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Robo Recall | Review (Oculus Rift S)

| Marc Heiland | PC-Games
RoboRecallBild1Besitzer einer Oculus Rift S werden sich sicherlich fragen, wie sie ihren Freunden oder Verwandten am besten die Möglichkeiten aufzeigen können, zu was die aktuelle VR-Brillen Generation zu leisten im Stande ist. Während manche eine tolle Grafik bevorzugen, stellen andere den hohen Grad an „mitten drin“-Gefühl, die so genannte „Immersion“ in den Vordergrund. Da das Oculus-System an die Hardware eines PCs gekoppelt ist und nur so gut funktioniert wie diese, können Besitzer eines flotten Gaming-PCs natürlich ganz besonders von den Möglichkeiten der Rift S profitieren. Im Falle von „Robo Recall“ wird euch beides geboten: So verfügt der Titel zwar über eine Comicgrafik, wirkt aber trotzdem bis ins letzte Detail glaubhaft ausgearbeitet. Darüber hinaus hat man als Spieler in dem Moment, in dem das Epic Games-Logo über den Bildschirm gezogen ist und das Spiel beginnt wirklich das Gefühl, als stünde man in einer echten Stadt. Was der Titel darüber hinaus so alles zu bieten hat und warum er unserer Meinung nach in jede gute Sammlung gehört, erfahrt ihr im Folgenden.
 
Von defekten Robotern, sportlichen Aktivitäten und jeder Menge Humor
Die Szenerie von Robo Recall wirkt zunächst einmal sehr entspannt. Ihr befindet euch in einer Gasse zwischen einigen Wolkenkratzern. Vor euch befindet sich eine Art Schaufenster. Dort steht ein Fernseher, über den eine Nachrichtensendung flimmert. Neben euch stehen einige mannshohe Roboter, die den Ausführungen der Nachrichtensprecherin lauschen. Nach und nach gesellen sich weitere Roboter hinzu, die aus einer Art Klonwerkstatt zu stammen scheinen, da sie sich alle bis aufs letzte Schräubchen gleichen. Auf einmal kippt die Stimmung. Die Nachrichtensprecherin berichtet von defekten Robotern, welche alles und jeden angreifen. Und aus irgendeinem Grund sind die Roboter um euch herum ebenso der Meinung, dass sie den Aufstand weitertragen müssen. So seht ihr euch urplötzlich von ihnen umzingelt. Genau in diesem Moment wird es um euch dunkel und das Spiel beginnt. 
 
Ihr übernehmt die Rolle eines Mitarbeiters, der im Namen der Regierung die defekten Roboter „zurückrufen“ soll. Dies bedeutet allerdings nichts anderes als sie zu zerstören. Doch bevor es soweit ist, könnt ihr euch erst einmal in einer Art Werkstatt, die gleichzeitig als Unterschlupf fungiert, mit der Steuerung vertraut machen. Mittels Teleportfunktion bewegt ihr euch mühelos zwischen einzelnen Bereichen. In der Werkstatt könnt ihr Dinge aufheben und benutzen, Roboter in ihre Bestandteile zerlegen und auf einer großen Karte den Bereich anwählen, zu dem ihr gelangen wollt. Das geht alles sehr gut von der Hand. Wenige Minuten später findet ihr euch in der großen Stadt wieder. Dort müsst ihr euch dann im wahrsten Sinne eurer virtuellen Haut erwehren, indem ihr auf alles, was nach Roboter aussieht, schießt.
 
RoboRecallBild2Doch damit nicht genug. Denn die Roboter lassen sich eure Attacken natürlich nicht gefallen und greifen ihrerseits selbst zur Waffe. Mit geschickten Ausweichmanövern (die Matrix lässt grüßen) versucht ihr, Projektilen zu entkommen. Andere, die an Blechspinnen erinnern, springen euch an. Das Besondere dabei ist allerdings, dass das Spiel hier die Vorzüge der VR voll ausnutzt. Denn während in klassischen Spielen Gegner meist von vorne und den Seiten kommen, ist es hier möglich, dass sie aus sämtlichen Richtungen parallel auf euch zustürmen. So seid ihr permanent in Bewegung und versucht, euch eurer Haut zu erwehren. Was hier wie eine permanente Bedrohung wirkt, ist jedoch eher ein amüsantes Unterfangen. „Schuld“ daran ist der Humor, mit dem die Roboter ihr Ableben kommentieren, die wie ein Wettbewerb aufgemachte Robo-Hatz und die comichafte Grafik. So wirkt das Spiel wie ein arcadelastiger Shooter, der euch das eine oder andere Mal eher schmunzeln lässt. Die Jagd nach dem Highscore (für eure Aktionen gibt es Punkte) ist dabei eine tolle Motivation.
 
Was uns im Test gut gefallen hat ist die Umsetzung des virtuellen Waffenarsenals und seiner Nutzung. Im Holster führt ihr zwei Waffen mit. Weitere befinden sich im Rucksack. Dank der fünf Kameras der Rift S könnt ihr dann mit einer schnellen „Zugbewegung“ über euren Kopf Waffen nach vorne ziehen, was ebenso gut klappt, wie aus dem Holster. Die Steuerung hat nahezu keine Aussetzer, was dem Spielspaß sehr zuträglich ist. 
 
Schick gestaltet aber etwas leer
Optisch kann Robo Recall durchweg überzeugen. Die Stadt bietet einige Highlights, das mitten drin-Gefühl ist grandios und die Gegner wirken lebendig. Auch die Lichteffekte und die Explosionen beeindrucken. Star des Ganzen sind vor allem die großen Gegner, die toll animiert sind. Etwas schade ist hingegen, dass die Stadt selbst recht leer ist und wenig Abwechslung geboten wird. Der Sound kann – vor allem mit einem guten Headset – ebenfalls begeistern. Die Waffen klingen stellenweise wuchtig, die Kommentare sind amüsant und die deutschen Sprecher wurden treffend besetzt.
 
Fazit: „Robo Recall“ zeigt, was die VR-Brille alles kann, bindet euch vorbildlich in die virtuelle Umgebung ein, bietet eine witzige Szenerie und besticht durch eine tolle Steuerung und eine saubere Grafik. Darüber hinaus kann man den Titel durchaus als Workout betrachten, da man als Spieler körperlich stark gefordert wird. Ein wirklich empfehlenswertes Spiel, dem es nur ein wenig an Abwechslung (auch was die Locations betrifft) mangelt. Als 8Arcade-Shooter macht der Titel aber eine Menge Spaß. Und darauf kommt es schließlich an.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Oculus für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
 
U. Sperling

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