Kaffeehaus-Feeling für Zuhause: Die neue Sage The Oracle Dual Boiler im Test
Ein Samstagmorgen, die Sonne bricht durch die Vorhänge, die Küche ist von goldenem Licht erfüllt. Auf der Arbeitsplatte glänzt sie wie ein Statement: die „Sage The Oracle Dualboiler“. Edelstahl, kühl und massiv, doch im Inneren voller Wärme und Energie. Ein Knopfdruck – und sie erwacht. Ein leises Summen, ein sattes Mahlgeräusch, das Fauchen der Dampflanze. Noch bevor die erste Tasse gefüllt ist, hat sich die Küche in eine kleine Kaffeebar verwandelt.
So fühlt sich Luxus im Alltag an. Nicht laut, nicht protzig – sondern als leiser, genussvoller Moment, der den Unterschied macht. Wer einmal erlebt hat, wie die Oracle Dualboiler arbeitet, versteht schnell: Das hier ist keine gewöhnliche Maschine. Es ist eine Einladung, Kaffee neu zu entdecken.
Die Optik spielt dabei eine zentrale Rolle. Edelstahl, wohin das Auge blickt, klare Linien, keine scharfen Kanten, ein Touchscreen, der wie selbstverständlich in das Design integriert ist. Mit ihren stattlichen Maßen wirkt sie nicht wie ein Gerät, sondern wie ein Herzstück der Küche. Wer Platz macht für diese Maschine, zeigt: Kaffee ist hier mehr als ein Wachmacher – er ist Teil eines Lebensstils. Der Wassertank, der auf der Rückseite der Maschine verbaut wurde, lässt sich bequem auch von oben befüllen. Eine kleine Anzeige gibt an, wie hoch der Wasserstand ist. Auf den seitlich angebrachten Knopf zum Einstellen des Mahlgrades wurde verzichtet, um die Eleganz, die die Maschine ausstrahlt, nicht unnötig zu unterbrechen. Und auch der Bohnenbehälter der hochwertigen Mühle von Baratza sieht schick aus.
Das mitgelieferte Reinigungszubehör kann bequem in einer Extraschublade, die sich hinter der großzügig gebauten Tropfschale befindet, untergebracht werden. Das Innere der Tropfschale und die Extraschublade bestehen leider nicht aus Edelstahl, sondern aus Kunststoff. Gleiches gilt für das Blindsieb. Hier hätten wir gerne ein Exemplar aus Edelstahl anstatt aus Kunststoff – angemessen zum Preis und zur Langlebigkeit.
Um einen festen Stand zu ermöglichen, besitzt die Maschine einen Hebel, den ihr umlegen könnt. Dann steht sie noch sicherer auf jeder Oberfläche.
Der Allrounder mit „Gelinggarantie“
Die wahre Schönheit der neuen Oracle Dualboiler liegt natürlich im Inneren. Die Oracle Dualboiler ist eine gelungene Symbiose aus Handwerk und Hightech. Sie mahlt, dosiert und tampt automatisch – mit einer Präzision, die man sonst nur von erfahrenen Baristi kennt. Gleichzeitig erlaubt sie es aber erstmalig, dass ihr mittels eines nach oben Wischens über den Touchscreen in den manuellen Modus wechseln könnt, um selbst ins Geschehen einzugreifen, Temperatur, Mahlgrad und Milchschaum zu perfektionieren oder auch das Blooming zu verändern. Ob ihr euch also morgens im Halbschlaf einen schnellen Cappuccino gönnt oder am Nachmittag in aller Ruhe die eigene Latte-Art übt – die Maschine passt sich jeder Stimmung an. Und dank Auto MilQ™ gelingt der Milchschaum so cremig, dass man meint, er sei direkt aus einem Mailänder Café herübergeweht. Kuhmilch, Soja, Hafer – jeder Schaum bekommt die richtige Textur, die Latte-Art zum Erlebnis macht. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Milchschaum per Hand herzustellen. Auch bei diesem Arbeitsschritt lässt euch die Maschine die freie Wahl. Damit ihr bei jedem neuen Bezug eine saubere Dampflanze habt, wird sie nach jeder Benutzung mehrfach ausgeblasen bzw. durchgespült.
Technisch ist die Sage Oracle Dualboiler ein kleines Meisterwerk. Das Auto Dial-In-System sorgt dafür, dass jeder Espresso auf den Punkt extrahiert wird. Die Maschine erkennt, wenn ein Shot nicht optimal extrahiert wurde, und passt den Mahlgrad automatisch für den nächsten Bezug an.
Es braucht nur wenige Versuche, die Mühle so einzustellen, dass das Ergebnis passt. Ein Tipp: Fangt nicht mit dem vorgegebenen Mahlgrad von 23 an, sondern stellt den Mahlgrad gleich auf 15 und tastet euch von da an vor. Dann geht es noch schneller und ihr vergeudet keine Bohnen! Ein Wort zum integrierten Baratza-Mahlwerk: Dieses arbeitet gleichmäßig, konstant und kraftvoll, sodass ihr immer ein sehr homogenes Mahlgut im Siebträger habt.
Apropos Konstanz: Auch bei der Temperatur bleibt die Maschine auf einem gleichmäßigeren Level, als alle bislang erhältlichen „Oracle“-Modelle. Das Dreifach-Heizsystem mit PID-Temperaturregelung sorgt für eine optimale Extraktionstemperatur und lässt sich präzise an euren Geschmack anpassen. Im manuellen Modus geht das Ganze gradgenau. Und dank des leistungsstarken Doppelkessels aus Edelstahl ermöglicht die Maschine eine gleichzeitige Zubereitung des Espressos und des Aufschäumens der Milch, sodass ihr nicht – wie bei vielen anderen Maschinen – die beiden Arbeitsschritte nacheinander vornehmen müsst.
Und dann dieser Moment: die erste Tasse. Der Espresso läuft langsam in die vorgewärmte Tasse, tiefbraun, gekrönt von einer dichten Crema. Der Duft ist voll und rund, eine Komposition aus Schokolade, Nuss, vielleicht ein Hauch Karamell – je nach Bohne. Beim ersten Schluck entfaltet sich ein Körper, der kräftig und doch elegant wirkt, wie ein gut abgestimmter Rotwein. Man hält inne, genießt, und vergisst für einen Augenblick die Hektik des Tages.
Praktisch bleibt die Oracle Dualboiler dabei ebenfalls. Über die App lässt sie sich schon aus dem Bett vorheizen, sodass die Boiler bereit sind, wenn man die Küche betritt. Weiteres solltet ihr jedoch von der App nicht erwarten, da ihr hier nichts einstellen könnt. Für Abwechslung im Kaffeeritual sorgen 14 voreingestellte Rezepte – vom klassischen Cappuccino bis zum Espresso Martini. Acht eigene Kreationen lassen sich abspeichern, sodass die Maschine zum persönlichen Barista wird. Angetrieben wird die Maschine von einem Quad Core-Prozessor, der eine schnelle Reaktionszeit bei der Eingabe bzw. beim Sliden der Menüseiten ermöglicht.
Auch die Details des Zubehörs überzeugen: Ein solides Edelstahl-Siebträger-Set, bei dem vielleicht noch der Griff aus Holz sein könnte, ein Milchkännchen, eine Knock Box aus Edelstahl, Reinigungswerkzeuge und Entkalker gehören zum Lieferumfang. Sogar an einen Wasserfilter hat man gedacht.
Natürlich ist die Oracle Dualboiler kein Gerät, das man nebenbei kauft. Sie braucht Platz, sie verlangt Aufmerksamkeit und ja – sie hat ihren Preis. Mit 2700 Euro ist sie gewiss kein Schnäppchen. Aber genau das macht sie zu dem, was sie ist: ein Luxusmoment für zu Hause. Wer sich für sie entscheidet, gönnt sich nicht nur guten Kaffee, sondern einen täglichen Ausbruch aus dem Gewöhnlichen.
Und so steht sie da, die Oracle Dualboiler, wie ein Versprechen. Ein Versprechen, dass jeder Morgen besonders beginnen kann. Dass Genuss keine Nebensache ist. Und dass manchmal ein einziger Espresso genügt, um das Leben ein bisschen schöner zu machen. Die „The Oracle Dualboiler“ ist das Beste aus beiden Welten: Der Automatik, der „Oracle“-Serie und der manuellen Bedienmöglichkeiten, welche die „Barista“-Serie mit sich bringt. Somit ist sie sowohl für Anfänger als auch Kaffeefans gleichermaßen geeignet. Innerhalb des Siebträgermaschinen-Universums von Sage ist diese Maschine klar die Beste.
M. Heiland