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inn-joy @ "Der Bunker" - Cluebo (Bochum)

| Marc Heiland | Navigation

Cluebo„Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser, als man glaubt…“ So titelte im Jahr 1984 der damals durch den Kinofilm „Das Boot“ gerade erst bekannt gewordene Schauspieler und Sänger Herbert Grönemeyer. In diesem Song beschrieb er seine Heimat Bochum. Warum ich diese Einleitung für eine Escape Raum-Review gewählt habe, werdet ihr euch vielleicht an dieser Stelle fragen. Ganz einfach: Bochum hat im Laufe der letzten 30 Jahre so manchen Wandel mitmachen müssen. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell. Dabei sind einige Dinge vielleicht bekannter, die die unzähligen tollen Veranstaltungen in der Jahrhunderthalle, jener legendären Maschinenhalle, die durch ihr Ambiente von der Zeit der Industrialisierung berichtet, das Musical „Starlight Express“, das die Kraft von Kohle und Dampf beschwört und andere mehr. Einige Dinge sind eher unbekannt, zum Beispiel, dass Bochum sich zur heimlichen Hochburg der Escape Raum-Anbieter im „Ruhrpott“ gemausert hat. Denn mit der Eröffnung des in Bochum-Gerthe ansässigen Anbieters „Cluebo“ (eine Anspielung an das Spiel „Cluedo“ sowie an das Kennzeichen „Bo“) haben sich mittlerweile vier Anbieter auf Bochumer Boden niedergelassen und überzeugen – jeder auf seine ganz persönliche Art – mit tollen und abwechslungsreichen Räumen. Pünktlich zur Eröffnung, die am 19.08.2022 stattfand, durften wir den ersten Raum von „Cluebo“, „Der Bunker“ spielen. Ob uns der Raum überzeugen konnte, erfahrt ihr im Test.

 

Zombies gehen irgendwie immer
Zombies sind überall. Im Fernsehen, in Kinofilmen, in Spielen oder auch in Escape Räumen – die Untoten sind – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht tot zu kriegen. So auch bei „Cluebo“. Die Handlung spielt im Jahr 2159. Wissenschaftler haben ein Serum entwickelt, das den Menschen das ewige Leben verspricht. Dummerweise verwandelte es die Probanden innerhalb der Bevölkerung in willenlose Zombies. 
 
So verbreitete sich die Seuche und die Nicht-Infizierten flohen und suchten Schutz. Darunter auch ihr als Spielende. Auf der Flucht vor den Untoten verschlägt es euch in ein ehemaliges Industriegebiet, wo sich ein sicher erscheinender Bunker befindet. Direkt an der Tür zum Bunker erwartet euch ein Offizier, der euch bei eurer Flucht helfen will. Nun stellt sich natürlich die Frage, inwieweit ihr dem Offizier trauen könnt. Denn was macht er im verlassenen Industriegebiet? Will er euch wirklich helfen oder paktiert er mit anderen Mächten? Mutig steigt ihr in den Bunker und versucht binnen 60 Minuten, der langsam auf das Industriegebiet heranschlurfenden Zombie-Horde durch einen geheimen Ausgang zu entkommen. Der Weg ist lang, die Herausforderungen zahlreich und dazu ist es auch noch dunkel, sodass ihr ganz auf eure Sinne angewiesen seid…
 
Zunächst müssen wir uns also Licht verschaffen. Das Ganze ist theoretisch recht einfach. Allerdings haben wir einen etwas umständigeren Weg genutzt, der uns schlussendlich aber dann doch zum ersten Teilerfolg brachte. Der Raum selbst ist eher schlicht gehalten und bietet nur einige kleinere Deko-Elemente, die aber fast ausschließlich auch zu den Rätseln gehören. Passend zum Thema ist hier wenig zu bestaunen. Fans von überbordenden Details sind hier ganz klar an der falschen Adresse. Und dennoch verleiht es dem Raum einen ganz eigenen Charme. Die Rätsel sind meist klassisch Gehalten und bieten eine Mischung aus Schloss-Rätseln und mechanischen Rätseln. Denksportaufgaben und Knobeleien treten auf, sobald sich der Raum öffnet. Alle Rätsel ordnen sich dem Thema „Bunker“ und der Stadt Bochum unter und wirken nie aufgesetzt. Im Spielverlauf geht allerdings die eigentliche „Zombie-Hatz“ ziemlich unter und spielt nur noch eine sehr nebensächliche Rolle. Das liegt vor allem an der Atmosphäre und der Immersion. In der ganzen Stunde fühlten wir uns nie so, als würden wir von Zombies verfolgt oder in Gefahr schweben. Hier sollte mit akustisch dichterem Klangteppich oder anderen Elementen gearbeitet werden. Die Kommunikation mit dem Spielleiter erfolgt über ein altes (Gruben-)Telefon, was thematisch gut passt. Dass wir bei zwei Rätseln ziemlich „hingen“ und damit auch zeitlich etwas ins Hintertreffen kamen, lag nicht am Raumkonzept oder den Rätseln. Hier funktionierte unsere Kommunikation nicht wie gewohnt. Ein wenig enttäuscht waren wir vom Ende. Auch hier lag der Fehler nicht beim Spielleiter, sondern daran, dass wir beim finalen Rätsel etwas nicht richtig erkannt haben und so das finale Rätsel „übersprungen“ wurde. Da uns im Anschluss demonstriert wurde, wie das Finale ausgesehen hätte und das De-Briefing am Ende, konnten wir uns ein Bild machen, was uns erwartet hätte.
 
Fazit: „Der Bunker“ ist ein gelungener Raum mit guten, aber nicht überragenden Rätseln, zwei unklaren Passagen und etwas schwacher Immersion, da die Atmosphäre noch nicht optimal unterstützt wird. Hier besteht unserer Ansicht nach deutlicher Verbesserungsbedarf. Da sich gerade neue Räume im Laufe der Zeit noch entwickeln, fällt unsere Wertung auch etwas moderater aus als bei Anbietern, die schon lange auf dem Markt sind bzw. deren Räume schon oft gespielt wurden. Da unsere fehlerhafte Kommunikation ein Teil des „Gelingens“ war, der nicht am Raum und am Spielleiter lag, fließt dies selbstverständlich nicht in die Gesamtbewertung mit ein! Ein Tipp noch von unserer Seite: Wenn ihr den Raum bucht, braucht ihr ein klein wenig körperliche Fitness und solltet IMMER auf eure Köpfe aufpassen!
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Zusammensetzung der Gesamtbewertung:
Immersion / Atmosphäre: 5
Story: 6
7Rätsel: 7
Hilfestellungen / Spielleiter: 7
Ausstattung des Raumes: 6,5
Spielspaß: 7
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei „Cluebo“ für die nette Betreuung und die freundliche Unterstützung.
 
Text: M. Heiland, C. Heiland
 

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