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| Marc Heiland | Fachliteratur

WeimarSchülerinnen und Schüler sehen historische Quellen in der Regel nur in Form von Abschriften. Stempel, Unterschriften, handschriftliche Notizen und ähnliche optische Merkmale fehlen. Damit gehen nicht nur wichtige zusätzliche Informationen, sondern auch der Reiz des Authentischen verloren. Das vorliegende Heft präsentiert deshalb 28 relevante Quellen zur Frühphase der Weimarer Republik aus den Beständen des Bundesarchivs als hochwertig reproduzierte Faksimiles. Die Quellen sind jeweils mit einem übersichtlichen Kommentar versehen: Hinweise zur Einordnung in den historischen Kontext und zur Überlieferung sowie didaktische Erläuterungen und Vorschläge für Arbeitsaufträge verkürzen die Zeit für die Unterrichtsvorbereitung auf ein Minimum.

Unbekanntes und Interessantes

Die Weimarer Republik dauert gerade einmal 14 Jahre, bis die erste Demokratie auf deutschem Boden von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Doch schaut man genauer hin, so ist es nicht nur der „braune Mob“ aus der rechten Ecke, der „Weimar“ zu Fall brachte; auch von der linken Seite und vielen Menschen, die mit der ihnen aufgegebenen Demokratie nichts oder nur wenig anfangen konnten und so ihren Teil dazu beitrugen, dass Adolf Hitler am 30.01.1933 die Macht übernehmen konnte.

Wie allerdings sich Gegner aber auch Befürworter in Dokumenten äußerten, wie die Krisen wahrgenommen wurden, wie Menschen auf Probleme, Herausforderungen, Sorgen und Nöte reagierten – all das zeigen die 28 hier vorgestellten Quellen auf, die den Zeitraum von 1918, dem Ende des Ersten Weltkriegs bis 1920 unter den Schlagworten „Revolution, parlamentarische Demokratie und erste Bewährungsproben“ thematisieren. Von Karikaturen, Sitzungsprotokollen, handschriftlichen Notizen, Aufrufen, Telegrammen, Stellungnahmen, Telefonnotizen, stenografischen Aufzeichnungen oder auch Flugblättern bieten die Autoren, Vera Zahnhausen, Wolfgang Woelk und Gisela Müller verschiedene Einblicke in Dokumente aus dem Bundesarchiv.

Die Quellen sind alle auf jeweils einer Doppelseite zu finden. Während die Quelle auf der rechten Seite abgedruckt wurde, befinden sich auf der linken Seite Hinweise zur Quelle und zum historischen Kontext, didaktisch-methodische Hinweise, Arbeitsanregungen sowie Anregungen zu möglichen „Lernprodukten“.

Weitergehendes Material wird unter dem Stichwort „Zusatzmaterial online“ über QR-Codes angeboten. Ein Literaturverzeichnis beschließt das Heft. Die QR-Codes bringen einen sehr guten Nutzen mit der Weiterleitung zu entsprechenden Stellen im Portal „Weimar – Die erste deutsche Demokratie“ des Bundesarchivs. Hier finden die Lernenden unter anderem Tondokumente, Bilder und Filmbeiträge für eine vertiefende Weiterarbeit oder neue Lernanregungen. So kann im Geschichtsunterricht die (digitale und analoge) Archivarbeit gefördert werden.

9Fazit: Ein wieder einmal gelungenes Themenheft, welches der Wochenschau Verlag hier vorgelegt hat. Die Materialien sind vielseitig, bieten einen spannenden Einblick ins Archiv und gelungene Arbeitsanregungen sowie QR-Codes zum Portal. Bleibt zu hoffen, dass weitere Folgehefte Materialien zu den Jahren 1921-1933 folgen werden.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Wochenschau Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

L. Zimmermann

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