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SingStar Celebration | Review (PS4 PlayLink-Titel)

| Marc Heiland | Konsolen

SingStarCelebrationBild1Vor 13 Jahren legte Sony im Bereich der Partyspiele einen Titel vor, der euch zum Sänger machte. „SingStar“, so der Name der neuen Reihe, schaffte das, was vorher keinem Spiel in dieser Form gelungen war: Alt und Jung vor dem Fernseher zu vereinen und stundenlang in diversen Party-Modi gemeinsam und gegeneinander um die Wette trällern zu lassen. Die Idee der in Japan damals schon äußerst beliebten Karaoke-Bars wurde von Sony erstmals auf der damaligen PS2 erfolgreich umgesetzt. In den folgenden Jahren erschienen für die PS2 - und später die PS3 – diverse Ableger, die für nahezu jeden Musikgeschmack etwas zu bieten hatten. Doch zum Ende des „PS3-Zyklus“ schränkte Sony den Disc-Support für sein bestes Pferd im Stall nach und nach ein und setzte fortan massiv auf den Kauf neuer, einzelner Titel oder Songpakete über den eigenen „Sing Store“.

Mit Erscheinen der PS4 wurde die Reihe dann extrem vernachlässigt. Zwar erschien noch zum Launch ein Disc-Ableger, doch die Möglichkeit, sämtliche PS2- und PS3-Songs mit auf die neue Konsole zu übertragen, wurde (im Falle der PS2 gar nicht und im Falle der PS2 nur teilweise) lieblos und halbherzig umgesetzt. Auch an neuen Songs für den Store gab es monatelang nur Schmalkost zu verzeichnen. Dann, Ende 2016 bis Mitte 2017, nahmen die Neuveröffentlichungen etwas mehr an Fahrt auf. Doch die Popularität in der Unterstützung seitens Sony, reichte bis heute nicht mehr an die Zeiten der PS2 und die ersten Jahre der PS3 heran. Und anstatt auf die alten Spielmodi zu setzen, wurden diverse Multiplayer-Optionen von Sony ebenfalls gestrichen. So vergraulte sich das Unternehmen viele, treue SingStar-Fans der ersten Stunde. Eine weitere Entscheidung, die sehr enttäuschend ist, war die Tatsache, dass es nicht einfach möglich war, die alten Discs der PS3 einfach in die PS4 einlegen zu können, um die Titel erneut zu nutzen. Dies wäre für Sony eigentlich ein Kinderspiel gewesen. Doch so konnte man ja nicht die Lizenzkuh neu melken. Hätte Sony den Mut gehabt, einen Emulator für die alten PS2-Discs auf den Markt zu bringen, die SingStar-Community wäre ihnen zu Füßen gefallen. Stattdessen ging der Konzern einen anderen Weg und entschied sich zum Ende der „PS3-Periode“, der Reihe die Unterstützung von Smartphones hinzuzufügen, da ja heutzutage fast jeder ein solches Produkt mit sich führt und auf diese Weise nicht extra Mikros gekauft werden müssen. Doch ehrlich gesagt finde ich Karaoke eher befremdlich, wenn ich in ein Smartphone singen soll. Da nutze ich doch lieber das gute, alte blaue (oder wahlweise rote) Mikro der SingStar-Reihe zumal ihr den neuen Ableger auch mittels Mikro spielen könnt und die Nutzung des Smartphones nicht zwingend vorausgesetzt wird.

Warum ich diesen ganzen Sermon am Anfang schreibe? Ganz einfach: Für mich hat sich Sony zu weit von den SingStar-Wurzeln entfernt, nur um den Jugendlichen zu gefallen und zu wenig Support für seine SingStar-Fans der ersten Generation geboten. Das ist schon ziemlich enttäuschend, wenn man bedenkt, dass Sony gerade bei derartigen Marketing-Entscheidungen (im Gegensatz zu Microsoft oder Nintendo) eigentlich immer ein feines Näschen hatte.

Doch genug den alten Zeiten nachgetrauert. Mittlerweile scheint Sony ja die SingStar-Reihe wieder (zumindest ein wenig) für sich wiederentdeckt zu haben. Denn im Zuge der „PlayLink“-Titel ist auch ein neuer Ableger des Partyspiel-Klassikers erschienen. Mit „SingStar Celebration“ gibt es 30 neue Titel (wobei einige Titel bereits auf frühen Compilations erschienen sind) und somit neues „Gesang-Futter“ für Nachwuchs-Stars von morgen.

Für die neue Runde an „SingStar-Futter“ bietet euch Sony erneut ein buntes Durcheinander von recht neuen Titeln bis zu Klassikern und Evergreens. Hier die Übersicht:

Tracklist:

Abba - Dancing Queen

Adele - Hello

Amy Winehouse - Rehab

Andreas Gabalier - I Sing A Liad Für Di

Avicii - Wake Me Up

Blondie - One Way Or Another

BOY - Little Numbers

Britney Spears - Oops!... I Did It Again

Calvin Harris & Disciples - How Deep Is Your Love

Chima - Morgen

EFF - Stimme

Elle King - Ex's and Oh's

Fettes Brot - Von der Liebe

Fun. - Some Nights

Jason Derulo - Want To Want Me

Kings Of Leon - Use Somebody

Lena - Traffic Lights

Marteria - Welt der Wunder

Meghan Trainor - All About That Bass

Namika - Lieblingsmensch

Oasis - Wonderwall

OMI feat. Nicky Jam - Cheerleader

Peter Fox - Haus am See

Roxette - It Must Have Been Love

Sia - Cheap Thrills

Stereoact feat. Kerstin Ott - Die Immer Lacht

The Chainsmokers feat. Halsey - Closer

Tim Bendzko feat. Cassandra Steen - Unter die Haut

U2 - I Still Haven't Found What I'm Looking For

Zara Larsson - Lush Life

Ihr seht: Da ist für viele Fans etwas mit dabei. Immerhin bietet Sony die Sammlung für schlanke 19.99 Euro an, was durchaus fair ist. Geboten bekommt ihr allerdings – außer der neuen Titel – nichts, was es nicht vorher auch schon gegeben hat. Denn die 30 Tracks werden 1:1 in eure Sammlung eingepflegt. Ihr könnt sie dann einzeln oder zu zweit nachsingen. Dass euch wieder die Originalvideos zur Verfügung stehen ist ebenso ein alter Hut, wie die Tatsache, dass ihr eure „Sangesübungen“ mithilfe der Kamera aufzeichnen und online teilen könnt. Auch die Smartphone-Unterstützung ist altbekannt. Leider gibt es immer noch nicht die vielen verschiedenen Party-Spielmodi, die wir in der Redaktion früher so gerne gespielt haben und die uns besonders viel Spaß bereiten konnten. Warum sich Sony davon abgewandt hat, ist ein Rätsel.

5Fazit: Warum Sony nun „SingStar Celebration“ als „PlayLink“-Titel ausgibt und damit suggeriert, dass es sich um etwas anderes handelt, als das, was man schon seit Jahren fährt, ist mir persönlich nicht klar. Denn hier gibt es nichts, dass es nicht bereits vor Einführung der PlayLink-Reihe gegeben hat. Anscheinend musste man dem Kind nur einen neuen Namen geben, um es marketingtechnisch ausschlachten zu können. Denn der Support der Smartphones ist ja seit langer Zeit an der Tagesordnung. Ich hätte mich viel mehr gefreut, wenn Sony den Mut bewiesen hätte, sämtliche alten Titel dauerhaft seinen treuen Fans zur Verfügung zu stellen und die alten Party-Spielmodi wieder zurückzubringen. Stattdessen bietet euch das Unternehmen wieder einmal lediglich ein paar neue Songs (immerhin zu einem fairen Preis), die Veteranen teilweise schon früher erworben hatten und so noch einmal kaufen (müssen). Das riecht leider erneut nach Geldmacherei und weniger nach Community-Support. Schade Sony. Auch mit „Celebration“ vergebt ihr eine Riesenchance, die alten Fans zurück zu gewinnen und denkt eher ans Geld denn an eure Fans. „For the Players“ wird so langsam aber sicher (auch im Sinne des Cross Play) für mich eine hohle Phrase.

Die inn-joy Redaktion vergibt 5 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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