Weitere Kaffeesorten von C.U.L.T.D Coffee Unlimited im Test
Nach einer kleinen Pause, in der der Kaffee der Maya Kaffeerösterei in Hamburg ein wenig Ruhe bekommen hat, haben wir nun einige Kaffees, die unter dem Label „C.U.L.T.D“ vertrieben werden, zu verkosten. Unsere Eindrücke wollen wir euch im Folgenden schildern. Dabei werden wir zunächst einmal etwas zu den einzelnen Sorten sagen, um euch dann unseren Eindruck vom Geschmack des Kaffees zu berichten. Für den Test hat uns Christian Haase, Inhaber und Röstmeister der Kaffeerösterei Maya, folgende Sorten zur Verfügung gestellt: einen Kaffee von der Finca „La Mejorana“ aus Kolumbien, einen „Serrano“ aus Kuba, einen Kaffee des „Kedovo e.V.“ aus Kenia sowie einen Kaffee des „Tierra Madre Flores del Cafe“-Projekt aus Nicaragua.
Transparenz der Zubereitung der einzelnen Filterkaffees
Wir haben den Kaffee im V60 zubereitet: Auf 32,5 g frisch gemahlene Kaffeebohnen gießen wir 500 ml Wasser auf. Innerhalb von ca. 2 min 30 Sekunden gießen wir 500 ml Wasser vollständig auf, damit nach ca. 3 min 30 Sekunden die Extraktion komplett abgeschlossen ist. Die Bohnen haben wir mit der Comandante C40 MK4 gemahlen, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
Der Kaffee von der Finca „La Mejorana“ aus Kolumbien, genauer gesagt von der Gemeinde Quimbaya aus der Region Quindio, wird in den Höhenlagen der Anden angebaut. Dort wächst der Rohkaffee auf vulkanischem Boden, der perfekte Bedingungen durch seine mineralstoffreiche Erde und ein vorzügliches Klima für tolle Kaffees bietet. Der Kaffee wird durchgehend unter Schatten auf einer Plantage mit verschiedenen Obstbäumen angebaut, was für zusätzliche Qualität sorgt. Aufgrund der unterschiedlichen Mikroklimata bietet Kolumbien eine enorme Fülle an unterschiedlich aromatisch ausgeprägten Kaffees. Von süß, nussig und schokoladig über floral und fruchtig, bis hin zu echten „Fruchtbomben“ ist alles mit dabei. Die bekanntesten Regionen sind Huila in der Landesmitte, Santander im Norden und eben auch Quindio. Angebaut werden in Kolumbien ausschließlich Arabica-Sorten, besonders Typica und Bourbon, die nass aufbereitet werden. Der vorliegende Kaffee liegt in den Noten Colombia, Castillo und Catimor vor.
Unser Geschmackseindruck: Bereits beim Brühvorgang machen sich feine, beerige Noten breit und auch dunkle Schokolade ist zu erkennen. Im Mund kommt die dunkle Schokolade noch besser zur Geltung, begleitet von einer gewissen aromatischen Komplexität. Der vollmundige Geschmack mit geringer Säure hallt recht lang im Abgang nach. Sehr lecker!
Der zweite „Testkandidat“ ist der Serrano Lavado. Dieser gewaschene Arabica wird in einer Höhe von 1150m bis 1250m in den Varietäten Typica, Caturra und Bourbon angebaut. Kaffee wird auf Kuba bereits seit dem 18. Jahrhundert angebaut und im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Kaffeeexporteur. Doch durch Wirtschaftssanktionen und Revolutionen haben den Verkauf von Kaffee schwer gemacht, zumal nur ein kleiner Teil Kubas hoch genug für Spezialitätenqualität liegt.
Unser Geschmackseindruck: Dieser Kaffee ist recht schwer, besitzt eine schwache Säure und erdige Tabaknoten, wie viele Kaffees aus Kuba. Anklänge von Zartbitterschokolade und Kakao runden den würzigen Geschmack mit seinem langen Abgang ab. Nicht unbedingt für den Mainstream, dafür aber für Kenner durchaus ein Genuss.
Kaffee Nummer drei ist ein Kaffee aus Kenia. Von dort stammen einige der aromatischsten und säurereichsten Kaffees der Welt. Der Geschmack variiert je nach Region, die meisten Kaffeesorten bieten komplexe Frucht- und Beerennoten, Zitrusanklänge sowie eine volle Textur. Der von C.U.L.T.D verwendete Rohkaffee wird in einer Höhenlage von etwa 1650m bis 1800m in den hochwertigen Varietäten SL28 und Ruiru angebaut und gewaschen aufbereitet. Der Kaffee aus der Region Nyeri im Herzen Kenias wird von Kooperativen bestimmt, in der sich Kleinbauern zusammenschließen. Der Direkthandel wird über den gemeinnützigen Verein „KEDOVO e.V.“ abgewickelt. Dieser Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Menschen vor Ort durch ein verbessertes Bildungswesen und eine optimierte Landwirtschaft zu helfen. Auch in vielen weiteren Projekten, Aktionen und zu Themen des Alltags unterstützt der Verein die Menschen in Nyeri. Eine sehr gute Sache, die absolut zu unterstützen ist!
Unser Geschmackseindruck: Der Kaffee selbst besticht durch eine beerige Grundnote mit zitrigen Obertönen, einer gewissen erdigen Würze und einem tollen Bouquet. Nicht ganz so lang im Abgang, aber dennoch empfehlenswert.
Last but not least zieht es uns nach Nicaragua, wo der Kaffee „Tierra Madre Flores del Cafe“ seinen Ursprung hat. Hier, in Mittelamerika, sind einzigartige Landschaften, geprägt von Seen, Vulkanen und beeindruckenden Wäldern zu finden. Auch der Vulkan Momotombo im Norden, ist ein einzigartiges Phänomen des Landes. Und wer kennt nicht Granada, jene ehemalige spanische Kolonie?! Im Norden des Landes liegt das zweitgrößte „Departamento“, Jinotega, das den meisten Kaffee Nicaraguas produziert. Dieser ist säurereich, besitzt dennoch eine weiche Textur und Kakao- und Beerennoten. Angebaut in einer Höhe von ca. 1200m bis 1500m liegt der Rohkaffee in den Varietäten Caturra, Red Catuai, Yellow Catuai sowie der bekannten Pacamara vor. Das Projekt „Tierra Madre Flores del Cafe“ kümmert sich um Frauen und Kinder, die von ihren Männern und Vätern verlassen wurden, und die so in den meisten Fällen beim Kaffeeanbau auf sich selbst gestellt sind. Aus dieser Unterstützung der an das Projekt anhängenden Kooperative „Aldea Global“ entstanden einzigartige Kaffees, welche beim Cup of Excellence für ihre Spitzenqualität ausgezeichnet wurden.
Unser Geschmackseindruck: Der Kaffee ist recht leicht und eignet sich so vor allem als Kaffee für gemeinsame Tage mit Familie und Freunden, die eher einen leichten, feinen Kaffee mögen. Nichts an ihm ist aufdringlich. Neben den feinen, leicht fruchtigen Noten ist es vor allem der Geschmack von Nuss-Nougat, der zu gefallen weiß und ein wenig an einen Besuch auf dem Rummel erinnert. Ebenfalls sehr schmackhaft.
Fazit: Wie schon die unter dem Label „MAYA Kaffeerösterei“ geführten und von uns getesteten Sorten, überzeugen auch die Kaffees von C.U.L.T.D Coffee Unlimited auf ganzer Linie. Jede Sorte hat ihren individuellen Charakter, der klar zu erkennen ist, lässt vom Urlaub träumen oder lädt ein, mit Freunden oder der Familie eine gute Zeit zusammen mit einem sehr guten Kaffee zu verbringen.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Christian Haase von der MAYA Kaffeerösterei / C.U.L.T.D Coffee Unlimited für die zur Verfügung gestellten Testmuster.
Foto: (c) MAYA Kaffeerösterei, Text: M. und C. Heiland