Skip to main content

inn-joy @ "Playback" im GOP Varieté Essen (11.11. - 31.12.2022)

| Marc Heiland | Varieté & Kleinkunst
GOPPlaybackBild1„Früher war alles besser“. Diesen Spruch haben schon wir als Kinder gehört und auch als Erwachsene geben wir ihn gerne zum Besten. Früher war auf jeden Fall mehr live. Bands spielten handgemachte Musik, Sänger hatten noch unbearbeitete Stimmen und wenn mal einer ausfiel, war der Abend gelaufen. Heute ist eher Playback und Computer. Dass Playback manchmal aber doch irgendwie cool ist, beweist das GOP Varieté Essen mit seinem gleichnamigen Programm. Wir waren für euch vor Ort und haben herausgefunden wie gut Playback im Varieté wirkt.
 
Eröffnet wurde der Abend mit DEM Song des Cabaret schlechthin: Dem von Liza Minelli einzigartigen Titelsong des Musicalfilms Cabaret, den das gesamte Ensemble performte.
Einen roten Sessel. Mehr benötigt Andalousi nicht, um perfekte Körperbeherrschung auf die Bühne zu bringen. Erotisch-anmutig, verzaubert er zu „Apologize" sein Publikum. Die Darbietung passt wunderbar zum Song und erzählt den Text mit Akrobatik.
 
Gerahmt werden die jeweiligen Szenerien durch Tanz und kleine Playback-Sketche des Ensembles, aber auch Paula Alvala, die einen musikalischen roten (Playback-)Faden durch das Programm führte.
 
Quickchange der besonderen Art boten Sebastian und Kristina. Zu jedem Song wurde in Windeseile das passende Outfit gewechselt. So schnell konnte man gar nicht schauen. Ein wenig schade war, dass die Künstler nicht alle gleich gut ihr Playback beherrschten, sodass es vor allem in den ersten Reihen auffiel. Dies hielt das Publikum jedoch nicht davon ab, frenetisch mitzuklatschen und teilweise auch mitzusingen.
 
Für Fans der großen Oper gab es an diesem Abend sogar eine amüsante Darbietung der Arie der Königin der Nacht. Playback macht es möglich.
Einzigartig war die Darbietung von Ian & Charlotte, die Partnerakrobatik mit einer Prise France und Humor würzten.
In den Western ging es dann für eine kurze Sequenz mit einem Luft-Shootout, bevor es mit einer Uptempo-Nummer an die französische Riviera in Form des Diabolo-Künstlers Martin Regouffre ging. Hier gefiel mir persönlich allerdings die Darbietung beim letzten Programm besser.
 
Der Höhepunkt des Abends erfolgte bereits (mit einer beinahe Panne durch den Gesang und dadurch vielleicht etwas fehlender Konzentration) zum Ende des ersten Teils als das Duo Skating Phoenix todes- und wagemutig in dieser Form selten zu sehnende Rollschuhakrobatik darboten. Weltklasse und zurecht vom Publikum frenetisch gefeiert.
 
Der zweite Teil des Abends wurde erneut mit dem „GOP-Song“ eröffnet. Weiter ging es mit einem akrobatischen Playbackmedleymix mit „Survivor“ von 2wei und dem Ensemble, was vor allem durch die tolle Soundanlage des GOP gut klang. Sekunden später switchte das Medley zu Elvis, Michael Jackson, Timewarp, Helene Fischer, YMCA und anderen Hits, die stellenweise sehr unterhaltsam persifliert wurden. Highlight hier war ganz klar Titanic…
 
Hoch hinaus ging es am Ring mit Paula Alvala die Bad Guy in schwindelerregender Höhe performte. Eine super Nummer!
Magisch wurde es im Anschluss mit dem Duo Sebastian & Kristina. Zu „Das Spiel“ von Anett Louisan, wurde ich selbst ausgewählt zu assistieren. Ich muss sagen, dass ich wirklich verblüfft über den Trick gewesen bin! Worum es ging, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. 
 
Auch für die Zuschauerinnen wurde beim nächsten Ensemble-Stück etwas geboten. Viel nackte Haut bot Simon-James Reynolds, der mit dem Celine Dion-Meisterwerk „All by my side“ und hervorragende Akrobatik am Areal Pole in der Luft scheinbar der Schwerkraft trotzte. Emotional und spektakulär. 
GOPPlaybackBild2Zu den Klängen von Rammsteins „Sonne“ gab es von Sebastian & Kristina eine beachtenswerte Variation des Zaubertricks der „erdolchten Frau im Kasten“ allerdings mit Schirmen. In der Form wohl einmalig in der Darbietung und sehr gut inszeniert. 
 
Selbstverständlich darf an so einem Abend auch ein „Mini-Medley“ von Dirty Dancing nicht fehlen und so hat es inklusive des legendären Sprungs seinen festen Platz. Das begeisterte Publikum ging euphorisch mit.
 
Der Sommerhit 2021, „Wellerman“, wurde zur Partnerakrobatik umgewandelt und brachte das GOP zum Klatschen und Johlen.
 
Zum Finale des recht kurzen Programms wurden „Thank you for the music“  von ABBA  und „Don’t stop me now!“ von Queen intoniert. Mit dem Refrain von Reinhard Meys „Gute Nacht Freunde“ endete „Playback“.
 
Fazit: Alles in allem war es wieder ein gutes und stellenweise starkes Programm, dem jedoch hier und da der Zauber der Einzigarkeit fehlte. Das Thema „Playback“ wurde natürlich voll und ganz getroffen. Für mich war es etwas too much, da die Genres sehr schnell wechselten. Der zweite Teil ist hier eindeutig der wesentlich stärkere.
 
M. und C. Heiland
 

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.