Neu bei der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei: Nicaragua Finca La Huella Red Pacamara, natural im Test

Pacamara – Was ist das überhaupt?
Viele von euch kennen vielleicht klassische Kaffeevarietäten. Die Pacamara-Bohne ist allerdings in der breiten Bevölkerung nicht allzu bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Züchtung eines Instituts aus El Salvador. Erstmals ist die Kreuzung aus Arabica Red Maragogype, eine Typica Mutation, und Arabica Pacas, eine Bourbon Mutation, im Jahr 1958 erfolgreich gelungen. Das charakteristische Merkmal ist die Größe der Bohne, die sie von der Arabica Red Maragogype (im Volksmund auch „Elefantenbohne“ genannt) mitbekommen hat. Im Vergleich zu anderen Kaffeebohnen ist diese Bohne sehr groß. Die Pacas selbst sind klimarestistenter und können mit weniger Wasser auskommen. Auch die Resistenz gegen Krankheiten ist höher. Die Idee hinter der Entwicklung des Pacamara-Hybrids war es, das Beste aus den beiden Sorten herauszuholen. Ab den 1980er Jahren wurde der Pacamara auch verkauft.
Geschmacklich bieten Pacamaras meist komplexe und intensive Aromen; mittelschwere bis dichte Körper mit cremigen Texturen sowie eine elegante Säure mit Aromen von süßen Noten wie Butterscotch bis zu fruchtigeren Anklängen wie rote Beeren oder Steinobst und zitrige Frische.
Die Varietät Red Pacamara baut Erwin Mierisch seit Jahren äußerst erfolgreich in Nicaragua an. Aufbereitet wird er – wie bereits erwähnt – natural, also trocken. Die reifen Kirschen wurden als Ganzes nach dem Pflücken über einen Zeitraum von mehreren Tagen unter Wenden in der Sonne getrocknet und danach das Fruchtfleisch entfernt. So wird noch mehr Zucker gebildet. Der Kaffee selbst wird hell geröstet. Weitere Informationen erhaltet ihr auf der Homepage der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei.
Zubereitung und Geschmackseindruck
Für unseren Test haben wir den Kaffee mit unserer Baratza Sette 270Wi gemahlen und nach den Standards im Handfilter zubereitet. Geschmacklich ist der Kaffee etwas ganz besonderes. Die fruchtigen Noten gehen stark nach vorne. Man erkennt Aprikose, Erdbeere, eine enorme Sprizigkeit, es prickelt an der Zunge und die Süße ist unglaublich toll. Einige würden sagen, dass sie der Kaffee beinahe an Früchtetee erinnert. Im Mund ist der Kaffee beeindruckend und im Abgang bleibt er lange erhalten.
Fazit: Geschmacklich ist der vorliegende Kaffee eine Herausforderung an die Sinnesorgane. Aromatisch und geschmacklich erinnert er an eine Mischung aus Fruchtcocktail und Früchtetee. Vielleicht nicht für den typisch deutschen Kaffeegeschmack, aber für Kenner und Liebhaber ein absoluter Top-Kaffee, der erneut unter Beweis stellt, wie perfekt der Rohkaffee von Erwin Mierisch und die Qualität des Röstens von Mario Felix Liebold miteinander harmonieren. Da ist zusammengekommen, was zusammen gehört!

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Mario Felix Liebold von der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
D. Stappen