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Razer Nari Ultimate - Headset mit Vibrationsmotoren im Test

| Marc Heiland | Sonstiges
RazerNariUltimateIn den vergangenen Jahren haben wir für euch zahlreiche Headsets für PC und Spielekonsolen getestet. Darunter befanden sich einige interessante Produkte von eher unbekannten Entwicklern, einige durchschnittliche Headsets von Global Playern der Branche. Meistens waren die Headsets ein Update älterer Modelle. Während einige auf kabelloses Audiovergnügen setzten, wurde bei anderen ein besonders gutes Handling oder ein bassbetonter Klang zum Markenzeichen. Richtige Neuerungen waren hingegen Mangelware - bis jetzt. Denn "Razer" hat nun mit dem "Nari Ultimate" ein Headset für PC und Xbox One auf den Markt gebracht, dass Vibrations-Feedback an eure Ohren übertragen kann. Wir haben das schnurlose Headset für euch ausprobiert und verraten euch, ob die bassbetonte Vibration eher irritiert oder ob es sich hierbei um einen echten Mehrwert handelt. 
 
Bass, wir brauchen Bass
Als vor etlichen Jahren die Xbox 360 auf den Markt kam, war der Rumble-Effekt, also das Rütteln des Controllers als haptisches Feedback, etwas ganz Besonderes. Diesen Effekt verbesserte und verstärkte Microsoft dann bei seiner Xbox One. Auch Lenkreder können seit vielen Jahren über Force Feedback über einen ähnlichen Modus dem Spieler das Gefühl geben, über Kies, Schlaglöcher oder Fahrbahnbegrenzungen mit den Rädern zu brettern. Diesen Effekt greift Razer mit seinem "Nari Ultimate" auf. Dank integrierter Vibrationsmotoren sollen so der Bass und das Spielerlebnis intensiviert werden. Doch bevor wir euch verraten, wie uns dieses Feature gefallen hat, wollen wir zunächst einmal schauen, was das Headset sonst noch so alles zu bieten hat. 
 
Das "Nari Ultimate" kommt ohne lästige Kabel daher, was schon mal ein Vorteil ist, vor alllem dann, wenn man weiter weg von seiner Xbox One (oder dem PC) sitzt. Die Ohrpolster sind flexibel verarbeitet und besitzen ein Gel, dafür sorgen soll, dass ihr auch nach längeren Gaming-Sessions nicht unnötig schwitzt. Im Test erwies sich dies etwas förderlich. Doch aufgrund der eingebauten Motoren und des etwas höheren Gesamtgewichts, mussten wir nach einer halben Stunde das Headset absetzen. Neben den Vibrationsmotoren bietet das "Nari Ultimate" THX-Surround-Sound und eine schicke RGB-Beleuchtung mit dem Razer-Logo. Das Pairin zwischen Konsole und Headset funktioniert sehr leicht. "Angetrieben" wird das Headset von 50 Millimeter Neodym-Treibern. Wer möchte, kann das Headset auch via 3,5mm-Klinkenanschluss nutzen. Die Aufladung des fest verbauten Akkus wird über Micro-USB realisiert. Das flexible Mikro kann herausgezogen oder zurückgeführt werden. Die Bedienung (Stummschalten des Mikros, laut und leise schalten etc.) funktioniert über kleine Knöpfe am Headset selbst. Die Vibrationsstärke der Motoren lässt sich ebenfalls über das Headset regeln. Auch an Brillenträger haben die Entwickler bei Razer gedacht und auf hohen Tragekomfort gesetzt. 
 
Bis dahin ist das "Nari Ultimate" also ein recht normales Headset. Der Clou wird erst in der Praxis deutlich. Durch die Technik, die im Headset steckt, werden Audiosignale in mehr oder minder starke Vibrationen umgesetzt. So soll ein immersives Gefühl beim Spielen entstehen. Getestet haben wir das Headset mit "Forza Horizon 4" und "Gears of War 5". Auch bei Filmen wird der Effekt unterstützt. Hier haben wir einige Trailer mit stärkerem Bass (u.a. Szenen aus "Der König der Löwen", "Aladdin" und "John Wick 3") uns angeschaut. In den ersten Minuten wirkt das Ganze noch beeindruckend. Die treibenden Beats werden entsprechend durch die Vibrationen verstärkt. Was allerdings nach längerer Zeit auffällt sind drei Punkte, die uns dann doch gestört haben: 1. Gibt es eine Diskrepanz zwischen dem Rumble-Effekt, den der Xbox One-Controller bietet, was zu Irritationen führt. 2. Sind die Vibrationen nicht immer passend zum Bildschirmgeschehen, was vor allem in ruhigeren Szenen oder auch während Dialogen (vor allem bei Filmen) sich eher negativ auf die Atmosphäre auswirkt. 3. Geht das permanente Geruckel auf den Kopf und ist eher anstrengend als unterhaltsam. 
 
Ebenfalls schade ist, dass zwar der Raumklang durchaus beeindruckend ist, der Klang selbst jedoch nicht immer besonders gut herausgearbeitet wird. Gerade in den mittleren Bereichen und in den Höhen schwächelt das Headset oft. Das Bassfundament wird hingegen viel zu stark betont, wodurch der Klang häufig etwas unnatürlich wirkt. Gerade die Feindetailwiedergabe und die Dialoge leiden hierunter. 
 
Fazit: Die Idee, Bass und Effekte auf die Ohren umzulegen, ist prinzipiell interessant. Doch bereits nach einer halben Stunde Spielzeit empfanden wir im Test das Ganze doch als ziemlich anstrengend und selbst bei stark reduzierter Vibration als unpassend, da die Software nicht ausgefeilt genug arbeitet. Auch der Klang könnt besser sein. Für das Headset sprechen die gute Verarbeitung, der hohe Tragekomfort und die Unterstützung des Headsets für 7Brillenträger. Ob man allerdings hierfür rund 170 Euro ausgeben möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Razer für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
U. Sperling

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