waffen. Ist ein Magazin leer, müsst ihr den vorgegebenen Button drücken, das neue Magazin einfügen und die Waffe laden. Besonders spannend, ja sogar teilweise nervenaufreibend ist es, wenn vor euch und hinter euch Zombies auftauchen und ihr nachladen müsst. In diesen Momenten ist es gut, wenn euer Hund in der Nähe und gerade unbeschäftigt ist. Da das Nachladen immer einen Moment dauert, empfiehlt es sich, in ruhigeren Momenten alle mitgeführten Waffen zu laden. Was uns bei den Waffen ebenfalls gefällt ist das gute Trefferfeedback. Gerade bei der doppelläufigen Shotgun, die gleich mehrere Gegner auslöscht, macht sich beim ersten Treffer Staunen, danach ein gewisses Wohlgefühl breit.

Wer gut ist (und das Glück hat, dass das Controller-Tracking nicht wie bei uns stellenweise beim Klettern aussetzt, sodass man den ganzen Weg nochmal von vorne klettern muss),der sieht nach ungefähr 10-12 Stunden den Abspann. Dies liegt unter anderem daran, dass die Level alle sehr schlauchförmig sind. Alternativrouten ging es leider nicht.

Grafisch sieht der Titel gut, aber leider nicht überragend aus. Dies liegt vermutlich daran, dass Entwickler Vertigo Games alle Plattformen gleichermaßen supportet, wodurch dann nach der schwächsten Technik entwickelt wird. Und so sind schlecht aufgelöste Texturen, hölzerne Animationen und Clippingfehler leider keine Seltenheit. Dennoch ist „Arizona Sunshine 2“ meilenweit davon entfernt, ein hässliches Spiel zu sein! Beim Sound haben die Entwickler eine gute Arbeit geleistet. Schade, dass auch hier lediglich deutsche Untertitel beim Verständnis des Gesprochenen helfen. Andererseits würde der Humor wohl auch schlecht zu übersetzen sein.

Wer sich nicht alleine auf die Zombiehatz begeben will, kann die komplette Kampagne auch koop spielen oder den Horde-Modus und das Ganze funktioniert sogar plattformübergreifend!

Fazit: Auch wenn „Arizona Sunshine 2“ nicht mehr den frischen Wind ins Genre bringt, wie 2016 der Vorgänger, macht auch Teil zwei eine Menge Spaß. Dies liegt daran, dass mit dem tierischen Begleiter nicht nur eine tolle Unterstützung geboten wird, sondern der Hund euch im Lauf der Zeit auch ans Herz wachsen wird. Auch das Waffenhandling ist gelungen. Die Kampagne macht Spaß, auch wenn sie eher klassisches Beiwerk ist. Für Fans auf jeden Fall eine ganz klare Empfehlung.

Wir vergeben für Arizona Sunshine 8 von 10 Punkten.

Wir bedanken uns bei dem Entwicklerteam für den zur Verfügung gestellten Testkey.

U. Sperling