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Neu bei der ETK: Tansania Lunji-Estate MBE4

| Marc Heiland | Kaffeewelten

MFLTansaniaMBE4Tansania – Wohl kaum ein afrikanisches Land kann eine derart vielseitige Flora und Fauna bieten, wie das Land zwischen Uganda, Kenia und Mosambik. Dort leben nicht nur die „Big 5“. Darüber hinaus wartet Tansania mit dem Kilimanjaro Nationalpark, dem Victoriasee mit seinen neun Inseln, dem Serengeti Nationalpark und natürlich der einzigartigen Insel Sansibar mit ihren paradiesischen Stränden und Gewürzen auf.
Kein Wunder, dass aus Tansania erstklassiger Kaffee exportiert wird. Dabei ist der Kaffee relativ spät nach Tansania gelangt. Erst im Jahr 1898 kam er mit Missionaren in das Land und wird seitdem kultiviert. Heutzutage baut Tansania zu ungefähr 70% Arabica vorwiegend in den Varietäten Bourbon, Kent, Nyassa und Blue Mountain an, während Robusta in etwa zu 30% angebaut wird. Die Arabicas werden nass, die Robusta trocken aufbereitet. Fast alle Parzellen sind im Besitz von Kleinbauern. Rund 450000 Familien leben derzeit in Tansania vom Kaffeeanbau.

Inmitten dieser wunderschönen, traumhaften Landschaft besitzt Mario Felix Liebold, Inhaber der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei Erste Tegernseer Kaffeerösterei ein eigenes Kaffeeforschungsprojekt im Hochland von Tansania. Nach mehr als einem Jahrzehnt Erfahrung im Business, als Juror bei diversen Cup of Excellence-Veranstaltungen, verschiedenen Auszeichnungen und vielem mehr, hat er sich an den eigenen Anbau gewagt. Auf einer kleinen Parzelle der Farm „Lunji-Estate“ von Paul Meyer, hat er einen seiner Träume verwirklicht, mit dem Ziel, innerhalb dieses „Research-Plot“ der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei eines Tages den besten Kaffee Tansanias zu produzieren.

Zu den Gegebenheiten vor Ort lässt Mario Felix uns Neugierige wissen, dass es sich hier um ein Plot mit Namen „ETK Research Plot MBE4“ mit einer Größe von einem Hektar handelt. Angebaut wird der Kaffee in einer Höhe von 1.650 m auf vulkanischem Boden. Der Rohkaffee liegt in der Varietät Bourbon SL28 vor. Die Aufbereitung geschieht in verschiedenen Methoden. Bevorzugt wird „honey“. Während der Honey- Aufbereitung wird der Kaffee getrocknet, wobei ein Teil oder der gesamte Schleim auf der Pergamenthaut, die den Samen umgibt, zurückbleibt. Die Kaffeekirschen werden gepflückt, sortiert, entschleimt und dann zum Trocknen auf Trocknungsbetten oder – Terrassen ausgebreitet dabei variiert die relativ kurze Trocknungsdauer. Je nachdem, wie viel Fruchtfleisch auf dem Kaffee verbleibt, kann der Kaffee mit Honig als gelb, rot oder schwarz klassifiziert werden. Da innerhalb der kurzen Trocknungszeit eine leichte Fermentation stattfindet, weisen die so verarbeiteten Kaffees etwas mehr Säure auf als Pulped Naturals aber deutlich weniger als gewaschene oder sonnengetrocknete Kaffees


Und nun – Ladies und Gentlemen – ist es soweit: Wir von inn-joy.de können euch freudestrahlend und mit zittrigen Händen voller Vorfreude verraten, dass wir exklusiv für euch die ersten Bohnen des „ETK Research Plot MBE4“ verkosten konnten!
Der Kaffee gehört zur Kategorie der „MFL“-Kaffees (deren Bedeutung ihr hier nachlesen könnt). Auf der Homepage der Kaffeerösterei könnt ihr ihn als 250g-Abfüllung ungemahlen oder in verschiedenen Mahlgraden für unterschiedliche Zubereitungsarten bestellen.

Wir haben den Kaffee im V60 zubereitet: Auf 32,5 g frisch gemahlene Kaffeebohnen gießen wir 500 ml Wasser auf. Innerhalb von ca. 2 min 30 Sekunden gießen wir 500 ml Wasser vollständig auf, damit nach ca. 3 min 30 Sekunden die Extraktion komplett abgeschlossen ist. Die Bohnen haben wir mit der Commandante gemahlen, aufgegossen haben wir mit unserer Brewista. (Damit hätten wir dann auch den Werbeblock abgeschlossen...)
Geschmacklich kündigt uns Mario Felix den Kaffee mit Noten von Litschi, Steinobst und Birne mit mittelkräftigem Körper an. Bereits beim Öffnen der Verpackung strömt ein wunderbares, sanftes Aroma entgegen. Während des Mahlvorgangs verstärkt es sich und die Obstnoten treten deutlich hervor. Im Mund entwickelt der Kaffee ein feines und eher dezentes Gefühl mit geringer Säure und einem filigranen Körper. Die Noten von Birne und Litschi sind eher verhalten und spielen sich zu keiner Zeit in den Vordergrund. Hier haben wir es eindeutig mit einem eher milderen Kaffee zu tun, den wir sehr gerne mit Freunden gemeinsam an einem der schönen Herbsttage genießen. Kein allzu langer Abgang, aber dennoch rund im Geschmack und lange im Gedächtnis.

Ein Tipp für alle Besitzer einer Kaffeemaschine, die nicht per Hand aufgießen: Nehmt etwas weniger Bohnen bzw. versucht, das Kaffeepulver gleichmäßig umzurühren, während der Kaffee aufbrüht. Anderenfalls kann es euch passieren, dass der Kaffee seine natürliche Säure etwas stärker in den Vordergrund rückt. Dadurch dominiert das Obst ein wenig stärker, aber aufgrund der unterschiedlichen Benetzung, die eine Maschine (egal ob BEEM, Moccamaster etc.) ab Werk aus vornimmt, kann hier 9schnell das eine oder andere Extrem erreicht werden!


Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.


Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Mario Felix Liebold für das zur Verfügung gestellte Testmuster.


D. Stappen

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