Als Kopf eines Menschenhändlerrings werdet ihr dieses Mal selbst zum Opfer. Entführungen sind eigentlich euer Handwerk, aber plötzlich wird alles dunkel und ihr landet in einem Transporter.

Wer sind die Entführer? Wo werden sie euch abliefern? Was haben sie mit euch vor? Es gilt keine Sekunde zu verschwenden! Die Wirkung des Chloroform lässt langsam nach! Es ist an der Zeit eure Sinne zu schärfen! Die Zeit, euer Leben zu retten, hat begonnen! © LOCKED Bochum

Tür auf, alle rein, Tür zu, Spaß haben!

Wenn man sich als einigermaßen „normaler“ Mensch freiwillig in einen Raum einsperren lässt, dann hat das meist zwei Gründe: Entweder, weil es gewissen „Neigungen“ entspricht und man Freiheitsentzug mit einem gewissen Kick verbindet, oder weil man zu der immer größer werdenden Fangemeinde so genannter „Live Escape Room“-Spiele gehört. Zu letztgenannter Gruppe zählen auch wir uns und berichten euch daher seit einiger Zeit von den verschiedenen „Escape Room“-Locations im Ruhrgebiet. Heute wollen wir euch das „LOCKED“ in Bochum vorstellen. In nächster Nähe zum Bochumer Hauptbahnhof gelegen, verspricht es Nervenkitzel, abwechslungsreiche Rätsel und Hochspannung im Teamwork. Wir waren für euch vor Ort.

Panik, Nervenkitzel und Angstzustände

Das konnte ja nicht gut gehen. Warum haben wir uns nur auf diesen Deal eingelassen? Ein Raum, der ab 18 ist und bei dem vorab gewarnt wird, dass man starke Nerven benötigt. Und dann sind wir trotzdem so mutig und stellen uns der Aufgabe. In „High Voltage – Unter Strom“ schlüpfen wir in die Rolle von Menschenhändlern. Alleine darauf muss man erst einmal kommen. Dumm nur, dass es uns erwischt hat, und wir eingekerkert werden! Die Zellen sind klein, man spürt die Enge und erkennt: So müssen sich echte Gefangene fühlen. Erstes Unwohlsein tut sich in der Magengegend auf. Natürlich wissen wir, dass unser Handeln und unser Gesundheitszustand permanent vom Spielleiter überwacht wird. Doch in uns hinein kann auch er nicht schauen. Wie also nun aus diesen Zellen gelangen? Da bleibt nur Teamwork und ständige Kommunikation, um es aus dem Gefängnis zu schaffen. Doch wer denkt, danach wäre der Trip vorbei, der irrt sich gewaltig. Denn erst mit dem Entkommen aus den Gefängniszellen geht das Abenteuer so richtig los.

An die Zellen schließen sich noch weitere Teile an, die mit vielseitigen, packend inszenierten und teilweise „erschreckenden“ Rätseln gefüllt sind. Dass allerdings zu keiner Zeit richtige Panik aufkommt, liegt daran, dass die Atmosphäre zwar sehr dicht ist, aber einige Requisiten ein wenig fremd wirken, die Story ein paar Brüche aufweist und einige Rätsel übertrieben umständlich bzw. nicht wirklich nachvollziehbar sind. Hier sollte nachgebessert werden. Anders herum merkt man die Leidenschaft, mit der die Entwickler des Raumes zu Werke gegangen sind. Ohne auf Details eingehen zu wollen, können wir sagen, dass einige Elemente bei „High Voltage“ nichts für Zartbesaitete sind und unter dem permanenten Zeitdruck, dem wir ausgesetzt sind, noch besser wirken, als bei bloßer Betrachtung des Inventars. Insgesamt hat uns der Raum wirklich gut gefallen, man fühlt sich mitten drin und genau das ist es ja, was man ja von einem guten Raum erwartet. Nach 55 Minuten hatten wir den Raum gelöst und waren erleichtert, wieder draußen zu sein. 

Fazit: „High Voltage“ ist ein wirklich atmosphärischer Raum mit einigen tollen Elementen, die wir so noch in keinem anderen Raum gesehen haben. Ein wenig schade ist, dass die Einführung etwas lieblos runtergerattert wurde, dass einige Rätsel nicht wirklich nachvollziehbar sind und etwas zu lange aufhalten und es Brüche in der Story gibt aufgrund nicht ganz nachvollziehbarer "Designentscheidungen". Dennoch können wir euch den Raum empfehlen. 

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Immersion / Atmosphäre: 8

Story: 8

Rätsel: 9

Hilfestellungen: 9

Ausstattung des Raumes: 9

Spielspaß: 8,5

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim gesamten Team von „LOCKED“ für die tolle Unterstützung.

M. Heiland