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Gigaset GS185 im Test

| Marc Heiland | Küche & Leben

GS185Seit dem vergangenen Jahr stellen wir euch die neusten Smartphones der Firma Gigaset vor. Die Geräte der Mittelklasse konnten mit ordentlichen Ergebnissen, einer guten Sprachqualität und einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Nun bringt Gigaset gleich drei neue Modelle in der Einsteigerklasse auf den Markt. Dabei sticht vor allem das GS185 heraus, da es „made in Germany“ ist. Wir durften das in Bocholt gefertigte Smartphone für euch testen.

Made in Germany = rundum gelungen?

Zunächst einmal sollte man, bevor man zu jubeln anfängt, bei einem Handy, dass ich als „made in Germany“ versteht, bedenken, dass das Gerät zwar in Bocholt gefertigt wird, die Teile aber mit beinahe 100%iger Sicherheit aus Fernost kommen dürften. Denn anderenfalls könnte auch Gigaset kein Smartphone für unter 200 Euro auf den Markt bringen. Doch immerhin werden so auch die Arbeitskräfte hierzulande unterstützt.

Bevor wir unsere Erfahrungen mit dem neuen Gigaset-Smartphone mit euch teilen, sollen zunächst einmal die Fakten genannt werden. Das Smartphone erscheint mit dem aktuellen Android 8 Oreo (Pure-Version) im Handel. Ob und inwieweit die nächsten Android-Versionen unterstützt werden, ist aktuell unklar. Das 5,5 Zoll große kapazitive 18:9-Display löst leider nur in HD+, also in 720 x 1.440 Pixeln auf. Geschützt wird das Gerät durch ein kratzfestes und staubabweisendes 2,5D-Glas (kein Gorilla-Glas). Das gesamte Smartphone wurde sauber verarbeitet, das Design weiß zu gefallen. Angetrieben wird das GS185 von einem Qualcomm-Prozessors, genauer gesagt, einem Snapdragon 425. Damit ist das Smartphone in Punkto Chip leider nicht wirklich auf dem neusten Stand. Aber gut; es handelt sich ja auch um ein Einsteiger-Produkt. „Saft“ bekommt das Smartphone von einem sehr starken 4.000 mAh-Akku, der leider fest verbaut ist. Ein gängiges Übel, welches auch bei den „Big Player“-Konzernen häufig zu Recht moniert wird. Schade ist, dass Gigaset auch hier auf den mittlerweile schon als Standard-Anschluss gesetzten USB-C Port verzichtet, und uns stattdessen erneut einen veralteten Mini USB-Anschluss bietet. Beim Gehäuse des Smartphones setzt Gigaset auf Kunststoff. In der uns zur Verfügung gestellten Variante „Midnight Blue“ wirkt das Smartphone recht schick. An RAM stehen euch 2GB, an internem Speicher 16GB zur Verfügung. Auch hier hat Gigaset den Rotstift angesetzt. Allerdings ist das Smartphone mit einer entsprechenden micro-SD Card erweiterbar bis auf 256GB. Sowohl die Front- als auch die rückwärtige Kamera bieten 13MP. Videos können in Full-HD aufgenommen werden. Interessant ist, dass Gigaset schon bei diesem Gerät der Einsteigerklasse einen Fingerabdruckscanner für fünf unterschiedliche Profile zum Entsperren des Smartphones, Annehmen von Anrufen, Alarm ausschalten sowie Öffnen der Kamera und Aufnehmen von Fotos integriert hat. Eine IP-Zertifizierung liegt jedoch nicht vor. Wer mag, kann auch eine zweite SIM-Karte ins Smartphone einlegen.

Das Gigaset GS185 im Praxistest

Kommen wir nun zu der Frage, die euch wie uns natürlich am meisten interessiert: Wie schlägt sich das Einsteiger-Smartphone? Leider muss ich sagen: Nicht besonders gut. Zunächst einmal fällt auf, dass das Einstecken einer neuen SIM-Karte recht frickelig abläuft und der „Rahmen“, der die Karte aufnimmt und in den dafür vorgesehenen Schacht eingeführt wird, nicht allzu stabil verbaut wurde. Schaltet man das Smartphone ein und lässt es die notwendigen Updates fahren, dauert es schon recht lange, bis man anfangen kann, mit dem Gerät zu arbeiten. Das Display stellt die Farben sauber dar und die Abstufungen sind fein. Der Schwarzwert ist ok, Helligkeit und Weißwert sind gelungen. Dennoch arbeitet der Prozessor im Hintergrund ein wenig zu träge, was vor allem bei aufwändigeren Seiten schnell mal ins Gewicht fällt, da es hier zu leichten Verzögerungen kommt. Auch wenn es sich hier nicht um den gewohnten Mediatek-Chip, sondern um einen Qualcomm handelt, ist die Verbesserung nicht allzu stark zu erkennen. Die Oberfläche ist typisch für „Pure“-Android recht spartanisch, was aber auch einen Vorteil hat: Sinnlose Apps sind hier nicht zu finden. In Punkto LTE enttäuscht das Smartphone komplett. Die verbaute Hardware schafft keinen vernünftigen Datensatz (bis 150mBits Download und 80MBits Upload), was heutzutage auch bei einem Einsteiger-Produkt eigentlich nicht sein darf, vor allem, wenn der Vertrag mehr hergibt. Ein für Fans von Selfies und Fotografie richtiges Manko stellt die Kamera dar. Auch wenn die MP-Zahl mit 13 beziffert wird, macht das Gerät keine allzu schönen Bilder. Sobald das Licht auch nur ein wenig zu dunkel ist, sehen die Fotos verschwommen und matschig aus. Mit dunklen Szenen kann das GS185 gar nicht umgehen. Natürlich handelt es sich um ein Einsteiger-Modell. Doch für einen Preis von knapp 180 Euro kann man schon ein wenig mehr erwarten. Immerhin verbindet sich das Smartphone im Auto schnell mit Bluetooth. Seltsam: Das Smartphone verfügt ausschließlich über WLAN 2,4GHz. Das 5GHz-Netz wird damit nicht genutzt, was ebenfalls bei fast allen Einsteiger-Geräten mittlerweile gang und gäbe ist. So bleibt das Smartphone auch im Heimnetz lahm und träge. Noch kurz ein Wort zum Lautsprecher und dem Stereo-Headset: Beide sind im Klang gelungen. Dennoch: Im Auto geht die Sprachqualität leider in den Keller.

6Fazit: Leider können wir das Smartphone nur bedingt empfehlen. Die Qualität der verbauten Komponenten ist für einen Preis von 180 Euro stellenweise schlecht, die Kamera liefert keine tollen Aufnahmen und micro-USB 2.0-Port ist veraltet. 2018 darf sowas einfach nicht sein. Nutzt ihr das Smartphone offline, ist es jedoch gut zu gebrauchen. Ihr solltet euch jedoch im Klaren darüber sein, wozu ihr das Smartphone nutzen wollt.

Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Gigaset für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann

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