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inn-joy @ "Das Hotel der geheimnisvollen Uhren" - Geheimdepot Dorsten

| Marc Heiland | Navigation
GeheimdepotDorstenUhren„Die dunkelsten Ereignisse geschehen manchmal an den gewöhnlichsten Orten. Tag und Nacht tickt in dem verlassenen Hotel „Terminus“ eine mysteriöse Uhr. Jedes Mal, wenn die Uhr tickt und ihre markdurchdringende Melodie spielt, schrecken die Angestellten des Hotels auf.
Diese Uhr, irgendwo in den dicken Gemäuern des alten Hotels versteckt, aber bisher noch nicht aufgespürt worden, bewahrt ein äußerst dunkles Geheimnis. Das Hotel ist seit dem Verschwinden der Hausherrin erfüllt mit einem Fluch. Dieser liegt über dem Gemäuer, wie ein dunkler schwarzer Schatten. Als die beiden zurückgebliebenen Dienstboten versuchten, das Mysterium ein für alle Mal zu lösen, lassen sie versehentlich den ruhelosen Geist eines kleinen Mädchens frei.
 
Leonore & Hugo wollen den Bann brechen, doch jeder Versuch, sie für immer zum Schweigen zu bringen, machte das Chaos vollkommener. Seitdem befindet sich jeder, der das Hotel betritt, an einem Ort, an dem Zeit keine Rolle mehr spielt. Brecht den Bann der Dunkelheit und erlöst die ruhelose Seele.“
 
Die (beinahe) perfekte Immersion
Was haben „The Plaza“ in New York und die „Timberline Lodge“ in Oregon gemeinsam? Beide sind legendäre Hotels und beide wurden zum Schauplatz von Gruselfilmen und Psychiothriller. Während im „The Plaza“ unter anderem Alfred Hitchcock seinen Film „Der unsichtbare Dritte“ drehte, standen die Gemäuer der „Timberline Lodge“ für den Film „Shining“ Pate. In diese illustre Reihe muss man ab sofort natürlich auch das Hotel „Terminus“ in den Gemäuern des Escape Room-Anbieters „Geheimdepot“ in Dorsten einreihen. Denn auch hier geschehen übernatürliche Dinge, wie ihr in der Einleitung ja bereits gelesen habt. Um diesen mysteriösen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen, haben wir uns am gestrigen Mittwoch, 03.08.2022, in das Hotel begeben und trafen dabei nicht nur auf zwei Angestellte des Hotels, sondern auch auf einen der besten Räume, die wir in den vergangenen Monaten in Nordrhein-Westfalen spielen durften.
 
Schon die Einführung in den Raum, die von Marvin Reuter, einem der beiden Inhaber des „Geheimdepot“ und seiner Assistentin vorgenommen wurde, war wieder einmal grandios. In einem Teil der alten Kaue, die mittlerweile als Mittelpunkt der Einführungen dient, wurden wir mit einem detailverliebten, stimmungsvollen und effektreichen Intro begrüßt. In der Rolle des Pagen Hugo stellte Marvin Reuter erneut sein erstklassiges schauspielerisches Talent unter Beweis. Er schafft es, wie kaum ein Zweiter, die Gäste in seinen Bann zu ziehen, sie zu motivieren, zu erschrecken, aber auch als aktiven Teil der Handlung mit einzubinden.
 
Nach der Einführung mussten wir einen etwas längeren Ortswechsel vornehmen. Aus räumlichen Gründen ist dies nicht anders möglich. Dank der Tatsache, dass Hugo und Leonore jedoch auch auf dem Weg äußerst unterhaltsam (und unterhaltend) waren, blieb die Immersion hoch.
 
Im eigentlichen Raum angekommen, fanden wir uns im Fahrstuhl des alten Hotels wieder. Dieser sollte uns in die sechste Etage bringen, wo wir dem Rätsel auf die Spur kommen sollten. Doch natürlich kam es anders als geplant, und wir befanden uns im Keller des Hotels. Dort begann das eigentliche Spiel. Bereits hier kann man erkennen, mit welcher unglaublichen Liebe zum Detail Marvin Reuter, sein Partner, Niclas Holtrup und ihr Team an die Gestaltung und Umsetzung des Hotels gegangen sind. Hier hatten wir zu keiner Zeit das Gefühl, uns in einem klassischen Raum zu befinden. Ob es breit ausgestreuter Kies auf dem Boden war, Rohre an den Wänden und der Decke und andere Dinge, die ein Keller so zu bieten hat – all das wirkte einfach nur authentisch. Dass der Raum natürlich nicht der einzige Teil des Hotels ist, können wir spoilern, ohne euch zu viel zu verraten. Aber auch im weiteren Verlauf konnte die enorm hohe Immersion überzeugen. Bis zum Finale blieb sie auf allerhöchstem Niveau.
 
Die Rätsel selbst sind fast ausschließlich mechanischer Natur, sodass die Spielleiter von außen her nichts steuern müssen und auch weniger ins Spiel aktiv involviert sind. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad nicht zu hoch angesiedelt, fordert aber dennoch mit einigen Kopfnüssen. Auch bei diesem Raum setzen die beiden Inhaber nicht darauf, ihre Spielenden möglichst schnell durch die Räumlichkeiten zu hetzen. Vielmehr steht das Erlebnis bzw. das Erleben des Raumes und der Geschichte im Vordergrund. Und auch hier haben sich die beiden wieder viel Mühe gegeben. Der Detailreichtum ist zwar enorm. Dennoch wird man als Spielender nicht derart abgelenkt, dass man der Story vor lauter „Wow“-Momente nicht mehr folgen kann. 
 
Dass bei einem Raum, der knapp einen Monat alt ist, noch nicht alles zu 100% reibungslos vonstattengeht, ist natürlich klar. Und so kam es auch an ein paar Stellen zu minimalen Problemen. Diese waren jedoch teilweise unserer Hektik geschuldet und werden auch – so die Aussage von Marvin Reuter – in den kommenden Tagen und Wochen überarbeitet. Die musikalische Untermalung ist – wie auch beim Kammerflimmern – recht intensiv und laut, sodass nicht immer alle Tipps und Hilfestellungen im ersten Moment verständlich sind. Aber auch hier wird gerade für Abhilfe gesorgt, zumal es u.a. mit den Räumlichkeiten zu tun hat. Ihr müsst wissen, dass der gesamte Komplex des „Geheimdepot“ Teil einer denkmalgeschützten ehemaligen Zeche ist, sodass schon das Bestmögliche aus den Räumen herausgeholt aber auch immer noch optimiert wurde. 
 
Im Nachgespräch erfuhren wir von Marvin Reuter noch, dass in einigen Monaten in einem Flügel der ehemaligen Zeche ein richtiges Hotel seinen Pforten eröffnen und das Erlebnis „Das Hotel der geheimnisvollen Uhren“ (was vom Titel ein wenig an den gleichnamigen Film erinnert) somit ein Bestandteil des „echten“ Hotels werden wird. Mehr sei an dieser Stelle selbstverständlich noch nicht verraten.
 
Fazit: Wenn bei einem Anbieter alles stimmt, dann kann man nur die Höchstnote vergeben. Dass dem so ist, sieht man ganz klar beim Raum „Das Hotel der geheimnisvollen Uhren“. Auch wenn hier und da gewisse Kleinigkeiten noch zu optimieren sind (was fünf Wochen nach der Eröffnung bei jedem Escape Room der Fall ist), so bietet der Raum all das, was einen „perfekten“ Raum ausmacht. Sei es der unglaublich immersive Raum, der zu keinem Zeitpunkt den Spielenden das Gefühl gibt, sich nicht in den Räumlichkeiten, die er vorgibt zu sein, befindet. Seien es das grandiose Spiel des Gamemasters und die tolle Einbindung von Hilfestellungen oder die Qualität und Vielseitigkeit der Rätsel. All das wird zu einer perfekten Symbiose zusammengebracht, die uns staunend machte. Das Finale wird dann schließlich vor allem durch den Spielleiter gestaltet. Hier könnten noch ein bis zwei Effekte mehr passieren. Dennoch ist dies Kritik auf allerhöchstem Niveau. Nachdem alle bislang von uns gespielten Räume komplett andere Akzente setzen konnten, sind wir gespannt, wie „Qualen“, ein Raum, der so in Deutschland bislang noch nicht zu finden ist, auf uns wirken wird und freuen uns schon sehr auf den Start, der für das vierte Quartal 2022 angestrebt wird.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.
Zusammensetzung der Gesamtbewertung:
Immersion / Atmosphäre: 10
Story: 9
Rätsel: 9,5
10Hilfestellungen: 10
Ausstattung des Raumes: 10
Spielspaß: 10
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Team vom „Geheimdepot“ für die nette Betreuung und die freundliche Unterstützung.
 
Text: M. Heiland, C. Heiland

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