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| Marc Heiland | Küche & Leben

Mambo1Wenn ein Gerät verspricht, Kochen, Backen, Zerkleinern und Braten in einem einzigen kompakten System zu vereinen, wird man neugierig – besonders, wenn der Preis deutlich unter dem der Premiumkonkurrenz liegt. Die „Mambo CooKing Total Gourmet“ vom spanischen Unternehmen „Cecotec“ tritt genau mit diesem Anspruch an: maximale Vielseitigkeit und Leistung für die heimische Küche. Ob sie hält, was sie verspricht, und wie sie sich im Vergleich zum Thermomix TM6 schlägt, haben wir für euch getestet.

Lieferumfang – Mehr als nur eine Küchenmaschine

Schon beim Auspacken beeindruckt die Mambo CooKing Total Gourmet mit einem umfangreichen Zubehörpaket. Im Karton enthalten sind:

Zwei Edelstahl-Töpfe, der „Mambo CooKing Victory“ und der „Mambo CooKing Unique“. Die „ChefCrown“, ein automatischer Lebensmittelspender, ein Dampfgarer mit zwei Etagen, ein Gareinsatz, ein Teigschaber, ein Garkorb, ein transparenter Messbecher, ein Reinigungsaufsatz mit zwei Stahlwolle“bollen“, ein Mixmesser, ein Knetmesser für Brotteige, Pizzateige oder Kuchen, ein Rühraufsatz, ein Schmetterlingsaufsatz zum Schlagen von Sahne etc., eine Raspekscheibe sowie die Küchenmaschine mit transparentem Deckel, Druckverschluss, doppelseitiger Klinge und Mittelwelle. Auch ein umfangreiches, mehrsprachiges Handbuch ist mit dabei.

Mit dieser Ausstattung deckt die Maschine nahezu alle Schritte eines klassischen Menüs ab – vom Teiganrühren über das Anbraten der Füllung bis hin zum sanften Dampfgaren des Hauptgangs. Dass dabei ein Großteil des Zubehörs dem Thermomix von Vorwerk stark ähnelt, ist natürlich kein Zufall.

Verarbeitung und Design – Robust mit leichten Abstrichen

Die „Mambo CooKing Total Gourmet“ präsentiert sich mit einem modernen, klaren Design: glänzendes Schwarz dominiert die Basis. Zusammen mit den Edelstahl-Töpfen sieht das Ganze zeitlich schlicht aus. Leider sieht man auf der schwarzen Hochglanz-Basis jeden Spritzer oder Fingerabdruck sofort. Bedient wird die Maschine über das 7-Zoll-TFT-Display und einen Drehknopf.

Die Materialien wirken insgesamt solide, wenngleich die Haptik der Kunststoffteile (z. B. beim Dampfgaraufsatz) nicht ganz die Hochwertigkeit eines Thermomix erreicht. Auch bei intensiver Nutzung zeigten sich jedoch keine funktionalen Schwächen – die Maschine wirkt langlebig und gut verarbeitet. Besonders praktisch: Die Töpfe sind spülmaschinengeeignet, was die Reinigung enorm erleichtert.

Mambo2Highlight: Die "ChefCrown" – Mehr als nur ein Gimmick

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal der „Mambo CooKing Total Gourmet“ ist die sogenannte „ChefCrown“ – ein multifunktionaler Aufsatz, der das Kochen optimiert.

Die „ChefCrown“ besteht aus einem mittleren Fach für Brühe und mehreren Einzelfächern. Hierein gebt ihr vor dem Starten eines Rezepts die einzelnen Zutaten. Danach schließt ihr den Deckel und startet das Rezept. Zum exakten Zeitpunkt fallen dann die jeweiligen Zutaten in den Topf, wodurch ihr während des gesamten Kochvorgangs nicht immer wieder zur Maschine hinrennen und weitere Zutaten hinzugeben müsst.

In der Praxis bedeutet das: ein komplettes, perfekt abgestimmtes Gericht aus einem Gerät, mit minimalem Aufwand.

Vergleich mit dem Thermomix TM6 – David gegen Goliath?

Natürlich drängt sich der Vergleich mit dem Platzhirsch auf: dem Thermomix.

Hier ein Überblick der wichtigsten Unterschiede:

Mit knapp 700 Euro ist die „Mambo CooKing Total Gourmet“ deutlich preiswerter, da der TM6 mehr als das Doppelte kostet. Mit 45 Funktionen steht er hier ebenfalls vor dem Thermomix TM6, der es auf 28 Funktionen bringt. Die Materialqualität ist bei beiden Maschinen hoch. Dennoch schlägt hier der TM6 eindeutig die Maschine von „Caecotec“, da Vorwerk insgesamt von der Verarbeitung her stabiler ist, langlebiger, einen stärkeren Motor bietet und auch optisch mehr her macht. Die Bedienung ist bei beiden Maschinen intuitiv. In puncto Zubehör liegt die „Mambo“ klar vor dem TM6, weil ab Werk mehr geboten wird. Allein die Tatsache, dass die Maschine aus Spanien mit zwei Töpfen daher kommt, lässt sie ganz klar gegenüber dem TM6 punkten. Der eine Topf mit einem Fassungsvermögen von 4,5 Litern („Unique“) bietet eine Unterstützung von 14 Geschwindigkeitsstufen und ist somit feiner steuerbar, als der Topf des TM6 sowie Anbraten auf 180° C, was auch der Thermomix kann. Allerdings ist die Handhabung des Unique-Topfes dank seiner Griffe angenehmer als beim Vorwerk-Mitbewerber. Und wer schon Besitzer eines neuen TM7 ist, wird schnell erkennen, dass dieser noch ineffizienter in Sachen Handhabung geworden ist. Ein ganz großer Minuspunkt ist, dass es den TM6 bereits jetzt nicht mehr zu kaufen gibt und Nutzer gezwungen sind, den neuen TM7 zu erwerben.

Der zweite, im Lieferumfang enthaltene Topf („Victory“) ist mit 4,5 Litern Fassungsvermögen und 19 Geschwindigkeitsstufen sogar noch leistungsstärker und eignet sich unter anderem für Schneiden, Kneten oder Mahlen. Auch er ist sehr gut in seiner Handhabung. Was uns bei beiden Töpfen sehr gut gefällt, ist der einfache Wechsel von Aufsetzen. Mit nur zwei Handgriffen sitzt der gewünschte Aufsatz fest und sicher im Topf. Hier hat uns das System überzeugt.

Mambo3Schwachstelle: Die Rezepte

Den Kürzeren zieht sie allerdings beim wohl wichtigsten Aspekt – dem Guided Cooking. Denn während auf der Maschine bzw. in der App nur einige Rezepte vorhanden sind, ist die „Cookidoo“-App mit ihrer Rezeptwelt gigantisch groß und umfasst mittlerweile mehr als 100.000 Rezepte. Hiergegen kommt natürlich kein Mitbewerber an. Andererseits müsst ihr für die Rezepte der „Mambo“ keine Abogebühr entrichten und viele TM-Rezepte lassen sich nahezu ohne Veränderungen auf der „Mambo“ zubereiten. Ebenfalls gut – und parallel auch so beim Mitbewerber zu finden – ist, dass ihr Zutaten, die ihr in eurem Kühlschrank habt, in die App hinzufügen könnt und auf diese Weise Vorschläge erhaltet, was ihr mit den eingegebenen Zutaten kochen könnt.

Ebenfalls ist es möglich, die Zutaten für Rezepte aus der App in einer Einkaufsliste zu speichern. Eine direkte Weiterleitung zu Alexa und Co. ist jedoch nicht möglich. Dies funktioniert aber auch nicht auf anderen Systemen.

Was wir allerdings bei der Maschine als echten Nachteil ansehen, ist die Tatsache, dass die Übersetzung vieler Rezepte ins Deutsche mit Fehlern versehen ist. Manchmal ist es die Gewichtsangabe, ein anderes Mal ist der Name nicht klar, während bei einem Rezept zwar die Schritte aufgeführt sind, aber nicht eingetragen wurde, welche Zutaten denn zum jeweiligen Schritt einzufüllen sind. Natürlich setzt „Caecotec“ auf den spanischen Markt, was man auch aufgrund der Rezepte-Auswahl ganz klar erkennt. Aber wenn man schon deutschsprachige Nutzer ansprechen will, dann sollte man auch alles komplett und richtig übersetzen. Alles andere wirkt unprofessionell.

Für wen lohnt sich die „Mambo CooKing Total Gourmet“?

Die Maschine ist ideal für alle, die vielfältige Küchenfunktionen in einem Gerät wollen, aber kein Vermögen ausgeben möchten. Somit ist sie perfekt zum Ausprobieren und Lernen neuer Kochtechniken. Auch für preisbewusste Familien ist sie dank großem Fassungsvermögen und Dampfgaraufsatz perfekt für das Zubereiten kompletter Familienmahlzeiten – günstig und zeitsparend. Wer wenig Zeit hat, profitiert von der Automatisierung vieler Kochschritte und der einfachen Reinigung. Die Maschine bietet verschiedene manuelle Einstellungsmöglichkeiten (Temperatur, Zeit, Geschwindigkeit) und ist – da man auch im DIY-Modus individuell die Werte vorgeben kann, ideal für experimentierfreudige Nutzer, die nicht nur stur Rezeptanweisungen folgen wollen.

8Fazit: Die „Mambo CooKing Total Gourmet“ bietet beeindruckend viel Leistung für ihr Geld. Wer bereit ist, auf ein vollständig integriertes Guided Cooking und einige Luxusmaterialien zu verzichten, erhält hier eine extrem vielseitige, gut durchdachte Küchenmaschine.

Gourmets, die Perfektion und nahtlose Nutzerführung schätzen, könnten weiterhin den Thermomix bevorzugen – alle anderen finden in der Maschine eine hervorragende, bezahlbare Alternative.

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