Teufel One M - Streaming-Lautsprecher im Test
| Marc Heiland | Heimkino
Streaming-Lautsprecher gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer. Fast alle namhaften Unternehmen bieten ein stattliches Portfolio der beliebten Hardware. Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet ist zweifellos Teufel mit seinen „Raumfeld“-Produkten. Diese firmieren nun unter dem Namen „Teufel One“ und werden als „One S“ und „One M“-Variante angeboten. Wir haben für euch den „Teufel One M“-Lautsprecher des Berliner Konzerns im Test gehabt und verraten euch, was hinter dem ebenso knackigen wie kryptischen Namenskürzel steckt und wo sich der neue Streaming-Lautsprecher von seinem Vorgänger unterscheidet.
Nur ein neuer Name?
Mit dem „One M“ präsentiert der Lautsprecher-Experte Teufel die größere Variante des „One S“. Wer sich mit den Geräten auskennt, der wundert sich im ersten Moment, dass Teufel beim aktuellen Modell auf Googlecast verzichtet, stand der Service doch seinerzeit für den Konzern doch im Mittelpunkt. Nun jedoch hat man Google den Laufpass gegeben und setzt unter anderem Auf Spotify Connect. Darüber hinaus an Bord sind die Unterstützung von Tidal, TuneIn, Soundcloud, Deezer, Amazon Music, Apple Music, oder auch Napster. Der Speaker unterstützt Android- und iOS-Endgeräten sowie Google Home und Amazon Echo. Beides ist ab Werk nicht enthalten. Selbstverständlich kommuniziert der „One M“ sowohl mit Bluetooth als auch WLAN. Seinen knackigen und „Teufel typischen“ Sound haut euch der Speaker mit vier Hochtönern, starken Mitteltönern, einem integrierten Subwoofer, zwei seitlich verbauten Passivmembranen zum Eliminieren von unsauberen Resonanzen sowie sieben Verstärkern (mit einem eigenen Class-D-Verstärker pro aktivem Kanal) um die Ohren.
Wie wir es von Teufel-Produkten gewohnt sind, ist der „One M“ sehr gut verarbeitet, sieht hochwertig aus und macht dadurch einiges her. Das gebürstete Aluminium fällt dabei ebenso ins Auge, wie die Stoffabdeckung an der Front. Unter dieser befinden sich der Drehregler und sechs Knöpfe. Alles sehr komfortabel und aufs Wesentliche reduziert. Dank der Maße von 42cm x 20,5cm x 19cm (BxHxT) ist der Speaker recht gut auf Feten oder auch daheim aufzustellen. Mit 5,2kg ist er zwar kein echtes „Leichtgewicht“, kann aber auch gut mitgenommen werden.
Auf der Rückseite finden wir einen Line In (3,5mm Aux-Klinke)-Anschluss für CD-Player etc. Diese Geräte könnt ihr über die App und einem zweiten Speaker in andere Räume streamen. Daneben befinden sich ein LAN-Anschluss für Multiroom bzw. das Nutzen eines Speakers als Host, ein Reset-Knopf, ein USB-Anschluss (leider nur 2.0), der Setup-Knopf zur Einrichtung des Speakers, ein Bluetooth-Knopf und der Stromanschluss. Wer mag, kann auch – falls vorhanden – seinen Schallplattenspieler via Cinch-Kabel anschließen.
Der Teufel One M wirkt sehr sauber und solide verarbeitet. Besonders die Haptik kann dank der mattweißen Lackierung und der massiv wirkenden Metallplatte in gebürstetem Aluminium an der Gerätefront überzeugen. Auch die Druckknöpfe und der große Drehregler sind aus Metall. Schick auch der aufgesetzte Teufel-Schriftzug sowie die breite weiße Status-LED. Das große Stoffgitter vorne sitzt mittig und passgenau, auch die Übergänge an den seitlichen Abdeckungen zum Gehäuse sind nahtlos. Zentral sitzt der ovale Tieftöner, darum herum tummeln sich dicht gedränt die übrigen sechs Treiber. Die beiden Passivmembranen sind seitlich integriert.
Einrichtung und Klang des „One M“
Kommen wir zu dem, was euch wohl besonders interessieren dürfte: Dem Setup und dem Klang.
Das Setup des „Teufel One M“ ist recht einfach und wird gut mittels beiliegendem Handbuch erklärt. Zunächst ladet ihr euch die Raumfeld App auf euer Handy. Der Speaker wird eingeschaltet und ihr schaut, welchen Streamingdienst bzw. welche Streamingdienste ihr verwenden wollt. Dann werden WLAN bzw. Bluetooth aktiviert und der Speaker verbindet sich binnen weniger Sekunden. Hat sich der „One M“ verbunden, lässt er es euch akustisch wahrnehmen.
Der Klang des „Teufel One M“ ist – wie man es von Teufel-Lautsprechern“ gewohnt ist. Erstklassig. Angefangen haben wir mit dem aktuellen Album der Band „Disturbed“. Vor allem die Double Bass und die Gitarrenriffs arbeitet der Speaker wunderbar raus und lässt die Box schon ordentlich beben, ohne, dass es jedoch ein unangenehmes Dröhnen ist. Weiter geht es mit diverser klassischer und meditativer Musik – quasi als musikalischer Kontrapunkt. Erstaunlich ist, wie sauber und klar die tonalen Feinheiten herausgearbeitet wird. Wohl die Höhen als auch der mittlere Tonbereich werden toll dargestellt. Da gibt es nichts zu kritisieren. Dank der Dynamore-Technik bietet der Speaker eine schöne Räumlichkeit. Besonders beeindrucken kann der „One M“ aber dann bei richtig basslastigen Songs, die hier knackig und trocken aus der Box drängen und ein sattes Bassfundament in den Raum werfen. Voll aufgedreht kann man nur staunen (und die Nachbarn verärgern oder begeistern), was die Box zu leisten im Stande ist. Einfach topp! Zum Schluss noch ein Klassiker: „Lose yourself“ von Eminem und „Survivor“ in der Cover-Version von 2WEI. Bei beiden Tracks baute der Bass erneut ein grandioses Fundament, auf dem die Lyrics trotzdem wunderbar klar thronten.
Noch etwas zu den Streamingdiensten: Hier hatten wir keinerlei Abbrüche zu verzeichnen. Alles lief wunderbar rund und der Wechsel von einem Song zum nächsten wurde ohne Verzögerungen abgespielt. Auch bei Spotify und Co. klingt der Speaker hervorragend.
Fazit: Der „Teufel One M“ bietet in seiner Preisklasse (zwischen 399 und 499 Euro) ein tolles Gesamtpaket mit einer erstklassigen Verarbeitung, einer zugänglichen Bedienbarkeit und einem hervorragenden Klangerlebnis. Ob man nun über den Entfall von Googlecast enttäuscht ist, bleibt Geschmacksache. Wir können den „One M“ als Streaming-Lautsprecher in seiner Klasse ohne Einschränkung empfehlen.
Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Firma Teufel für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
U. Sperling