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inn-joy @ "Ruhrkind" in Gelsenkirchen

| Marc Heiland | Für Gourmets

Ruhrkind2Steak-Restaurants erfreuen sich seit Jahren einer stetig wachsenden Beliebtheit. Seitdem 1973 die Restaurantkette „Maredo“ aus Düsseldorf ihre erste Filiale eröffnete, haben viele Menschen die ursprünglich aus Argentinien stammenden Spezialitäten „vom Rind“ für sich entdeckt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Restaurants, die sich auf vielfältige Steakvarianten spezialisiert haben. Eine davon ist „Ruhrkind“ in Gelsenkirchen. Was das Restaurant zu bieten hat und wie das Essen dort schmeckt, durften wir für euch am gestrigen Mittwoch, 17.04.2019, herausfinden. Hier unser Bericht.

(R)u(h)rige Einrichtung vor malerischer Kulisse

Das Restaurant „Ruhrkind“, das mit dem Namenszusatz „Fleischmanufaktur“ wirbt, liegt im Gelsenkirchener Stadtteil Bismarck an der Grenze zu Erle im neu angelegten Yachthafen der Firma Stölting. Dort, am Ausleger des Rhein-Herne-Kanals, haben sich einige Firmen angesiedelt und etliche Häuser befinden sich im Bau oder wurden erst vor Kurzem bezogen. Der Gebäudekomplex, in dem sich das „Ruhrkind“ befindet, ist komplett neu errichtet worden und befindet sich in unmittelbarer Nähe des kleinen Hafens. Die Gastronomie verfügt über eine Außenterrasse, sodass ihr im Sommer und an schönen Frühlingsabenden euer Essen auch unter freiem Himmel genießen könnt.

Die Einrichtung ist sehr spannend und vermischt Elemente, die einen typischen Ruhrgebiets-Charme ausstrahlen mit themenbezogenen Einrichtungsgegenständen. Herzstück des Restaurants ist die große Theke, hinter welcher sich drei große Fleischreifeschränke befinden. Hier kann sich der Gast sein Fleisch individuell aussuchen und zubereiten lassen. Auf der Karte stehen aber nicht nur Steaks, sondern auch Fisch in Sashimi-Qualität, frisches Tatar und verschiedene Burger, gesunde Bowls und raffinierte Desserts. Das Fleisch stammt von Weidenrindern aus dem weiteren „Umland“ von ausgewählten Höfen. Darüber hinaus gibt es diverse Special-Cuts aus aller Herren Länder. Das Fleisch wird am Knochen trocken gereift (so genanntes DryAged-Verfahren) und – je nach Wunsch – in unterschiedlichen Stufen gebraten. Preislich fängt man beim DryAged-Fleisch bei ca. neun Euro je 100g an. Damit liegt man zwar teilweise im oberen Preissegment. Dafür ist das Fleisch aber auch qualitativ top.

Ruhrkind3Für den Abend haben wir uns zunächst als Vorspeise für einen Dip mit Brot und Lachstatar und als Hauptspeise für ein Rumpsteak vom Argentinischen Black Angus, einen Kinderburger für den Sohn sowie ein Nebraska Beef Entrecote entschieden. Als Getränke wählten wir die hausgemachten Limonaden. Die zuvorkommende und freundliche Bedienung nahm unsere Bestellungen auf und erklärte uns, dass es möglich sei, nicht nur die Beilagen zu kombinieren und zu variieren, sondern auch den Kinderburger nach Wunsch in der Zusammensetzung zu ändern. Ein Daumen hoch!

Bereits nach rund 10min. Kamen die Vorspeisen. Der Dip (unter anderem angemacht mit Schnittlauch, Knoblauch, Zitrone und Dill) schmeckte frühlingsfrisch und war gut abgestimmt. Keine Aromen drängten sich unangenehm in den Vordergrund. Das Baguette war selbstgemacht, knackig-kross und noch warm. Geschmacklich top war ebenfalls das Tatar. Fein zubereitet mit Schnittlauch, beiliegender Zitrone, Tomate und Brot, konnte es ebenfalls überzeugen. Die hausgemachten Limonaden waren erfrischend und geschmacklich „rund“. Alles in allem leichte und bekömmliche Vorspeisen und ein toller Einstieg.

Bis zum Hauptgang dauerte es etwas länger, was allerdings aufgrund der nahezu kompletten Auslastung des Restaurants nachvollziehbar war. Insofern waren wir froh, bereits die Vorspeise gegessen zu haben. (Hat man nur Burger bestellt, geht es natürlich auch schneller, da diese nicht so lange benötigen)

Ein Wort zum Restaurant: Wie bereits erwähnt, ist das Ambiente stimmig, der Raum recht hell. Ein wenig schade ist (bautechnisch aber nicht anders zu lösen), dass es im Restaurant recht laut ist, da der Raum aus einem Großraumbereich besteht. Allerdings ist es nicht allzu störend. Schön ist, dass die einzelnen Tische ein wenig abgetrennt sind und man sich nicht wie auf dem Präsentierteller fühlt. 

Nachdem unser Essen zum Tisch kam, waren wir auch hier angenehm ob der hohen Qualität beeindruckt. Das Fleisch war absolut auf den Punkt zubereitet. Die hausgemachten Pommes mit Schale und die Süßkartoffelpommes waren knackig, was leider heutzutage auch keine Selbstverständlichkeit ist. Angerichtet waren sie in einem kleinen Bucket. Die Saucen (Trüffelmayonaise bzw. Zitronen-Chili) waren ebenfalls selbstgemacht, wurden in kleinen Gläschen mit Deckeln serviert und schmeckten fein abgestimmt und konnten uns überzeugen. Der Kinderburger (der laut Karte für Kinder bis 12 Jahren gedacht ist) war mit einem Patty von 60g und zwei kleinen Burgerbrotscheiben zwar lecker im Geschmack, allerdings im Preis-Leistungs-Verhältnis doch sehr bescheiden. Für Kinder bis 6 Jahren mag das passend sein. Dafür waren allerdings auch hier die Portionen die Pommes betreffend recht groß.

Den kulinarisch schönen Abend rundeten dann noch eine Cremé brulée und eine Cheesecake-Creme mit Butterkeksboden ab. Auch hier kann man geschmacklich nichts kritisieren.

8Fazit: Unser Besuch im „Ruhrkind“ in Gelsenkirchen hat unsere Erwartungen in kulinarischer Hinsicht übertroffen. Geschmacklich besser als „Maredo“ und Co. konnten die Steaks überzeugen. Auch die hausgemachten Getränke und Beilagen wussten zu gefallen. An gute besuchten Tagen müsst ihr euch lediglich auf etwas längere Wartezeiten einstellen und auch darauf, dass es möglicherweise doch „etwas“ lauter werden kann, was wir jedoch nicht als sonderlich störend empfanden. Die Bedienung ist freundlich und kümmert sich auch bei Kindern um Extrawünsche, was uns sehr gefallen hat. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim gesamten Team vom „Ruhrkind“ für den schönen Abend.

M. Heiland

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