Shokz OpenFit Air - Review
Seit einigen Jahren bringt die Firma „Shokz“ (ehemals unter dem etwas sperrigen Firmennamen „Aftershokz“ bekannt) Kopfhörer auf den Markt, die mit Knochenschall-Technologie funktionieren. Durch die Nutzung der Schädelknochen zur Schallübertragung anstelle des klassischen Wegs über die Ohrmuschel und das Innenohr bleiben bei den Knochenschall-Kopfhörern die Ohren frei, was sie vor allem für Sport-Treibende interessant macht. Mit den „Open Shokz Air“ setzt „Shokz“ nun seinen Weg fort und präsentiert eine neue Generation in ihrem Portfolio, die allerdings auf Open-Ear-statt reiner Knochenschall-Technologie setzt. Wir haben das Produkt für euch getestet und klären, ob sich der Kauf lohnt.
Weniger ist nicht immer mehr
Dass die Bluetooth-Kopfhörer „Shokz“ durchaus ihre Vorzüge haben, dürfte in Anbetracht der Technik, welche hier zum Einsatz kommt, klar sein. Zum einen, da sie aufgrund ihrer Bauweise sehr leicht und auch für Brillenträger angenehmer zu tragen sind. Zum anderen, weil Außengeräusche nicht abgeschirmt werden und so Gespräche mit anderen und vor allem auch Geräusche beim Fahrradfahren oder Laufen nicht unterdrückt werden und so die Teilnahme am Straßenverkehr deutlich sicherer ist, als mit herkömmlichen Kopfhörern. Gerade dadurch sind sie universell einsetzbar und in der „Swim“-Version sogar im Wasser nutzbar.
Die neuste Iteration der „Openfit“-Kopfhörer hat den Titelzusatz „Air“ spendiert bekommen. Nicht nur, dass der durchgehende Bügel auch beim neuen Modell fehlt – viel mehr ist der Sitz der Kopfhörer weiter optimiert und angepasst worden, sodass auch Brillenträger und Menschen mit jeder Kopfform die „Openfit Air“ ohne Einschränkungen und ganz bequem tragen können. Mit nicht einmal 9g sind die „Air“ ein absolutes Federgewicht und auf den Ohren quasi nicht zu spüren. Dank der optimierten Ohrbügel sitzen beide Kopfhörer fest und sicher und können somit auch beim Sport genutzt werden. Die Nickel-Titanium-Memory-Legierung sorgt dafür, dass sich die Kopfhörer nicht so schnell abnutzen und damit gegen Umwelteinflüsse besser geschützt sind. Laut Herstellerangaben sind die „Openfit Air“ Staub- und Spritzwassergeschützt nach IP54. Geladen werden die Kopfhörer über die dem Lieferumfang beiliegende Box, in der eine Schnellladung möglich ist. Je nach Nutzung hält der Akku bis zu sechs Stunden. In unserem Test kamen wir im Durschnitt auf 4-5 Stunden. Bevor die Box ebenfalls mit Strom versorgt werden muss, bietet sie euch etwa 27 Stunden Laufzeit für die Kopfhörer.
Im Praxistest überzeugt das Modell vor allem durch seinen wirklich äußerst angenehmen Tragekomfort. Gerade als Brillenträger freut man sich, dass hier alles perfekt sitzt und es zu keinen schmerzenden Druckstellen kommt. Ein klein wenig fummelig gestaltet sich das richtige Platzieren der beiden Kopfhörer. Die Bedienung der Kopfhörer funktioniert über die eingebauten Sensoren. Probleme beim Anwählen von Songs oder dem Vor- und zurückskippen gab es keine. Auch das Annehmen und Ablehnen von Gesprächen funktionierte. Was jedoch ein wirklicher Nachteil des Kopfhörers ist, ist die Sprachqualität bei Telefonaten auf Seiten des Empfängers. Denn während ihr bei einem Telefonat euer Gegenüber recht gut hört (vorausgesetzt es ist nicht allzu windig), wird es schwieriger, euch zu verstehen, je lauter die Umweltgeräusche sind.
Auch mit dem Klang des „Openfit Air“ sind wir nur bedingt zufrieden. Vor allem der Bass besitzt kaum Wumms und die Höhen werden nur selten richtig klar herausgearbeitet. Hier haben wir allenfalls einen „ordentlichen“ Klang.
Fazit: Für rund 140 Euro kann der „Openfit Air“ nicht überzeugen. Dies liegt nicht nur daran, dass er weniger Klang bieten kann, als ein Over-Ear oder In-Ear Kopfhörer, sondern auch daran, dass dieses Modell sehr anfällig für Umgebungsgeräusche ist. Auch der Akku könnte länger durchhalten.
Wir bedanken uns bei der Firma Shokz für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
U. Sperling