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Vorstellung und ausgewählte Sorten im Test: Machhörndl Kaffee

| Marc Heiland | Kaffeewelten

Machhoerndl1Aus dem Süden unseres Landes kommen einige der besten Röstmeister Deutschlands. Dort, genauer gesagt im wunderschönen Nürnberg, befindet sich die Kaffeerösterei von Armin Machhörndl. An dieser Stelle möchten wir euch „Machhörndl Kaffee“ in unserer Rubrik „Kaffeewelten“ vorstellen und einige ausgewählte Sorten präsentieren.

Mit viel Liebe zur Tradition und dennoch weltoffen

Bevor wir euch unsere persönlichen Eindrücke zu den drei uns zur Verfügung gestellten Kaffeesorten näher bringen, wollen wir ein wenig in die Geschichte von „Machhörndl Kaffee“ eintauchen. Wer sich ein wenig in Mittelfranken, insbesondere in der Region Ansbach auskennt, dem sollte der Name „green & bean“ etwas sagen. Dieser Barista Shop wurde vor 13 Jahren von Armin Machhörndl und Thomas Schweiger, dem Deutschen Barista-Meister der Jahre 2010 und 2012 gegründet. Vor genau zehn Jahren dann entschloss sich Armin Machhörndl sein eigenes Geschäft, die „Kaffeemanufaktur Machhörndl“ zu eröffnen, aus der das heutige „Machhörndl Kaffee“ entstand. Natürlich war Armin Machhörndl auch in den unterschiedlichen Herkunftsländern seiner Kaffees, um sich vor Ort mit den Farmern auszutauschen und sich Wissen – ganz im Sinne der „Third Wave Coffee“-Bewegung anzueignen. Das Spannende: Die meisten Kaffees, die ihr bei „Machhörndl Kaffee“ erwerben könnt, sind „Micro Lots“ also Kaffees, die es zu einer bestimmten Zeit von einer Pflanzenart auf kleinster Anbaufläche gibt. Darüber hinaus werden diese Sorten auch nicht im Nachhinein mehr mit anderen Sorten vermischt. So wird die Transparenz in Sachen Anbau-Bedingungen, Mikro-Klima, Varietät, Erntemethode und schließlich auch die Aufbereitung hoch gehalten, was für uns Endverbraucher natürlich wunderbar ist. Selbstverständlich wechselt die Angebotspalette häufig bei „Machhörndl Kaffee“, da bei Micro-Lots das Motto gilt „Wenn weg, dann weg!“ Dass Armin Machhörndl bei der Auswahl seiner Kaffees nicht nur auf Transparenz wert legt, sondern auch auf Qualität, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass er den „Cup of Excellence“ unterstützt, bei dem die landesbesten Kaffees von einer internationalen Jury prämiert und die Kaffeebauern auch finanziell unterstützt werden. Auch dies kann man als anspruchsvoller Kaffeefan nur begrüßen. Last but not least arbeiten bei „Machhörndl Kaffee“ echte Profis, die bereits mehrere Titel als beste Barista gewinnen konnten und auch bei internationalen Wettbewerben in der Jury vertreten sind.

Für unseren Test hat uns „Machhörndl Kaffee“ die Sorten „Samambaia Recipe No.2“ aus Brasilien als Espresso und Filterkaffee sowie den „Aricha“ aus Äthiopien als Filterkaffee zur Verfügung gestellt.

Der „Samambaia Recipe No.2“

Dieser Kaffee stammt aus der Region Santo Antônio do Amparo, Sul de Minas von der auf 1200m Höhe gelegenen Farm „Fazenda Samambaia“. Dort wird er in den Varietäten Mundo Novo, Bourbon, Topazio und Acaia angebaut. In dieser Region kommen auf den flachen großen Erntefeldern oft Plückmaschinen zuzm Einsatz. Bei der Fazenda Samambaia ist dies aufgrund ihrer recht hügeligen Lage jedoch anders, wodurch ein Großteil noch per Hand gepflückt wird. Die Aufbereitung des Kaffees ist pulped natural. Brasilien ist für diese Aufbereitungsart bekannt, bei der die bereits stärker getrockneten Kaffeekirschen gepulpt werden, wenn sie noch weich genug sind. Danach werden sie getrocknet und die geschält. Dabei gilt: Je länger die Kaffeekirsche im Fruchtfleisch verbleibt, desto süßer und körperreicher wird der Kaffee. Die klimatischen Gegebenheiten der Region sorgen für beste Wuchs- und Reifemöglichkeiten des Kaffees. Die Fazenda hat in den vergangenen Jahren diverse Preise erhalten und beim CoE 2001 den 13. Platz belegt.

Machhoerndl2Das Bohnenbild – sowohl beim Espresso als beim Filterkaffee – ist sehr homogen. Defekte sind keine zu erkennen. Auch das Röstbild der kleinen Bohnen ist sehr einheitlich, was für eine hohe Qualität beim Rösten spricht. Bereits beim Öffnen der Verpackung verströmt der Kaffee eine nussige Note. Die schokoladigen Noten treten beim Aufbrühen mit dem Handfilter und dem Herdkännchen bzw. Siebträger besonders gut zum Vorschein. Während der Espresso kräftig mit vollem Körper ist, überzeugt der Filterkaffee durch sehr filigrane Aromen und einen mittleren Körper. Während die Espresso-Bohnen stärkere Röstaromen aufweisen, bleiben sie beim Filterkaffee dezent im Hintergrund. Die raffiniert-feine Säure umspielt den Kaffee sehr charmant. Im Abgang bleibt vor allem der Filterkaffee weich und lang bestehen. Zwei wirklich toll geröstete Sorten.

Der Aricha 

Der „Aricha“ stammt aus Äthiopien, der Wiege des Kaffees, genauer gesagt aus Yirgacheffe. Hier bauen verschiedene Kleinbauern in einer Höhe von rund 1850m den Kaffee als „Ethiopian heirloom“ an. Aufgrund des Klimas (und der Wasserknappheit) wird der Kaffee als „natural“, also trocken aufbereiteter Kaffee verkauft. Der Name „Aricha“ kommt von der rund 8km nordwestlich von Yirgacheffe gelegenen Washing-Station gleichen Namens.

Kaffee aus Äthiopien ist so facetten- und aromenreich, wie kaum ein weiterer Kaffee auf dieser Erde. Viele Sorten bestechen durch fruchtige und florale sowie Aromenstrukturen. So auch dieser Kaffe. Der „Fruit Punch“ ist nicht unbedingt jedermanns Sache, kommt er doch mit beerigen Noten daher. Die süßen Aromen, die bereits in der Nase wahrnehmbar sind, verstärken sich noch, wenn die Aromen aufbrechen. Daher empfehlen wir (wie bei allen Kaffees) das Wasser immer ein wenig abkühlen zu lassen und den Kaffee nach der Zubereitung im Handfilter noch ein wenig stehen zu lassen. Dann schmeckt der Kaffee nochmal so gut.

Fazit: Nicht umsonst ist Kaffee von Machhörndl nicht nur bei den Nürnbergern äußerst beliebt, sondern erfreut sich auch weit über die Grenzen Frankens hinaus großer Beliebtheit und wird im „Filterkaffee“-Kompendium von Johanna Wechselberger erwähnt. Der Kaffee besticht durch hohe Qualität der Micro-Lots, eine vorzügliche Röstung und einen exzellenten Geschmack. Dass Armin Machhörndl und sein Team auf Nachhaltigkeit, Fairness und Transparenz legen, spricht für die Qualität des Unternehmens im Sinne der „Third Wave Coffee“-Bewegung.

Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Qualität: 10 von 10 Punkten

10Fairness und Nachhaltigkeit: 10 von 10 Punkten

Geschmack: 10 von 10 Punkten

Transparenz: 10 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Armin Machhörndls von „Machhörndl Kaffee“ für die zur Verfügung gestellten Testexemplare.

U. Sperling

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