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inn-joy @ "Final Escape: Der Henker" - Escape Room Wuppertal

| Marc Heiland | Navigation

FinalEscape1Du und Dein Team erwacht in der Gewalt dunkler Mächte – gefesselt an Händen und Füßen lässt Euch der Wärter in einem unterirdischen Verließ zurück, um den Henker zu rufen. In einer Stunde beginnt das uralte Ritual einer geheimen Bruderschaft, das seit jeher Menschenopfer fordert. Befreit Euch aus dem Kerker, bevor einer von Euch das nächste Opfer wird. Jede verstrichene Sekunde bringt Euch der Freiheit näher…oder auch dem Henker. Ein Team – eine Mission – 60 Minuten Zeit. (Final Escape Wuppertal © 2018)

Eine Reise ins Spätmittelalter

Escape-Räume gibt es mittlerweile bekanntlich zu nahezu fast jeder historischen Epoche. Während die Gegenwart und teilweise sogar die Zukunft reichlich Anklang bei den verschiedenen Anbietern finden, wird das Mittelalter meiner Meinung nach viel zu selten als Szenario genutzt. Dabei gibt es in der Zeit zwischen 800 und 1492, die wir gemeinhin gerne mal (zu Unrecht) als das „finstere“ Mittelalter bezeichnen, viele spannende Settings und Szenarien, die man als Basis für Escape Room-Geschichten nutzen könnte. So oder ähnlich muss man auch bei Final Escape in Wuppertal gedacht haben, als man sich für die Umsetzung des Grundthemas zum Escape Room „Der Henker“ entschied. Denn thematisch ist der Raum in dieser Zeit, besser gesagt in der Epoche des Spätmittelalters, angesiedelt.

In „Der Henker“ befinden wir uns in einem detailgetreu dem Spätmittelalter nachempfundenen Verlies. Was gleich zu Beginn auffällt, ist die unglaubliche Detailverliebtheit, mit der die Macher des Raumes zu Werke gegangen sind. All das, was das Auge erblickt, wirkt wirklich, als sei es dem Spätmittelalter (oder zumindest einer sehr guten Idee davon) entsprungen. Größtenteils historisch akkurat und glaubhaft wurde alles inszeniert. Das beginnt beim kargen Boden, der mit ein wenig Stroh bedeckt ist, geht über Steinwände, die feucht und modrig wirken, geht über die lediglich von Fackeln illuminierten Lichtstellen über rostige Türen und endet bei den Folterinstrumenten, bei denen man als Spieler manch Gänsehaut bekommt. Allein die Androhung, der Henker könne uns in einer Stunde die Folterinstrumente vorführen, ist ausreichend, um Druck aufzubauen. Eine grandiose Immersion, wie wir sie in dieser Form bislang kaum geboten bekommen haben. Doch es bleibt weder die Zeit, die Details im Raum zu bewundern, noch dafür, in Panik zu erstarren. Denn der Überlebenswille kennt nur ein Ziel: Raus aus dem Raum!

Zu sämtlichen Rätseln, die uns in den folgenden 60 Minuten begegnen, lässt sich sagen, dass diese zu keiner Zeit künstlich oder aufgesetzt wirkten, sondern allesamt organisch in den Raum eingebunden und „zweckmäßig“ waren. Auch hier merkt man den Verantwortlichen an, dass sie mit unglaublich viel Liebe zu ihrem Projekt, Leidenschaft zum Rätseln und Spaß am Motivieren (aber auch unter Druck setzen) ihrer Gäste haben. Alles erzeugt das Gefühl, als stamme es aus der damaligen Zeit. Knobelrätsel, Rätsel, die den körperlichen Einsatz fordern und solche, die uns zunächst fragend zurücklassen, aber dann im Team gut „geschultert“ werden können, finden sich spärlich und dennoch wohl dosiert. Hier wird man nicht mit unzähligen Zahlencode-Aufgaben konfrontiert. Stattdessen taucht das Gefühl auf: So oder ähnlich hätte es Menschen ergehen können, wenn sie damals tatsächlich versucht hätten, aus einem Kerker zu entkommen. Ebenfalls grandios ist, dass man bei Final Escape komplett auf digitale Hilfsmittel wie Walkie Talkies und Bildschirme als Hilfsmittel verzichtet, um auch zu keiner Minute die Atmosphäre zu zerstören. Die Hilfen werden vom Spielleiter lediglich geflüstert. Und wer nun denkt, dass es bei dem Entkommen aus dem Kerker bleibt, der irrt. Denn wie gesagt: Die Flucht vor dem Henker ist ja das Ziel...Weiteres soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Einzig das Finale ist ein wenig schwach im Vergleich zum grandiosen Rest. 

Fazit: Erschöpft, körperlich fertig und dennoch überglücklich verließen wir nach einer Stunde den Escape Room. Die Immersion sorgte bis zum großen Finale für Gänsehaut und Hochspannung, die Rätsel waren im wahrsten Wortsinne anstrengend, konnten aber von der ersten bis zur letzten Sekunde überzeugen und fühlten sich nie künstlich bzw. aufgesetzt, sondern dem Ganzen passend an.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Immersion / Atmosphäre: 9

Story: 7

Rätsel: 9

9Hilfestellungen: 8

Ausstattung des Raumes: 10

Spielspaß: 9

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Team von „Final Escape“ Wuppertal für die freundliche Unterstützung.

M. Heiland

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