In den 1980er Jahren wurde Karaoke in den Bars von Tokio zu einem unglaublichen Phänomen, das sich im Laufe der Jahre über die ganze Welt ausbreitete. Noch heute gibt es Millionen Fans weltweit, die mit Freunden, auf Partys oder in so genannten „Karaoke Bars“ sich im Wettsingen messen. Doch während früher riesige LP artige Scheiben (Discs) mit den Songs (und später auch Videos) der Künstlerinnen und Künstler in die Anlagen gelegt wurden, entwickelte Sony mit seinen Playstation-Konsolen und seiner „Singstar“-Reihe mit ihren unzähligen Ablegern Karaoke für Zuhause. Tragbare Karaoke-Anlagen hingegen haben da schon eher einen Seltenheitswert. Wir durften ein derartiges Gerät der Firma AUNA für euch testen. Ob die Konkurrenz mit dieser Anlage überflügelt wird oder der Karaoke-Spaß auf der Strecke bleibt, verrät euch unser Test.

Gute Technik, antiquierte Darstellung und hoher Preis

Die tragbare Karaoke-Anlage von AUNA kommt im zeitlosen Schwarz daher. Auf der Vorderseite dominieren die Bedienelemente sowie das 7’’-TFT-Farb-Display für die Wiedergabe von Musikvideos und Texten. Auf der Rückseite gibt es diverse Anschlüsse für die 2 mitgelieferten Mikros, einen USB-Anschluss und einen Anschluss für die Stromversorgung sowie Übertragungsmöglichkeiten für den heimischen Fernseher. Abspielen kann das Gerät CDs, DVDs und USB-Dateien in den AVI, MPEG, DAT, MP3, WMA, JPG (über USB), MPEG-4, DVD-Video, DVD-Audio, S-VCD, CD-DA, HDCD, CD-R/-RW (Video) sowie  MPEG-1, Layer 1, Layer 2, Layer 3 (Audio). Aktuellen Formaten unterstützt die Anlage nicht. 

Darüber hinaus könnt ihr die Anlage als UKW-Radio benutzen. Der Sound kommt aus integrierten 5" und 1,5" Lautsprechern, die einen wirklich runden Klang und einen guten Bass bieten. Angetrieben wird die Karaoke-Anlage durch einen  2200 mAh Li-Ionen-Akku. Transportieren könnt ihr die Anlage über einen Tragegriff an der Oberseite des Geräts. 

Für unseren Test wurde uns eine Karaoke-CD zur Verfügung gestellt, über die wir uns wundern mussten. Nicht nur, weil die Mischung der Songs sehr bunt durcheinander gewürfelt ist, sondern auch, weil die CD eine absolut veraltete Technik aufweist. Grob pixelige Schriften, schlecht instrumentalisierte Songs und leider auch kein einziges Video enttäuschen doch sehr. Die Qualität der Mikros ist ok, aber auch hier gibt es keinen Luxus. Selbst bei der PS3 gab es schon Funkmikros.  

Fazit: Wem sollen wir zum Kauf dieser Karaoke-Anlage raten? Vielleicht gerade noch den Mittfünfzigern, die gerne Singen wollen, aber kein Geld für eine Playstation investieren möchten, da sie nicht spielen wollen. Alle anderen sind bei der Konkurrenz um Lichtjahre besser aufgehoben. So bieten „We Sing“, „You Sing“, „Lips“ und natürlich der Vorreiter und Platzhirsch „Singstar“ mehr und besser Optionen. Hier könnt ihr im Partymodus miteinander wettstreiten, habt sämtliche Originalvideos am Start, seht, wie gut ihr seid, habt vernünftige Umsetzungen, eine nicht ansatzweise so grottenschlechte Auflösung des Displays und vieles mehr! Darüber hinaus könnt ihr natürlich auch alle Konsolen mitnehmen. Für 169 Euro bezweifeln wir, dass die Anlage ein Bestseller ist. Spart euch das Geld lieber und kauft euch eine Konsole oder neue CDs, die ihr mitschmettern könnt. 

Die inn-joy Redaktion vergibt 4 von 10 Punkten.

D. Stappen