Ihr befindet euch im Zimmer des berühmten und reichen Professor Jones der vor kurzem verstorben ist. Er war für seine Abenteuerlust und der ständigen Jagd nach den kostbarsten und verborgensten Schätzen der Welt bekannt. (Filmfans wissen natürlich längst, von welchem Jones hier die Rede ist) Jahrzehnte lang hat er die ganze Erde bereist, Ausgrabungen geführt und unzählige Geheimnisse gelüftet. Nun warten viele geldgierige Personen darauf, seine Reichtümer zu erben, doch der schlaue Professor Jones hat sich da etwas Cleveres einfallen lassen: nur diejenigen die es in 60 Minuten schaffen seinen kostbarsten Schatz aller Schätze zu finden, bekommen auch sein Erbe.

Aber ihr glaubt wohl nicht, dass das so einfach wird, oder? Tante Polly und Onkel Justus sind schon aus dem Rennen…jetzt seid ihr gefragt! (© Unlock Münster 2018)

Welcome to „Tatort City“

Das westfälische Münster steht seit vielen Jahren für Tatort-Unterhaltung auf hohem Niveau. Mit Witz, Herz und Charme ermitteln Axel Prahl und Jan Josef Liefers seit 2002 in der Stadt des Westfälischen Friedens in unmittelbarer Nähe zu Aasee und Lambertikirche. Klar, dass dort auch der erste Anbieter für Escape Room-Spiele im Münsterland seine Zelte aufgeschlagen hat. Der Name des Anbieters, „Unlock“, ist dabei nicht nur kurz und prägnant, sondern auch Programm. Denn genau darauf kommt es ja bei vielen Räumen auch an. Der Anbieter hat seine Räume gegenüber des Hauptbahnhofes angemietet. Aktuell bietet man interessierten Fans zwei unterschiedliche Räume an. Der eine Raum hört auf den Namen „Der rätselhafte Mord an Lars Schwarz“ und ist für Gruppen zwischen 4 und 8 Mitspielern geeignet. Der von uns gespielte Raum nennt sich „Das letzte Abenteuer von Professor Jones“ und richtet sich an Gruppen von 2 bis 6 Spielern. Dabei liegt der Fokus auch auf Familien mit jüngeren „Escapern“, was natürlich praktisch ist, da unser Sohn mit seinen 7 Jahren genau in diese „Zielgruppe“ fällt.

Findet den Schatz aller Schätze!

Doch bevor es in den Escape Raum geht, werden wir von unserem Spielleiter in die Geschichte rund um den Raum eingeführt. Diese wird recht nett und motiviert vorgetragen. Im Anschluss hieran geht es in den eigentlichen „Spielraum“, einem umgebauten und hübsch dekorierten Zimmer. Mit schwerem Teppich, dunklem Holz, dunkelroten Vorhängen und gedimmten Licht erinnert uns der Raum an das Arbeitszimmer von Sherlock Holmes. Doch der Hut und die Peitsche, die über der Garderobe drapiert sind, zeigen natürlich ganz klar, dass hier kein Geringerer, als Dr. Henry Walton Jones aka Indiana „Indy“ Jones gearbeitet hat. Sofort ist die Immersion da und wirkt nahezu perfekt, da wir uns direkt in vergangene Zeiten der 1930er Jahre versetzt fühlen. All das, was der Raum zu bieten hat, darf von uns angefasst werden. Mit Gewalt muss nichts bewegt werden – so weit, so bekannt. Ansonsten bietet der Raum klassische, kniffelige Rätselkost: So müssen Lösungen zu Logikrätseln erknobelt, Dinge miteinander kombiniert, Indizien gesichert und Hinweise gefunden werden. Die Rätsel bewegen sich auf mittlerem Schwierigkeitsniveau, sind aber nicht der Idee nach aus anderen Räumen kopiert worden. So gibt es hier weder Schwarzlicht noch Richtungsschlösser, die mittlerweile zuhauf zu finden sind und regelrecht inflationär genutzt werden. Einige Rätselelemente sind etwas schwieriger zu finden. Zwei kleine Aspekte trübten das Rätseln. Zum einen der im Raum befindliche Tresor, dessen Schlüssel klemmte und sogar unseren Spielleiter dazu bewegte, in den Raum zu kommen, um uns zu helfen. Zum anderen eine falsche Namenskombination, die ein wenig in die Irre führte und das finale Rätsel etwas schwieriger gestaltete, als nötig. Hinweise gibt der Spielleiter über einen Monitor, auf dem wir auch die Zeit ablesen konnten.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Immersion / Atmosphäre: 8

Story: 7

Rätsel: 8

Hilfestellungen: 8

Ausstattung des Raumes: 8

Spielspaß: 8

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Fazit: Ein toller (kleiner) Raum mit erstklassiger Atmosphäre, dadurch gelungener Immersion, abwechslungsreichen Rätseln und einem schönen Finale. Hier wirkt alles durchdacht und stringent der Story folgend. Nichts wirkte aufgesetzt und deplatziert. Auch wenn wir es leider nicht zeitlich ganz geschafft haben, den Raum zu lösen, so hatten wir eine ganze Menge Spaß. Und darauf kommt es ja bekanntlich auch am meisten an.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Team von „Unlock“ Münster für die freundliche Unterstützung.

M. Heiland