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inn-joy @ Grano Moreno in Velburg

| Marc Heiland | Kaffeewelten

GranoMorenoWenn wir von inn-joy euch in unserer Rubrik „Kaffeewelten“ die Kaffeeröstereien vorstellen, dann tun wir das in der Regel auf Basis der Presseinformationen des Unternehmens, der Infos, die die Inhaber auf der Homepage kundtun oder von anderen Quellen. Nur selten schaffen wir es (bislang) uns vor Ort selbst ein Bild zu machen, mit den Kaffeeröstern zu plaudern und in den jeweiligen „Mikrokosmos“ vor Ort für eine kurze Zeit einzutauchen. Im Rahmen unseres Kurzurlaubs in Nürnberg hatten wir am heutigen Mittwoch, 23.05.2018, die Gelegenheit, unseren „Kaffee-Partner“ Bernhard Burnickl in seiner Rösterei „Grano Moreno“ zu besuchen. Im Folgenden berichten wir von unserem Besuch.

Velburg – Herz des guten Kaffeegeschmacks

In idyllischer Lage liegt das Zentrum der Oberpfälzer Kaffeewelt. Hier, in einer Seitengasse des Dorfkerns von Velburg, einem knapp 5000 Seelen-Ortes zwischen Nürnberg und Regensburg, im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt, hat Bernhard Burnickl im Haus seines Vaters aufgeschlagen und röstet wunderbare, vielseitige und einzigartige Kaffeesorten und Espressi.

Nachdem wir vor einigen Wochen bereits einen Termin mit dem vielbeschäftigten „Jungunternehmer“ gemacht hatten, ging es am heutigen Mittwoch zunächst einmal auf Entdeckungstour. Denn Velburg hat noch mehr zu bieten, als grandiosen Kaffee. So befindet sich nur wenige Kilometer vom Ortskern die „König Otto Tropfsteinhöhle“, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Bayerns. Durch einen äußerst unscheinbaren Eingang betritt man in geführter Gruppe die Höhle, lässt sich über die Geschichte der Entdeckung informieren und ist erstaunt, zu welchen Wundertaten die Natur im Stande ist. Eine knappe Dreiviertelstunde später erblickten wir wieder Tageslicht. Der Temperaturunterschied von ca. 8-9°C in der Höhle und der Außentemperatur von rund 24°C war enorm. Das Kaiserwetter sorgte für gute Laune, die Vorfreude auf unser Treffen mit Bernhard Burnickl stieg.

In Velburg angekommen merkten wir, dass wir eigentlich viel zu früh angekommen waren. Also schauten wir uns ein wenig im Ort um. Besonders hervor stachen das wunderschöne Rathaus mit seiner einzigartigen Fassade sowie die Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Da die Gaststätten alle geschlossen hatten, kehrten wir in einem nahegelegenen Café ein. Erstaunlicherweise bot man hier nicht den Kaffee von Grano Moreno an. Um uns nicht den industriellen Kaffee „antun“ zu müssen, verzichteten wir auf das obligatorische Heißgetränk zugunsten anderer Gäste des Cafés.

Nun hatten wir noch ungefähr eine Stunde Zeit bis zu unserem Treffen. Was also tun in einem Dorf, dass nahezu ausgestorben ist? Die Idee: Spontan anrufen, um das Treffen möglicherweise vorzuverlegen. Am Telefon hatte ich einen tiefenentspannten Bernhard. Er war zwar gerade mit dem Rösten beschäftigt, hatte aber kein Problem damit, dass wir spontan vorbeikommen würden. Na wenn das nicht mal cool ist!

Kaum waren wir in die Welt von Grano Moreno eingetreten, fühlten wir uns – obwohl wir bislang ausschließlich via Email Kontakt hatten – alle heimisch. Bernhard empfing uns äußerst freundlich, herzlich und entspannt. Eine große „Firmenführung“ gab es nicht, beschränkt sich die Rösterei doch auf gerade mal zwei Teile (für das „Publikum“). Auf der linken Seite befindet sich eine Bar / Verkaufstheke mit drei Drehhockern, einer Siebträgermaschine, verschiedenen Zubereitern, die Wand wird von einem großen Einbauschrank mit diversen schön dekorierten Fächern ausgefüllt.

Die Möbel aus Echtholz, Metall- und Stahl fügen sich sehr harmonisch ins Gesamtbild ein. Der andere Raumteil wird getragen durch den in der Mitte „thronenden“ Probat-Röster, einen Tisch mit Sitzgruppe, an dem die Verkostungsseminare einmal die Woche stattfinden und einer Uhr im Vintage-Lool. Petrolfarben dominieren, diverse Lichtspots und Industrieleuchten setzen Akzente. Schlicht, einfach, funktional und dennoch ansprechend und mit ganz persönlichem Charme ausgestattet, atmet das gesamte Interieur das „Grano Moreno-Feeling“.

Apropos Feeling: Ein ganz besonderer Moment ist für uns gekommen, als Bernhard Burnickl mit uns zum Carport geht. Hier steht das „Kaffee-Feuerwehrauto“, der ganze Stolz von Bernhard Burnickl und seinem Team. Das noch aus DDR-Zeiten stammende Feuerwehrauto in knalligem Rot wurde umgebaut und dient nun als mobile Kaffeebar. Der Zweitakter ist ein absolutes Schmuckstück und Schätzchen und es ist ein unglaubliches Gefühl und eine gewisse Ehre, hinter dem Steuer sitzen zu dürfen.

Zurück in der Rösterei geraten wir ins Plaudern. Bernhard erzählt uns von seinen Plänen für die nächste Zeit, zeigt uns, wie er mit seinem Probat-Röster Kaffee röstet und ist – und genau das schätzen wir an ihm – die ganze Zeit echt, unverfälscht und bodenständig. Da wird keine Maske für die schreibende Zunft aufgesetzt (auch wenn wir natürlich „privat“ da waren) oder versucht, etwas darzustellen, was man nicht ist. Bernhard ist Bernhard und man glaubt ihm in jeder Minute das, was er erzählt und lebt. Hier ist wahre Leidenschaft und Liebe zum Beruf in jeder Faser und jeder Handbewegung zu erkennen. Einfach toll!

Als wir uns dann verabschieden, schwingt schon ein klein wenig Wehmut mit. Doch eines ist gewiss: Wir werden wiederkommen!

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