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Garfield Kart Furious Racing | Review (Nintendo Switch)

| Marc Heiland | Konsolen

GarfieldRacingBild1Die Älteren unter euch erinnern sich vielleicht noch an den orangenen Kater Garfield. Von 1978 bis in die 1990er Jahre waren die Comics rund um die faulste Katze der Welt, die Lasagne über alles liebt, Montage und Diäten hasst, ihr „Herrchen“, Jon Arbuckle und dessen Hund Odie regelmäßig in den Wahnsinn treibt und eine perfekte Parodie menschlicher Züge ist, der Star am Comic-Himmel. Doch im Laufe der Zeit hat sich der Comicmarkt verändert und es wurde ruhiger um Garfield und Co. Zwar erscheinen seit 2007 neue Comics, an die alten Erfolge kann jedoch nur bedingt angeschlossen werden. Dennoch versuchen die Verantwortlichen alles, um die „Lizenzkuh“ weiterhin zu melken. Tonnenweise Merchandise wird auch heute noch über den Fans ausgeschüttet. Zwischen zahlreichen Plüsch-Variationen, unzähligen Haushaltsprodukten und vielem mehr, erscheinen zwischendurch auch immer Videospiele mit den Comicfiguren. Nun hat es auch die Nintendo Switch „erwischt“. Entwickler Microids hat sich nämlich wieder die alte „Garfield Kart Furious Racing“-Umsetzung geschnappt, und diesen „Mario Kart für Arme“-Racer auf die kleine Konsole portiert. Ob die Umsetzung aus dem Windschatten des Nintendo-Zugpferdes herausfahren kann, haben wir für euch getestet.

Die 1980er haben angeklopft und wollen ihren Star zurück!

Als „Garfield Kart Furious Racing“ angekündigt wurde, hatte ich zugegebenermaßen die Hoffnung, dass es sich bei diesem Titel um eine Fortsetzung des 2013 unter anderem für Nintendo DS veröffentlichten Teiles handeln würde. Doch diese Vorfreude wurde mir jäh genommen, als die Verantwortlichen von Microids klar stellten, man werde lediglich das Original als Remaster auf die Nintendo Switch bringen. Hieß der Titel seinerzeit schlicht „Garfield Kart“ hat man nun einfach den Zusatz „Furious Racing“ hinzugefügt. Und während es das Original für rund fünf Euro online zu kaufen gibt, schlägt das Remaster gleich mal mit rund 30 Euro zu Buche. Nun kann man sagen, dass es sich ja um ein Remaster handelt und alles für die Switch (und die „großen Konsolen sowie in der Neufassung für den PC) angepasst werden musste. Doch leider wurde – bis auf eine verbesserte Grafik – nichts an dem Original verändert.

GarfieldRacingBild2Im Klartext heißt das, dass die 16 Kurse aus dem Original 1:1 übernommen worden sind und noch immer so dröge aussehen und nicht wirklich sonderlich viel Spaß machen, zumal dem Titel Abwechslung und Herausforderungen fehlen. Wenn man mit Jon, Odie und Co. beispielsweise durch die Wüste fährt, dann wirkt das – im Vergleich zu „Mario Kart“ in etwa so, als würde man mit dem Auto durch eine Geisterstadt fahren. Kann man machen – macht aber trotzdem keinen Spaß. Denn hier gibt es kaum etwas zu sehen, das nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Nichts ist auf Hochglanz poliert, alles wirkt beliebig und austauschbar. Noch schlimmer: Beinahe jede Idee, die in den „Mario Kart“-Ablegern zu finden ist, wurde hier plump übernommen und lediglich dem „Garfield-Setting“ angepasst. So weist euch beispielsweise eine unsympathische Spinne auf die letzte Runde hin, werden Pizzastücke, Getränke und Co als „Waffen“ gegen die Mitstreiter eingesetzt und anderes mehr. Mit gerade mal acht Autos kann der Fuhrpark nicht einmal ansatzweise überzeugen. Und auch die unterschiedlichen Spielmodi (alleine oder gegen weitere Mitspieler sowie in verschiedenen Motorenklassen und als Turnier) reißen absolut nicht vom Hocker.

Was aber komplett den Spielspaß nimmt, sind zum einen die furchtbare KI, die teilweise dämliche Kollisionsabfrage und eine suboptimal umgesetzte Steuerung die oft zu träge reagiert. Driften und damit elegant durch Kurven zirkeln, macht weder Freude, noch sieht es gut aus. Auch gibt es diverse grafische Unzulänglichkeiten, die 2019 nicht mehr sein sollten. Last but not least fehlt das komplette Drumherum. So gibt es weder ein spannend gemachtes Intro, noch Zwischensequenzen, eine gelungene Sprachausgabe oder Siegerehrungen etc. Insgesamt wirkt der Titel wie aus der Zeit gefallen und nicht fertig programmiert.

Fazit: Dieses „Mini-Comeback“ auf Nintendos Switch solltet ihr in der digitalen Cloud oder im Handel stehen lassen. Denn das ist die einzige Sprache, die Entwickler und Publisher verstehen. Für diese schnarchige Umsetzung des für knapp 5 Euro erhältlichen PC-Originals 30 Euro zu verlangen, ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten. Das Remake strahlt weder Spielspaß noch Innovationen, abwechslungsreiche Unterhaltung oder Begeisterung der Entwickler beim Remaster aus. Die Steuerung ist schwammig, Grafik und Kollisionsabfrage mit viel Luft nach oben und auch gemeinsam im Multiplayer wirkt das Ganze lediglich wie ein dreister Klon von „Mario Kart“. Sorry, liebe Entwickler, aber so nicht!

Die inn-joy Redaktion vergibt 4 von 10 Punkten.

L. Zimmermann

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