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Baratza Sette 30AP - Einsteigerfreundliche Kaffeemühle im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten

BaratzaSette30Wer sich als „Heim-Barista“ sein Equipment zusammenstellt, der überlegt sich, ob er sich eine Handmühle oder eine elektrische Kaffeemühle zulegen sollte. Meist steht man noch am Anfang und weiß nicht so recht, wie viel man ausgeben sollte, ob man viel oder wenig mahlen wird und was man überhaupt für eine gute Mühle ausgeben sollte. Gerade im Bereich der elektrischen Kaffeemühlen tummeln sich viele Anbieter auf dem Markt. Eine der Firmen, die für jeden Geldbeutel etwas anbietet, ist die US-amerikanische Firma „Baratza“. Neben den Top-Modellen für Heimbarista und Profis, bietet das Unternehmen auch Einsteigermodelle, wie die „Encore“ oder die „Sette 30AP“, das kleinste Modell der beliebten „Sette“-Reihe. Dank der freundlichen Unterstützung von Baratza dürfen wir euch das Modell heute vorstellen.

Qualität auf höchstem Niveau seit fast zwei Jahrzehnten

Man mag es kaum glauben, aber Baratza ist noch gar nicht mal so alt. Während andere Mühlen-Produzenten schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben, gibt es Baratza erst seit 18 Jahren. Und dennoch habt sich der Unternehmen in den knapp zwei Dekaden zu einem der wichtigsten und besten Konzerne im Hinblick auf elektrische Kaffeemühlen für jeden Bedarf gemausert. Das beginnt im Einsteigerbereich bei der „Encore“ reicht über die „E30“ für den Heimbarista und endet beim Top-Produkt, der „Sette 270Wi“, dem aktuellen Nachfolger der „Baratza Sette 270Wi“ mit aktiver Einwiegefunktion und App-Anbindung.

Begonnen haben die beiden Firmengründer Kyle Anderson und Kyra Kennedy ganz klein. Doch bereits im Jahr 2005 kommt mit der „Virtuoso“ die erste Mühle mit Kegelmahlwerk von Baratza auf den Markt. 2008 folgt die „Vario“ mit Scheibenmahlwerk sowie neuartiger Micro-/Marco-Regulierung. Besonders erstaunt ist die Kaffeewelt dann im Jahr 2011, als man die „Vario-W“ herausbringt, welche über ein gewichtsbasiertes Mahlsystem verfügt.

Doch Baratza ist nicht nur Produzent von Kaffeemühlen, sondern auch noch Vorreiter in Sachen Umweltbewusstsein. So nutzte der Konzern als einer der ersten seit Anfang des neuen Jahrtausends kein Styropor mehr für seine Verpackungen, sondern nutzt Papier. Besonderen Wert legt das Unternehmen auch auf seine tatkräftige Unterstützung der „International Women's Coffee Alliance (IWCA“), die Frauen, die in der Kaffeeindustrie arbeiten, unterstützt und das Projekt „CoffeeKids“, welches jungen Kaffeebauern hilft.

Natürlich wurden die Kaffeemühlen von Baratza auch mit verschiedenen Auszeichnungen prämiert. Unter anderem mit dem Innovationspreis „Best New Products“ durch die wichtige Specialty Coffee Association of America. in der Kategorie Best New Products.

Die Baratza Sette 30AP im Praxistest

Die Baratza Sette ist eine Mühle für jede Zubereitungsmethode. So gibt es der Hersteller zumindest in der Bezeichnung der Maschine mit an. Denn das kryptische Kürzel „AP“ bedeutet nichts anderes, als „all purpose“, also auf Deutsch „für jeden Zweck“ (geeignet). Ob dem auch in der Praxis so ist, klären wir später. Nun zu Design und Verarbeitung.

Wie die „große“ Schwester, die „Baratza Sette 270W“, wurde die 30AP wie eine Sieben gebaut. Auch hier befindet sich also der Motor des Mahlwerks hinter dem Mahlwerk, um den „Totraum“ (Kaffeemehl, das in der Maschine zurückbleibt) zu minimieren und das Kaffeemehl direkt (vertikal) in den Auffangbehälter oder den Zubereiter zu befördern.

Beim Mahlwerk handelt es sich um ein 40mm konisches Kegelmahlwerk aus gehärtetem Edelstahl (wie auch die große 270W). Das Gehäuse der 30AP besteht aus Kunststoff. Der Bohnenbehälter der Maschine fasst etwa 300-400g Kaffeebohnen auf, der Auffangbehälter 160gr gemahlenen Kaffee. Mit einer Mahlgeschwindigkeit von circa 3,5 – 5,5 g/sec ist auch das Einsteigermodell sehr flott unterwegs. Dabei geht sie leider nicht flüsterleise zu Werke. Mit den Maßen von 13 x 38 x 24cm (Breite, Höhe und Tiefe) ist die 30AP nicht größer, als vergleichbare Mitbewerber, nur etwas tiefer.

Im Gegensatz zur 270W verfügt die 30AP nur über ein 30-stufig verstellbares Mahlwerk („Makroeinstellungen“), nicht jedoch über die kleinen „Zwischenstufen“ („Mikroeinstellungen“), welche vor allem für Espresso-Fans gedacht sind, die extrem feine Nuancen bevorzugen. Dafür ist diese Mühle aber auch bedeutend preiswerter, als die „große Schwester“. Auch besitzt die Mühle keine integrierte Waage, sondern mahlt mit einer programmierbaren Timerfunktion. das Mahlgut nach Bedarf ausgibt. Während die Mühle für eine Portion Espresso ca. 6sec. benötigt, braucht sie für einen Filterkaffee rund 12-15 Sekunden. 150g Kaffee schafft die 30AP in etwa 30sec.

Im Test war das Ergebnis sehr homogen, fein und nahezu frei von kleinen Klümpchen. Insgesamt schafft die Kaffeemühle sehr gute Ergebnisse im Espresso-Bereich und auch im Bereich diverser Brühmethoden. Einzig bei FrenchPress und Karlsbader Kanne ist die Sette 30AP nicht beste Wahl. Etwas seltsam ist, dass im Online-Handbuch als Einstellung für Brühkaffee ungefähr Mahlgrad 25 angegeben wird, in der Schnellanleitung jedoch unterschieden wird zwischen Handfilter mit Mahlstufe 16, was doch ziemlich weit weg von der Empfehlung und eher beim Espresso (Einstellungsempfehlung 10) liegt und automatischer Brühmethode (wie dem „Moccamaster“) mit Stufe 25. Hier gilt – wie bei allen Mühlen – einfach ausprobieren! Außerdem hängt das Ergebnis ja auch von weiteren Faktoren wie Bohnengröße, Röstgrad etc. ab, sodass nur ungefähre Angaben gemacht werden können. Wir selbst empfehlen eine Mahlstufe von 20-22 für den Handfilter.

Fazit: Die „Baratza Sette 30AP“ ist eine rundum gelungene Einsteigermühle in die Welt der Sette-Kaffeemühlen. Sie ist kompakt, stabil verbaut und robust, verfügt 9über den genialen Aufbau und das sehr gute Kegelmahlwerk der „Sette 270W“, das so gut wie keinen Totraum bietet, ist sehr schnell und „kommuniziert“ sehr gut mit Siebträgern oder auch Hario V60-Handfiltern, in dem man sie einfach in die „Arme“ der Mühle einhängt. Die Mahlergebnisse sind im Bereich Espresso und Brühmethoden sehr gut bis gut. Im Bereich Karlsbader Kanne und FrenchPress solltet ihr hingegen zu einer der größeren Mühlen des Unternehmens greifen. Zwar besitzt die Kaffeemühle nicht – wie ihre großen Schwestern – die Wiegefunktion, jedoch funktioniert das Mahlen „auf Zeit“ tadellos.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Baratza für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

D. Stappen

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