Skip to main content

Prince of Persia: The Lost Crown - Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

PoPDie "Prince of Persia"-Spiele haben seit ihrer Einführung im Jahr 1989 einen festen Platz in den Herzen von Videospiel-Enthusiasten auf der ganzen Welt erobert. Die Serie, die von Jordan Mechner ins Leben gerufen wurde, hat im Laufe der Jahre mehrere Iterationen und Neuinterpretationen erlebt, aber ihre Faszination und zeitlose Anziehungskraft bleiben unbestritten.
Die Saga begann mit dem klassischen "Prince of Persia" von 1989, einem Plattformspiel, das durch seine innovative Verwendung von Animationen und realistischer Bewegungsbilder beeindruckte. Die damalige Technologie mag im Vergleich zu heutigen Standards einfach erscheinen, aber für die Spieler von damals war es revolutionär und legte den Grundstein für viele nachfolgende Action-Adventures.

Das Franchise erlebte in den folgenden Jahren mehrere Fortsetzungen, darunter "Prince of Persia 2: The Shadow and the Flame". Doch der endgültige Durchbruch erfolgte im Jahr 2003 mit "Prince of Persia: The Sands of Time". Das Spiel, das von Ubisoft Montreal entwickelt wurde, beeindruckte nicht nur durch seine beeindruckende Grafik und flüssige Animationen, sondern auch durch das innovative Zeitmanipulations-Feature, das es dem Spieler ermöglichte, Fehler rückgängig zu machen und die Zeit zurückzudrehen.

Die Sands-of-Time-Trilogie, zu der auch "Warrior Within" (2004) und "The Two Thrones" (2005) gehörten, wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Die überzeugende Erzählung, die geschmeidige Parkour-artige Fortbewegung und die beeindruckenden Kampfmechaniken machten diese Trilogie zu einem Höhepunkt in der Geschichte der Action-Adventures.

Nach einer kurzen Pause kehrte "Prince of Persia" 2008 mit einem vollständigen Neustart zurück. Der Titel, einfach "Prince of Persia" genannt, führte einen neuen Grafikstil und eine überarbeitete Erzählung ein. Obwohl er von einigen Fans gemischte Reaktionen erhielt, war er dennoch ein mutiger Schritt in eine andere künstlerische Richtung.

Nach dem letzten Teil, „Prince of Persia: The Forgotten Sands“ aus dem Jahr 2010, wurde die einstmals so beliebte Serie auf Eis gelegt. Und obwohl Ubisoft vor fast vier Jahren ein Remake von „Sands of Time“ ankündigte, hat sich bislang nur wenig getan. Dies mag an der Kritik der Fans liegen, die das Remake teilweise bereits im Vorfeld in der Luft zerrissen oder daran, dass man in den vergangenen Jahren mit anderen Spielen genug zu tun hatte und auch immer wieder Rückschläge mit anderen Spieleserien hinnehmen musste.

Dass das „Prince of Persia“-Universum noch lange nicht tot ist und auch die Entwickler bei Ubisoft nach wie vor Lust auf neue Abenteuer haben, zeigt die Entwicklung von „Prince of Persia: The Lost Crown“, welches von den Machern der Rayman-Spiele stammt. Mit dem neusten „Prince of Persia“ gehen die Entwickler zurück zu den Wurzeln der Reihe und bringen euch ein waschechtes 2.5D-Side-Scrolling- Action-Adventure- Plattform -Spiel (ja, hier werden wirklich so viele verschiedene Elemente miteinander verknüpft) auf den heimischen Bildschirm, das wieder mit unzähligen Fallen, einigen Rätseln und jeder Menge Kämpfe und großer Gegner an die glorreichen Tage der alten Spiele erinnert.

Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Sargon, der natürlich mit einem topmodernen Haarschnitt und ziemlich „luftiger“ Bekleidung daher kommt und eher wie ein Coverboy aus einer Jugendzeitschrift aussieht, was aber dem Zielpublikum Freude bereiten dürfte. Dass Sargon gar kein Prinz ist und der Titel somit eigentlich in die Irre führt, dürfte dem Zielpublikum eher egal sein. Denn Sargon ist einer der sieben Unsterblichen, die quasi eine Elitetruppe zum Schutz Persiens sind und im Spiel einen Prinzen (da ist er also!) mit Namen Ghassan auf den Fängen seiner Kidnapper befreien muss. Während der neue Held optisch einen neuen Weg einschlägt, sind das Waffenarsenal und die Bewegungsabläufe geblieben. So bewegt sich Sargon in zwei(einhalb) Ebenen über den Bildschirm, kriecht, springt, rutscht und klettert durch die Gegend, kämpft mit zwei Klingen sowie einem Bogen und Pfeilen und versucht durch einen gigantischen Komplex zu gelangen. Hierbei hilft euch eine Karte, in die ihr selbst Punkte zum Wiederauffinden gewisser Bereiche festlegen könnt. Im Laufe der Zeit erhaltet ihr verschiedene Amulette, die Sargons Fähigkeiten verbessern sowie Zeitkristalle, die Uprades ermöglichen. Gespeichert wird hin und wieder an mythischen Bäumen. Im Kern ist der Titel dabei ein Metroidvania-Klon mit allen Vor- und Nachteilen, die das Genre so mit sich bringt. So besitzt der Titel eine große, miteinander verbundene Weltkarte, die ihr erkunden könnt. Teile der Level öffnen sich erst, wenn ihr besondere Gegenstände, Werkzeuge, Waffen oder Fähigkeiten habt. Auch Abkürzungen und geheime Bereiche sind zu finden.

Die Gegnervielfalt ist hier besonders zu loben, sowie die Levelgestaltung und die Grafik. Hier merkt man ganz deutlich, dass die kreativen Köpfe der Rayman-Titel am Werk waren. So strotzen die Level vor Details, sehen die einzelnen Areale sehr hübsch aus und gibt es immer wieder Neues zu sehen, sodass das häufige Backtracking nicht allzu stark nervt. Was jedoch seltsam ist (aber zum Spiel einfach dazu gehört), ist, dass unser Held bei einem Sturz auf Stacheln und Pfähle ebenso das Zeitliche segnet, wie bei einer Berührung mit verschiedenen Fallen. Dafür, dass er zu den „Unsterblichen“ gehört, ist er sogar ziemlich anfällig für den Bildschirmtod! Immerhin gibt es Heiltränke und die Möglichkeit, an den mystischen Bäumen eure Gesundheit wieder aufladen zu können. In Sachen akustischer Gestaltung kann „The Lost Crown“ ebenfalls überzeugen. Und es wird sogar Deutsch gesprochen.

Fazit: „Prince of Persia: The Lost Crown“ ist ein gelungenes Spiel von Ubisoft Montpellier, das eine Hommage an die Wurzeln der Reihe darstellt. Wenn es nach uns geht, bräuchte es kein 8Remake oder andere Versuche. Und wenn, können sich diejenigen, die gerade am „großen“ Spiel sitzen, eine Scheibe abschneiden. Man merkt einfach, dass das Team in Montpellier Lust auf das hatte, was sie da entwickelt haben und das ist doch die Hauptsache!

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Ubisoft für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.