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inn-joy @ "Anna Watson: Das Tor zur Unterwelt" - Think 2 Escape Bochum

| Marc Heiland | Navigation

ThinkSqaureUnterweltAm gestrigen Abend haben wir – nach einem wahren Fussballkrimi am letzten Spieltag – uns in der Bochumer Innenstadt aufgehalten. Nach unseren Einkäufen sind wir bei einem Sushi-Restaurant eingekehrt und plötzlich fiel uns ein, dass wir im selben Haus wie der Escaperoom-Anbieter „Think2 Escape“ waren. Was macht man dann als begeisterter Escaperoom-Fan? Richtig! Man geht einige Treppen hinauf zum Anbieter, um nachzufragen, ob zu später Stunde noch ein Raum frei ist. Und tatsächlich hatten wir Glück und konnten noch einen freien Slot für uns buchen. „Anna Watson: Das Tor zur Unterwelt“ sollte es werden. Ein Raum, über den wir schon einige positive Rückmeldungen erhalten haben. Wir waren also gespannt, was „Think2 Escape“ hier bieten würde und freuten uns auf unser Abenteuer.

Kurz vor 21 Uhr erschienen wir dann beim Anbieter. Das übliche Gewusel aus Junggesellinnenabschied und weiteren Gästen, füllte den Aufenthaltsbereich. Nach einigen Minuten Wartezeit, die wir nutzen, um nochmal die Örtlichkeiten aufzusuchen, ging es dann auch schon los. Was uns positiv auffiel war, dass der Anbieter seinen Wartebereich seit unserem letzten Besuch komplett umgebaut hat und dieser nun noch atmosphärischer daherkommt.

Unsere Spielleiterin führte und in einen von zwei Vorhängen getrennten Bereich direkt vor dem Raum, um uns eine allgemeine Einführung zu geben und in die Geschichte einzuleiten. Dies geschah – wie bei vielen anderen Anbietern – in einigen kurzen Sätzen. Hier darf man nicht allzu viel erwarten, da die Story doch eher eine untergeordnete Rolle spielte und nicht sonderlich fesselnd inszeniert wird (was sich auch im Raum fortsetzen sollte). Kurz darauf befanden wir uns dann im Raum selbst.

Nachdem wir den Raum betreten hatten, erkannten wir schnell, wie viel Mühe sich der Anbieter und sein Team bei der Gestaltung gegeben haben. Alles wurde von Hand gestaltet und wirkt wie aus einem Guss. Zunächst noch im fast dunklen Raum, wechselte das Setting per Lichterspiel in eine düster-atmosphärische Szenerie.

Unsere erste Aufgabe bestand darin, in den an der Wand hängenden Computer zu gelangen, um das erste Videotagebuch zu starten. Diese Videotagebücher sollten dann auch die Geschichte vorantragen und einige Hinweise (mal versteckter, mal offener) geben. Auch die Kommunikation mit der Spielleiterin erfolgte über die Tastatur. Das Vorankommen in der Story klappte immer dann, wenn wir einen richtigen Code zum Videotagebuch über die Tastatur eingegeben hatten. Da hier nur eine Tastatur und ein Monitor standen, die auch noch ein wenig verkleidet und abgedunkelt waren, störten beide kaum. Andererseits muss man natürlich bedenken, dass man sich hier im Universum von H.P. Lovecraft und seinem Cthulhu-Mythos befindet. Und da Lovecraft zwischen dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts lebte, waren Computer zu seiner Zeit natürlich nicht vorhanden. Was uns gefallen hat, ist die Tatsache, dass es auch hier um das legendäre Buch „Necronomicon“ geht, in dem die interstellaren Wesen mit übernatürlichen Kräften zu finden sind. Diese - von Lovecraft als die „Alten“ oder die „Großen Alten“ bezeichnet – kommen aus weit entfernten Teilen des Universums und unterliegen keinen uns bekannten Naturgesetzen. Sie werden daher als unsterbliche und Göttern gleiche Wesen gesehen.

Cthulhu selbst ist ein vor mehreren hundert Millionen Jahren auf die Erde gekommenes Wesen von großer Macht, welches verflucht wurde und in einer versunkenen Stadt im Pazifik in einem todesähnlichen Schlaf gefangen ist. Wenn die Sterne in einer korrekten Konstellation stehen, soll Cthulhu wieder erstehen, um die Erde zu vernichten. Cthulhu wird als menschenähnlich mit dickem Körper mit einem Kopf eines Tintenfisches und Tentakeln in den Myhten H.P. Lovecrafts beschrieben. Auch Flügel soll das Wesen haben. Und eben dieses Wesen war auch im Raum in Form kleiner Statuen zu sehen. Eine tolle Immersion, die auch durch ein schönes Deckengemälde verstärkt wird, dass gleichzeitig dazu diente, uns die Zeit, die wir noch bis zum Ende des Spiels hatten, dezent aber doch als permanente Bedrohung anzuzeigen. Leider wird diese gelungene Stimmung zum Finale hin nicht voll ausgeschöpft und bietet nur ein etwas laues Ende, bei dem der große Knaller oder „Wow“-Moment lediglich dadurch erzeugt wurde, dass wir es in allerletzter Minute geschafft hatten. Der Raum bietet einige kleinere Überraschungen, die angenehme Abwechslungen mit sich bringen. Die Rätsel bestehen größtenteils aus mechanischen Aufgaben, bieten einige „Kopfnüsse“ und lediglich ein klassisches Schlüssel-Schloss-Rätsel. Bis auf ein Rätsel recht zu Beginn, können die Rätsel gut im Team gelöst werden, sodass meistens alle Mitglieder der Gruppe etwas zu tun haben. Wir haben den Raum zu Dritt gespielt, was – wie wir finden – die optimale Teamgröße für diesen doch eher kleinen Raum darstellt.

Fazit: Nach 59 Minuten hatten wir den Raum gelöst und waren glücklich ihn geschafft zu haben. Die Immersion und der Spielspaß konnten uns vor allem überzeugen, während die Story leider eine viel zu untergeordnete Rolle spielte und die Schauspielerin, die die Rolle der Anna Watson einnahm, auch nur bedingt ihre Monologe mit Herzblut vortrug.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7,8 von 10 Punkten.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Immersion / Atmosphäre: 8

Story: 6,6

Rätsel: 8

Hilfestellungen / Spielleiter: 8

Ausstattung des Raumes: 8

Spielspaß: 9

Text: M. Heiland, Bild: (c) Think2 Bochum

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