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Das Verwöhnprogramm für die Sinne - "The Black Pack" im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten

MFLBlackPackNeulich habe ich meine Frau gefragt, was sie sich denn in diesem Jahr zu Weihnachten wünschen würde. Darauf meinte sie, dass ein neues „kleines Schwarzes“ ihr doch gut stehen würde und wir beide damit sicherlich viel Spaß hätten. Und was soll ich euch sagen: Als der Postbote klingelte und ein Paket der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei brachte, und ich ihr die darin befindliche edle, matt-schwarze Holzgeschenkbox „The Black Pack“ mit den Worten „Schau mal Schatz, das kleine Schwarze ist da!“ unter die Nase hielt, hat sie sich doch schon ein wenig gewundert. Dennoch war die (Vor-)Freude groß. Warum erfahrt ihr in unserem Special zum „Black Pack“. Viel Vergnügen!

Vier gewinnt (immer)

Unser DHL-Bote ist ja so einiges gewohnt. Seit einem Jahr haben wir in unserem Blog nun die Rubrik „Kaffeewelten“ und mehr als 60 Kaffeeröstereien aus ganz Deutschland getestet. Da hat er schon so einige Pakete mit „Kaffeegut“ zu uns in die Redaktion geschleppt. Doch selten dürfte er sich dabei wie der Zalando-Bote aus der Werbung gefühlt haben. Denn als am heutigen Tag der gelbe DHL-Wagen in unsere Redaktionsauffahrt hinauffuhr, kannte die Vorfreude keine Grenzen. Mit dem Ausruf: „Da isse!“ begleitet von einem kleinen Freudenschrei rissen wir dem Boten das Paket der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei aus den Händen. Der gute Mann war ein klein wenig ob der Situation überfordert, was klar ist, ahnt er doch nicht einmal ansatzweise, welch lukullische Genüsse sich in dem schlichten Paket mit dem Foto der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei befinden!

Nachdem die Tür in die Angeln gefallen war, ging es ans „Unboxing“. Im Paket befanden sich noch ein paar weitere tolle Sorten, die wir euch in Kürze ebenfalls vorstellen werden und DIE BOX! Edel, schlicht (nur mit dem MFL-Logo versehen) und zeitlos schön. Mit einer Mischung aus Respekt und Ehrfurcht scharten wir uns in der Redaktion um „The Black Pack“. Vorsichtig wurde der Deckel der Holzbox hochgehoben und erste Aromen wahrgenommen. Die Vorfreude stieg ins Unermessliche.

Auf der Innenseite des Deckels befinden sich die Informationen, die MFL ausmachen. (Mehr Informationen findet ihr hier) Die von Mario Felix Liebold ausgesuchten Kaffeesorten, die in der Box zu finden sind, wurden von einer internationalen Jury mit mehr als 86 Punkten bewerte. Dadurch habt ihr Kaffee auf Niveau des „Cup of Excellence“-Standard vor euch. Kenner wissen: Besser geht es nicht. „Nun rück raus! Welche Sorten sind das?“ höre ich den einen oder anderen unter euch fragen. Hier kommt die Anwort:

- Ruanda „Mahembe“, 250g

- El Salvador Finca „Nombre de Dios“ washed, 250g

- Nicaragua Finca „La Huella“, 250g

- Brasilien Fazenda „Sítio do Boné“, 250

Und? Habt ihr schon Freudentränen in den Augen? Wenn ihr Kaffeefans, in der Kaffeeszene bewandert oder treue Leser unserer „Kaffeewelten“ seid, dann wisst ihr, dass Mario Felix Liebold hier das „Who is Who“ allerbester Spitzenqualität in eine Box gebracht hat. Doch keine Sorge: Da wir davon ausgehen, dass vor allem „Neulinge“ im großen Kaffeekosmos und Kaffeefans, die vielleicht noch nicht allzu lange sich mit der Materie befassen, diesen Artikel lesen, erklären wir euch auf den nächsten Seiten, was hinter den vier Namen bzw. Bezeichnungen steckt. Die Beschreibungen der Sorten stammen von Mario Felix Liebold. Die Eindrücke von uns.

Zubereitung

Gemahlen haben wir die Sorten – wie immer – mit unserer Comandante C40 MK3 Nitro Blade und der Baratza Sette 270W. Zubereitet haben wir die Sorten im Hario V60 Handfilter und in der Chemex, im Siebträger, der French Press und im Vollautomaten.

Die MFL-Sorten aus der Box „The Black Pack“ im Geschmackstest

El Salvador Finca „Nombre de Dios“

„Mit großem Stolz präsentieren wir die neue Ernte eines unserer „All-Time-Favorite“ Kaffees: direkt von der Farmerin Maria Elena Botto und ihrer Farm „Nombre de Dios“ in El Salvador importiert und in Deutschland exklusiv nur bei uns erhältlich!“(...)

„Nombre de Dios“ liegt im Norden von El Salvador, nahe der Grenze zu Honduras und Guatemala, im Hochland von Alotepec-Metapán auf einer Höhe von rund 1.500 Metern über dem Meeresspiegel, zwischen den Städten Metapán, Santa Ana und Citalá in Chalatenango.

Beschützt durch Schattenbäume gedeiht dort bester Kaffee in verschiedenen Varietäten. Bereits vier Mal - 2005, 2007, 2008 und 2011 - wurde eine Kaffeeselektion von „Nombre de Dios“ beim prestigeträchtigen „Cup of Excellence“ Wettbewerb ausgezeichnet.

Seit 2002 führt María Elena mit ihren zwei Schwestern in vierter Generation die Kaffeefarm. Unterstützt wird sie von ihrem Mann Salvador und ihren Söhnen Javier und Alex, die zu renommierten Kaffeeanbauexperten geworden sind. Der Name der Farm geht übrigens auf Marías Großvater zurück, der jede kleine Kaffeepflanze ‘in Gottes Namen’ segnete.

„Nombre de Dios“ beschäftigt von März bis September 10 Mitarbeiter. Während der Erntezeit, zwischen Dezember und Februar, steigt die Zahl der Arbeiter dann auf 120 (!)

Maria‘s Familie ist das Wachstum und die Entwicklung der gesamten Region ein großes Anliegen, so stiftete sie Land auf dem eine Schule, eine Klinik, ein Fußballplatz und eine Kirche gebaut wurden. Seit dem Jahr 2000 steht der gesamten Gemeinde nun auch Strom zur Verfügung. Besonderen Wert legt sie vor allem darauf, die Umwelt zu bewahren und so spendeten sie Bäume, um die Umgebung der Schule wieder aufzuforsten. María Elena und ihr Team arbeitet jeden Tag hart daran, die Kaffeequalität und die Nachhaltigkeit der Anbaumethoden zu verbessern.“

Unser Eindruck: Dass dieser Kaffee etwas ganz Besonderes ist, weiß man nicht nur, wenn man Mario Felix Liebolds unglaubliche Begeisterung hört, sieht und liest, wenn er von ihm spricht. Man erkennt es auch bereits beim Öffnen der Verpackung. Denn was in diesem Moment in der Nase passiert, ist ganz großes Kino, um es mal so salopp zu formulieren. Da wäre zunächst das intensive, aber keineswegs aufdringliche Hauptmotiv der Milchschokolade. Begleitet wird es von leichten Beinoten von Vanille. Die schokoladigen Aromen werden beim Aufbrühen noch verstärkt. Der Kaffee hat eine wunderbar strahlende Farbe und macht Lust auf Mehr. Im Mund macht sich die Milchschokolade breit, die Vanillenote kommt nach hinten raus. Der Kaffee ist leicht, bekommt aber im Nachgang eine gewisse Fülle, was absolut erstaunlich ist. Die feine Textur und der wunderbare Abgang wissen zu begeistern. Hier stört absolut nichts den grandiosen Gesamteindruck. Die exzellente Röstung macht den Kaffee zu einem phänomenalen „Gesamtkunstwerk“.

MFLBlackPack2Nicaragua - Finca „La Huella“, Yellow Pacamara, pulped natural

Dieser Kaffee stammt von der weltbekannten und mehrfach prämierten Finca „La Huella“ von Erwin „Doc“ Mierisch. Der in der Varitetät „Yellow Pacamara“ vorliegende Arabica wird in einer Höhe von 1315-1400m angebaut und „pulped natural“ aufbereitet. Der Kaffee gehört zu den absoluten Spitzensorten und ist eine wahre Rarität. Optisch besticht er durch sehr große Bohnen, den typischen „Matagalpa“, benannt nach der Region, aus der sie stammen.

Unser Eindruck: Bereits beim Öffnen der Verpackung strömt der wunderbare Duft in die Nase und verheißt Großes. Die genannten Aromen von Passionsfrucht und Blutorange sind bereits hier zu erkennen. Während des Mahlvorgangs mit der Comandante treten sie deutlich hervor. Da bekommt man gleich Lust auf die ersten Schluck Kaffee. Dann ist der große Moment gekommen: Der absolute Spitzenkaffee (Cupping score 92!) ist fertig zubereitet. Die Spannung steigt und die Vorfreude steigt ins Unermessliche. Dann der erste Moment, die Berührung mit dem Spitzenkaffee. Erste Anklänge von Frucht werden deutlich. Nach wenigen Sekunden explodieren die Aromen regelrecht auf der Zunge und im Gaumen und man hat das Gefühl, einen tropischen Cocktail (nur ohne Alkohol) zu schlürfen. Unglaublich, das Kaffee so etwas kann! Gleichzeitig schmiegt er sich sanft an den Gaumen und weißt eine minimal-feine Säue auf, die jedoch absolut nicht störend ist. Der Kaffee verfügt über einen langen Nachhall und leichte Röstaromen. Und während der Kaffee „verschwindet“, lechzt die Zunge bereits nach dem nächsten Schluck. Einfach atemberaubend und eine Meisterleistung sowohl vom Produkt als auch vom Röstprofil.

Ruanda – „Mahembe #37“ Red Bourbon, fully washed

Weiter geht es mit dem Kaffee aus Ruanda. Wer sich in der Welt des Kaffees auskennt, der schätzt das fein ausgewogene Aroma der Bohnen aus dem afrikanischen Land. Kaffees aus Ruanda werden mit zu den weichsten, süßesten und blumigsten Kaffees Ostafrikas gezählt. Die Bohnen, die bei diesem speziellen Kaffee zum Einsatz kommen, stammen aus der Western Province, genauer gesagt aus Mahembe im Nyamasheke Distrikt am Kiwu-See. Dort werden sie in einer Höhe von rund 1900m angebaut und „fully washed“ aufbereitet. Der Rohkaffee wurde beim Cup of Excellence 2010, 2012, 2014 und 2015 ausgezeichnet.

Unser Eindruck: Ruandas Kaffee-Sorten aus der Western Province stehen für komplexe, blumige, elegante und Süße Kaffees von allerhöchster Qualität. Daher wundert es auch nicht, dass der „Mahembe #37“ Red Bourbon diese Ansprüche mehr als voll und ganz erfüllen kann. Er ist ein Traum aus Frucht und Süße. Wie nannte es Mario Felix Liebold in einem seiner YouTube-Videos so schön: „Fruitpunch“. Diese Vokabel fiel mir beim Verkosten des Kaffees ein. Dass der Kaffee jedoch nicht nur etwas für Menschen ist, die auf exotische und fruchtige Sorten Wert legen, beweisen seine leichten Anklänge von Milchschokolade. Dank des mittleren Körpers kann der Kaffee auch an einem schönen Sonntagnachmittag auf der heimischen Terrasse genossen werden ohne sich allzu sehr breit zu machen.

Brasilien Fazenda „Sítio do Boné“ – Cup of Excellence #7 2017

„Die ersten Kaffeesetzlinge auf „Sítio do Boné“ wurden vor 40 Jahren in die Erde des Brigadeiro-Nationalparks auf 1.350 Metern Höhe gepflanzt. Hier in Estouros, der ländlichen Gegend der Stadt Araponga in der Region Matas de Minas, wird das Wachstum der Kaffees von den umliegenden Bergen maßgeblich positiv beeinflusst. Doch das ist nur einer der Gründe für die außerordentliche Qualität: Bereits in der vierten Generation wird die Farm heute von dem Farmer Vanderlei Paulo Martins geführt. Er ist hier geboren und aufgewachsen, kennt die Geheimnisse und Besonderheiten des Bodens und der Wetterlagen von klein auf – und gibt sein Wissen an seine Familie und Mitarbeiter weiter.“ Der Rohkaffee wird pulped natural aufbereitet und liegt in der Varietät Catuai vor.

Unser Eindruck: Dass dieser Kaffee beim letztjährigen Cup of Excellence den siebten Platz belegt hat wundert kaum. Der pulped natural ist auch wirklich etwas ganze Besonderes. Sein komplexes Aromen-Bouquet zeigt sich bereits beim ersten „Schnuppern“. Blumig-fruchtig mit einem Hauch von Gebäck und ein wenig Lakritz. Das erinnert an einen wunderbaren Sonntagnachmittag im Kreise der Lieben, aber auch etwas an einen entspannten Spaziergang über den Rummel. Natürlich muss man das mögen, da florale Kaffees nicht die breite Masse treffen. Wer es jedoch zu schätzen weiß, der wird von diesem Kaffee begeistert. Interessant ist, wie sich der Geschmack (wie auch bei den anderen Kaffees) verändert, wenn man ihn ein wenig stehen lässt. Auf einmal arbeitet sich die „Kuchen“-Beinote ein wenig hervor, während die florale Note in den Hintergrund rückt. Einfach nur topp! Der ausgeprägte Körper weiß rundum zu gefallen. Und auch optisch macht der Kaffee etwas her und bietet mit seinen rötlichen Nuancen einen wirklichen „Eyecatcher“. Da stimmt das Sprichwort: Kaffee ist alles, nur nicht schwarz.

10Fazit: Würde ich hier eine höhere Bewertungsnote als 10 geben können – diese Box hätte sich diese voll und ganz verdient. Denn die vier ausgewählten Kaffees, die in „The Black Pack“ auf euch warten, sind sensationell im Geschmack. Dies verdanken wir als Kaffeefans natürlich in erster Linie den Kaffeebauern, die hier Rohkaffee allerhöchster Güte anbauen aber natürlich auch Mario Felix Liebold, der die Rohkaffees perfekt geröstet hat und wieder einmal unter Beweis stellt, warum er einer der Besten seines Faches ist. Wer seinen Lieben ein grandioses, einzigartiges und absolut „schmackhaftes“ Geschenk zum Fest der Liebe machen möchte, der kommt um diese Box nicht herum. Denn diese wurde mit unwahrscheinlich viel Liebe gestaltet, die Sorten ausgewählt und der Kaffee geröstet. Mehr kann man nicht leisten und erwarten. Sensationell!

Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.

M. Heiland, D. Stappen

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