MathLand | Review (Nintendo Switch)
| Marc Heiland | Konsolen

Was Mathe mit Piraten zu tun hat
Kinder spielend für die Welt der Mathematik zu begeistern, ist für die meisten Eltern ein schwieriges Unterfangen. Das wissen auch die Entwickler des Spiels „MathLand“. Das isometrische Spiel soll Kindern – so versprechen des die Hersteller – die spannende Welt der Mathematik aufzeigen.
In „MathLand“ geht es um die Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Muktiplikation, Division, Sortieren nach kleiner und größer und negative Zahlen. Der letzte Punkt ist den größeren Spielern vorbehalten, da negative Zahlen in Grundschulen noch nicht auf dem Lehrplan stehen.
Eingebettet ist das Rechnen in eine kleine Handlung, die allerdings eher schmückendes Beiwerk ist und auch komplett ohne Sprachausgabe daher kommt. Immerhin sind die Bildschirmtexte in deutscher Sprache abgefasst. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Pirat Max, der Edelsteine gestohlen hat und durch einen Fluch dafür sorgte, dass auf verschiedenen Inseln Fallen und Hindernisse liegen. In der Rolle des Piraten Ray sollen die Kinder die Edelsteine wiederfinden und die Inseln sicher machen. Um die Inseln auf dem Meer zu entdecken, brauchen die Kinder Fernrohre, die sie durch das Lösen der Mathe-Aufgaben erhalten können.
Insgesamt erstreckt sich das Spiel über rund 25 Levels, die nach und nach auf einem höheren Niveau angesiedelt sind. Zwischendurch passiert allerlei Action, die das Spielerlebnis auflockern, motivieren und abwechslungsreich halten.
Hinter dem Spiel stecken folgende Aufgaben mit Altersstaffelungen:
Für Kinder im Alter von 5 bis 6:
* Erlernen von Addition und Subtraktion mit sehr kleinen Zahlen und Beträgen (von 1 bis 10).
* Zahlen von größer nach kleiner sortieren (von 1 bis 10).
* Zahlen von kleiner nach größer sortieren (von 1 bis 10).
* Auffrischendes Kopfrechnen mit bereits gelernter Addition und Subtraktion.
Für Kinder im Alter von 7 bis 8:
* Erlernen von Addition und Subtraktion mit größeren Zahlen und Beträgen (von 1 bis 20).
* Beginn des Lernens von Multiplikationstabellen (das Erlernen dieser erfolgt schrittweise, um den Lernfortschritt der Kinder verfolgen zu können).
* Zahlen von größer nach kleiner sortieren (von 1 bis 50).
* Zahlen von kleiner nach größer sortieren (von 1 bis 50).
* Entwicklung der Kopfrechenfertigkeit mittels Lernspielen, die auf Addition, Subtraktion und Multiplikationstabellen aufbauen.
Für Kinder über 9 Jahre und Erwachsene:
* Anspruchsvollere Addition und Subtraktion, die mentale Verknüpfung von Zahlen mit rechnerischen Strategien (Addition und Subtraktion).
* Auffrischung des Lernens sämtlicher Multiplikationstabellen (Multiplikation).
* Zahlen von größer nach kleiner und andersherum sortieren, darunter auch negative Zahlen.
* Mathematische Operationen mit negativen Zahlen erlernen.
* Dividieren in Kopf
* Entwicklung fortgeschrittenen Kopfrechnens mit Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.
Grafisch ist das Spiel relativ schlicht gehalten und auch der Sound ist eher zweckdienlich. Dennoch machte das Spiel unserem Testprobanden viel Spaß, vor allem, da er ein echter „Mathe-Crack“ ist. Aber auch Kinder, die eher schwach in Mathematik sind, werden aufgrund der abwechslungsreichen und fordernden Inhalte mit steigender, aber selten übertrieben steiler Lernkurve, ihre Freude an „MathLand“ finden.
Fazit: Ein kleines aber feines Spiel ist „MathLand“ geworden. Klingt ein wenig nach Phrase, ist es aber nicht. Denn hinter dem kleinen Spiel mit der eher unscheinbaren Story steckt ein abwechslungsreiches und motivierendes Lernprogramm, dass den Ehrgeiz der Kinder schnell weckt und sie langfristig an das Spiel binden kann. Und was
will man mehr, wenn der Lernprozess damit gefördert und das Interesse an der Mathematik geweckt oder vertieft wird? Über einen Nachfolger oder DLC würden wir uns freuen. Wir empfehlen das Spiel für Grundschüler aber auch ältere Kids.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Superindie Games für die Bereitstellung eines Testmusters.
L. Zimmermann