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Tiny Tina's Wonderland | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

TinyBild1Ich muss zugeben, dass ich Spiele, die einen besonders frechen Humor haben und sich selbst nicht immer so ernst nehmen, liebe. Dazu gehörten früher ganz klar die „Southpark“-Titel, „Monkey Island“ oder auch „Day of the Tentacle“. Sie alle waren oft nah am Rande der Schmerzgrenze oder bestachen durch einen ziemlich überdrehten Stil. In diese Galerie reihten sich vor einigen Jahren natürlich auch „Boderlands“, der tolle Nachfolger „Borderlands 2“ und der DLC „Tiny Tina's Sturm auf die Drachenfestung“ ein. Und eben jener DLC hat es anscheinend sowohl den Entwicklern von Gearbox als auch den Fans angetan, sodass sie vor einigen Monaten ankündigten, an einem „Vollpreis“-Spiel mit Namen „Tiny Tina's Wonderlands“ arbeiten.

 

Dies sollte ein Loot Shooter im „Borderlands“-Universum sein, der durch eine tolle Fantasy-Welt und Tiny Tina als Protagonistin überzeugen werde. Nun ist das Spiel für PC und Konsolen erschienen und wir haben es für euch ausgiebig getestet. Im Folgenden klären wir, ob es sich bei „Tiny Tina's Wonderlands“ eher um ein „Borderlands 2.5“ handelt oder der Titel genug Eigenständigkeit besitzt, um sich von seinem großen Vorbild zu lösen und seine eigenen Akzente setzen zu können. Als Grundlage für diesen Test stand uns die PS5-Fassung zur Verfügung.

Wir eilen Königin Arschgaul zu Hilfe

Bevor ihr in die abgedrehte Welt von Tina und ihren Freunden eintauchen könnt, erstellt ihr euch zuerst einen Charakter, der eurem Spielstil entspricht. Insgesamt sind dies sechs verschiedene Klassen. So gibt es den „Killomant“, den „Grabspross“, den „Brr-Serker“, den „Klauenbringer“, den Zauberschützen“ und den „Sporenhüter“. Diese entsprechen den genretypischen Vertretern wie Magier, Schützen, sowie den Nah- und Fernkämpfer-Typen. Sie alle verfügen über unterschiedliche Stärken und Schwächen und einen Skill-Baum, in den ihr im Spiel pro Stufe einen Punkt investieren könnt. Dabei sind es zum einen sogenannte „Helden-Attribute“, wie Stärke, Zauber oder auch Geschick und einige Verbesserungen für euren Kampfstil oder eure Waffen und Zauber. Später kommt noch ein nützlicher Begleiter dazu, der ebenfalls verbessert werden kann und seinen eigenen Skill-Baum hat. Euer Charakter ist im recht umfangreichen Editor nach euren Wünschen anpassbar. Neben aktiven gibt es auch passive Eigenschaften, die sogenannten „Großtaten“.

Das Spiel selbst ist wie ein klassisches Pen&Paper aufgebaut. Tiny Tina ist dabei die Spielleiterin, ihre Freunde und ihr seid die Mitspieler. Während der gesamten Story erzählt sie die Handlung, bringt neue Herausforderungen ins Spiel oder quatscht einfach vor sich hin und unterhält sich mit ihren Freunden. Dabei ist die deutsche Synchronisation manchmal ein wenig nervig, passt aber auch irgendwie zu dem ziemlich überdrehten und stellenweise recht grenzwertigen Humor, den man mögen muss.

Was mir persönlich gefällt, sind die zahlreichen Anspielungen auf andere Spielecharaktere und Popkultur. So trefft ihr beispielsweise auf abgedrehte Piratenmannschaften, deren Kapitäne sich – wie einstmals bei „Monkey Island“ – mit Worten duellieren, auf eine Fee, die an Marcus Fenix aus „Gears of War“ erinnert oder hört eine textliche Umdichtung des Sommerhits 2021 „Wellerman“. Diese kleinen Anspielungen erfreuen und machen Spaß. Gleiches gilt auch für die Namen der NPCs und Protagonisten. In bester „Borderlands“-Art heißt dann die Königin „Arschgaul“ (ein Pferd) oder Schreine werden nach Namen benannt, bei denen wir uns mehrfach das Grinsen nicht verkneifen konnten…

„Borderlands“ 2.5?

In Sachen Gameplay bleiben sich die Entwickler treu und bieten euch auch bei „Tiny Tina's Wonderlands“ nahezu dasselbe Spielgefühl wie bei den „Borderlands“-Teilen. So gibt es zahlreiche Waffen, verrückte Quests, die in sämtlichen Fällen toll umgesetzt wurden und nie langweilig oder eintönig wirken, aberwitzige Geschichten, Tonnen an Loot und und und. Schade ist, dass Einsteiger das Inventar als unübersichtlich ansehen dürften und nicht immer verstehen, wann welche Artefakte, Rüstungen etc. angelegt werden sollten, was man sinnvollerweise verkaufen kann oder welche Waffen denn nun in welcher Kampfsituation mitgeführt werden sollten. Ein Lob verdienen sich die Entwickler für die gute Einbindung des DualSense-Controllers. Hier wurden sowohl die adaptiven Trigger als auch das haptische Feedback gut in Szene gesetzt. Dadurch fühlen sich die Waffen richtig gut und glaubwürdig an.

9Fazit: „Tiny Tina's Wonderlands" ist ein gelungener Fantasy-Loot-Shooter mit vielen anderen Elementen, der die „Borderlands“-Reihe in ein frisches Setting verfrachtet und durch seine witzigen Charaktere überzeugen kann. Ein paar kleinere Kritikpunkte muss sich der Titel aber dann doch gefallen lassen. Dennoch: Fans sollten auf jeden Fall zugreifen!

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei 2K Games für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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