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Escape Dysturbia - Mörderischer Maskenball im Test

| Marc Heiland | Navigation

EscapeDysturbiaWenn man heutzutage eine neue Brettspiele-Reihe auf den Markt bringen möchte, die sich gegen die etablierten Marken durchsetzen und ausreichend neue potentielle Käufer generieren soll, dann muss man ganz spezielle, neuartige Ideen haben, die bestehende Reihen weiterführen und optimieren, die besondere „Gimmicks“ bieten oder ganz neue Wege beschreiten, da in den meisten Fällen die Konkurrenz groß ist. Im Bereich der Escape Games ist das nicht anders. Dort dominieren seit einigen Jahren die „Exit“-Titel und die „Escape Room“-Ableger das Genre. Immer wieder versuchen sich andere Anbieter, das Erlebnis echter Escape Räume ins Wohnzimmer zu holen – mal mit mehr, mal mit weniger großem Erfolg. Neu in dieser Riege ist der Homunculus Verlag mit seinem Spiel „Escape Dysturbia – Mörderischer Maskenball“. Wir durften für euch den Debütanten testen und verraten euch, was das Spiel anders macht als die Mitbewerber, wo die Stärken und mögliche Schwächen liegen und ob uns das Spiel unterhalten konnte.

Mehr Detektivarbeit als Escape Room

Das Escape Game „Escape Dysturbia – Mörderischer Maskenball“ ist der Auftakt zu einer neuen Escape Game-Reihe. Es wurde für maximal acht Spieler ab einem Alter von 12 Jahren konzipiert und für maximal anderthalb Stunden Spielzeit ausgelegt. Im Karton befinden sich eine Anleitung, 60 Spielkarten, 4 Spielfeldkarten sowie so genannte „Rätsel-Dokumente“. Das Spiel kann für 15,90 Euro erworben werden. Auf der Webseite bewirbt Homunculus das Spiel wie folgt:

„Es ist weit nach Mitternacht, als das Telefon im Büro der Privatdetektei klingelt. Angus Montgomery, der berüchtigte Ermittler, fährt von seiner Schlafcouch hoch. Aus dem Vorraum dringt fahler Lichtschein. Offensichtlich macht seine IT-Spezialistin Ada wieder Überstunden. Montgomery reibt sich den Schlaf aus den Augen und hebt ab.

Aus dem Hörer dringt eine aufgeregte Stimme: „Dem Himmel sei Dank, Sie gehen ran! Sie müssen sofort kommen, bitte!“

„Sterben muss ich“, knurrt Montgomery, „aber das hat hoffentlich noch Zeit. Worum geht’s?“

„Der Hausherr, mein Arbeitgeber, Henrik de Graaf … ist verschwunden. Eben war er noch auf seinem Maskenball unterwegs und plötzlich war er weg! Die Tür seines Arbeitszimmers ist abgeschlossen – und da ist Blut! Die Gäste wollen nach Hause, aber jeder könnte mit seinem Verschwinden zu tun haben. Ich weiß nicht, wie lange ich sie noch aufhalten kann. Bitte kommen Sie! Aber ohne Polizei! Es sind einige hohe Persönlichkeiten hier, Diskretion ist von größter Wichtigkeit!“

Jetzt seid ihr gefragt: Wer wird euch zum Tatort begleiten, wo euch eine Vielzahl maskierter Verdächtiger erwartet? Nicht nur von der Wahl der Charaktere hängt ab, wie sich die Geschichte entwickelt – jede eurer Entscheidungen kann sich auf den weiteren Verlauf auswirken, euch aus unangenehmen Situationen retten oder das Leben schwer machen. Schafft ihr es, die verzweigten Machenschaften zu durchschauen und das Verschwinden Henrik de Graafs aufzuklären?“

Ihr sehr: Im Gegensatz zu einigen anderen Mitstreitern legt man hier mehr Wert auf eine Geschichte. Im Spiel schlüpft ihr in die Rolle von Ermittlern im Auftrag der Detektei Dyscover.

Bevor es los geht, müsst ihr euch noch Stift und Papier, eine Schere, ein Smartphone und ein Tablet bzw. einen PC zur Hand nehmen. Begleitend gibt es eine 55,87MB große App, die allerdings nur einen geringen Mehrwert bietet. Zwar gibt es hier einen Timer, doch die Hinweise, wie sie in der App zu finden sind, stehen auch so in der Anleitung. Von daher kann auf die App auch verzichtet werden. Schade ist ebenfalls, dass die App keinerlei akustische Unterstützung bietet. Wo andere Anbieter auf eine dichte Atmosphäre durch musikalische oder akustische Untermalung setzen, bleibt die App stumm. Doch kommen wir zurück zum Spiel: Nachdem die Karten auf dem Tisch sind, wählt ihr die Ermittler, welche euch mit Tipps zur Seite stehen. Diese Hinweise sind auf den jeweiligen Ermittlerkarten zu finden. Die vier Spielfeldkarten zeigen Räume der Villa von Henrik de Graaf und bieten zum Teil versteckte, zum Teil auch leichter zu erkennende Hinweise und Lösungen. Durch das Spiel werdet ihr anhand der Spielkarten geleitet.

Einige Hinweise auf den Spielfeldkarten sind wiederum mit den Rätsel-Dokumenten verknüpft. Die Kombination aus Dokumenten und Karten hilft euch dann auch die Rätsel zu lösen und zu überprüfen, ob ihr die Aufgaben auch korrekt gelöst habt. Hier orientiert man sich ein wenig an „Unlock“ und „Exit“. So ist „Escape Dysturbia“ eine Mischung aus Escape Game und ganz viel detektivischer Arbeit. Dazu gesellen sich Knobel- und Kombinieraufgaben, Puzzle, mathematische Aufgaben und das Finden von Indizien. Und trotz der eigentlich geringen klassischen Escape Room-Arbeit macht „Escape Dysturbia“ enorm viel Spaß. Dies liegt nicht nur an den abwechslungsreichen Aufgaben, sondern vor allem an der guten Geschichte, die hier ein wichtiger Bestandteil ist. Die Rätsel selbst reichen von Aufgaben, die sich an Anfänger richten, bis zu Aufgaben, die auch Fans von Escape Room-Kopfnüssen 8fordern und ordnen sich der Handlung unter. So ist für jeden etwas mit dabei. Natürlich wird Teamwork auch hier groß geschrieben. Wir sind neugierig geworden, zumal die Welt von „Dysturbia“ eine Menge Potential zu bieten hat. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler regelmäßig Nachschub bieten werden.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Homunculus Verlag für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L.Zimmermann

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