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Gears Tactics | Review (PC)

| Marc Heiland | PC-Games
GearsTacticsBild1Neben der „Halo“-Reihe ist für Microsoft das „Gears of War“-Franchise das wichtigste im Genre der Shooter für ihre Xbox-Konsolen und seit einiger Zeit auch für den PC. Nach fünf Teilen ist nun mit „Gears Tactics“ ein anderer Weg eingeschlagen worden. Denn anstelle von klassischer Deckungsshooter-Action versuchen sich die Mannen von „The Coalition“ nun in rundenbasierter Strategie / Taktik. Ob das Spaß macht und warum der neuste Ableger aus dem „Gears“-Universum doch nicht so ganz ohne die Third Person-View auskommt, klären wir im Test der PC-Version.  
 
Neue Helden braucht das Land
Standen für die fünf „klassischen“ Teile noch der raubeinige Haudegen Marcus Fenix und seine Tochter im Fokus, rücken die Entwickler von „The Coalition“ mit ihrem Erstling im rundenbasierten Taktikshooter vollkommen neue und daher noch unverbrauchte Charaktere in den Vordergrund. Die Geschichte von „Gears Tactics“ ist etwa ein Jahrzehnt vor dem allerersten „Gears of War“ angesiedelt. Zu dieser Zeit gibt es bereits heftige kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Menschen und den fiesen Locust. Doch anstelle von Marcus Fenix dreht sich alles um Gabe Diaz und seinen Gears-Mitstreitern. Sie sollen einen Locust-Forscher eliminieren, der einen neuen Soldatentypen erschaffen will. Doch hinter den Kulissen läuft so manches anders als es den Anschein hat. Wir bei den bislang erschienenen „Gears“-Teilen steht auch bei „Tactics“ die Story nicht allzu sehr im Vordergrund und wird nur hin und wieder mit kleineren Cutscenes vorangetrieben. Epische Erzählungen sucht man leider vergeblich. Schade ist auch, dass viele Missionen stets sehr ähnlich beginnen und sich gleichen. Eine hohes Maß an Abwechslung solltet ihr also nicht erwarten.
 
Von seinem Grundgerüst erinnert der Titel an „XCOM“. Die meiste Zeit sehr ihr die Figuren aus der Isoperspektive. Bei Schusswechseln, in denen ein Charakter einen anderen trifft oder ganz besondere Aktionen ablaufen, wechselt die Kamera dann in die klassische Ansicht, sodass man sich als Spieler mitten drin fühlt. Pro Runde stehen euch drei Aktionen zur Verfügung. Ihr sucht Deckung, nehmt Gegner unter Beschuss, werft Granaten, ladet eure aufrüstbaren Waffen nach, gebt Feuerschutz oder nutzt die Spezialfähigkeiten der jeweils aktiven Figur. Natürlich gibt es auch den Einsatz der Kettensäge, brutale Hinrichtungen und das Bajonett. Alles so weit, so bekannt. Auch bei den Gegnern treffen wir viele aus den fünf Hauptspielen bekannte Charaktere wieder. 
Wie bereits erwähnt, ähneln sich die Missionen stark. Da werden Ziele gesteckt wie: Befreie die Gefangenen in maximal 12 Zügen oder wir sehen Stellungen oder Kisten, die es zu halten und gegen Wellen von Gegnern zu verteidigen gilt („Capture the Flag“ lässt grüßen). So richtig Spaß machen hingegen die Kämpfe gegen die teils riesigen Bosse. Von diesen gibt es eine Handvoll, die verteilt auf die einzelnen Kapitel sind und eine Art „Abschlussprüfung“ darstellen. Bereits Kapitel eins schließt mit dem allerersten Boss, GearsTacticsBild2einem Brumack, der aus zwei großen Raketenwerfern Raketen gegen euer Team einsetzt. Dank der Anzeige wisst ihr stets, wo diese einschlagen werden. Dann heißt es den Brumack zu flankieren und den Raketen auszuweichen. Wie alle Gegner, besitzt auch der Brumack eine Schwachstelle: den riesigen Tank auf seinem Rücken. Habt ihr diesen ausreichend traktiert, geht der Brumack zu Boden. Bis dahin ist es jedoch ein langer Weg, da der Feind jede Menge kleinerer Mitstreiter im Gepäck hat, die euren Soldaten das Leben zusätzlich schwer machen. Gott sei Dank habt ihr einen Sani im Team, der euch heilen kann. Dies kostet aber ebenfalls Rundenpunkte. Im Laufe des Spiels gesellen sich weitere Soldaten mit eigenen Fähigkeiten (die einzelnen Soldaten sind in Kategorien eingeteilt) zu eurem Team und können ausgetauscht werden. Gegen große Gegner helfen hier die Waffenexperten. 
 
Habt ihr einen Mission erfolgreich abgeschlossen, könnt ihr eure Teammitglieder aufrüsten und ihre Fähigkeiten aufleveln. Dies geschieht über den bekannten Talentbaum, der sich in unterschiedliche Richtungen verzweigt. Solltet ihr einmal merken, dass ihr in die „falsche“ Richtung gelevelt habt, könnt ihr den Weg neu bestimmen. Auch Mods für eure Waffen stehen euch zur Verfügung. Kisten mit Beute, die ihr während der Gefechte sicherstellen könnt, enthalten hin und wieder auch seltene Gegenstände, die sich in entscheidenden Schlachten als wahrer Segen erweisen können. 
Die Kämpfer unterteilen sich in storyrelevante Helden und Rekruten. Letztere lassen sich umbenennen und optisch ausführlich anpassen. Damit die Rekruten in die Einsätze mitgenommen werden (müssen), ist die Helden-Auswahl bei einigen Missionen eingeschränkt, was die Story immerhin halbwegs nachvollziehbar erklärt.
Audiovisueller Leckerbissen?
Wer die „großen“ Ableger aufgrund seiner wuchtigen Performance geliebt hat, wird sich auch in „Tactics“ verlieben. Wenngleich die Grafik an einigen Stellen noch ein wenig detailreicher hätte ausfallen können, einige Figuren ein wenig steif daher kommen und auch die Haare recht unrealistisch aussehen, so können die Level mit ihrem Detailreichtum gefallen. Allerdings hätten wir uns auch hier etwas mehr Abwechslung bei den Schauplätzen gewünscht. Auditiv macht der Titel einiges her. Gerade dann, wenn die Bosse auftreten, erzittern die Boxen. Da kann man sich schon vorab auf die Umsetzung auf die Xbox One X (oder den Nachfolger) freuen, wenn dann ein Brumack über die heimische 5.1-Anlage mit Atmos-Effekten ins heimische Wohnzimmer hinein brüllt. Ein Wort noch zur Steuerung: Diese wurde vorbildlich umgesetzt, sodass die Tasten und die Maus sinnvoll und verständlich sind. 
 
Fazit: „Gears Tactics“ ist eine erfrischende Alternative, die die klassische Serie um neue Impulse erweitert. Die Rundengefechte machen Laune und gehen gut von der Hand. Lediglich an Abwechslung bei den Missionen und den Schauplätzen mangelt es dem Titel ein wenig. Einen Multiplayer haben die Entwickler dem Spiel leider nicht spendiert. 8Als Fan der Reihe kommt man hier dennoch voll auf seine Kosten und auch Anhänger der XCOM-Spiele sollten einen Blick auf „Gears Tactics“ werfen. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Microsoft für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
U. Sperling
 

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