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Valley | Review (PS4)

| Marc Heiland | Konsolen

ValleyBild1Erkundungs- und Entdeckungsspiele haben es oft nicht leicht. Denn wie hält man Spieler am besten bei der Stange? Entweder erzählt man ihnen eine gute, tiefgehende Story, oder man gibt ihnen viele Geheimnisse und Dinge, denen sie auf den Grund gehen können. Im Falle von „Valley“ haben die Entwickler von Blue Isle Studios, vielen von euch auch bekannt als die kreativen Köpfe hinter „Slender: The Arrival“, beides miteinander geschickt verbunden. Herausgekommen ist ein kleines aber feines Spiel, dass wohl kaum jemand auf dem Schirm gehabt haben dürfte, war der bisherige Sommer doch geprägt von großen Produktionen. Zu Unrecht, wie wir finden. Denn Valley bietet einige Elemente, die es zu einer ganz außergewöhnlichen Spielerfahrung machen. Was hinter dem Titel steckt, verraten wir euch jetzt anhand der PS4-Version.

Mystische Naturwunder inmitten der Rocky Mountains

Das Spiel beginnt mit relativ spärlichen Informationen. Ihr seid allem Anschein nach ein Archäologe und eure Aufgabe ist es, in den Rocky Mountains nach geheimnisvollen Kultstätten und Artefakten sowie einem geheimnisvollen „Lebenssamen“, der übermenschliche Kräfte zu verleihen scheint, zu forschen. So gelangt ihr – ebenfalls auf noch mysteriöse Umstände – in die Rocky Mountains, wo ihr euch zunächst einmal zurecht finden müsst. Der erste Eindruck, den das Spiel hinterlässt, ist „äußerst interessant“. Denn auch wenn es hier – im Gegensatz zu den realen Rocky Mountains – nicht so viele Tiere gibt, ist die Landschaft wunderschön gestaltet und lädt zum Verweilen ein. Überall gibt es schattige Plätze, die zum Verweilen einladen, malerische Panoramen, die einen enormen Weitblick zulassen, kristallklare Seen und Wasserfälle, geheimnisvolle Höhlen, die euch einladen, entdeckt zu werden und gigantische Mammutbäume. Dazu gesellen sich antike Kultstätten. Gerahmt wird die Szenerie durch wunderbare Musik, die gälische, afrikanische und folkloristische Klänge vereint. Für mich ist die Musik in Valley mit die schönste Spielmusik der vergangenen Jahre. Da macht es dann auch nichts, dass die Grafik nicht immer auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Denn der Gesamteindruck kann hier absolut überzeugen. 

Während ihr also durch die Gegend schlendert, entdeckt ihr, dass hier nicht nur scheinbar die Amerikanischen Ureinwohner mit ihren Ruinenstätten sich niedergelassen haben, sondern auch noch eine Hand voll Wissenschaftler zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Diese haben ebenfalls versucht, den Geheimnissen der Rocky Mountains auf die Spur zu kommen, sind aber offensichtlich gescheitert. Allerdings haben sie vor Ort viele nützliche Dinge hinterlassen. Das für euch entscheidende Hilfsmittel ist der L.E.A.F-Suit, ein Anzug, der es euch ermöglicht, höher zu springen und ausdauernder zu laufen, als ein Normalsterblicher. Diesen Anzug könnt ihr im Laufe des Spiels passiv verbessern. Das heißt: Ihr legt nicht fest, was nun im Einzelnen verbessert wird, müsst aber die in Kisten versteckten Teile finden. Darüber hinaus macht euch der Anzug stärker.

ValleyBild2Ein wichtiges Element von Valley ist die Interaktion mit der Natur. Wie einst bei den Indianern, ist es auch hier wichtig, nicht nur von der Natur zu nehmen, sondern auch zu geben. Denn solltet ihr einmal sterben, werdet ihr durch die Magie der Natur wiedererweckt. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn ihr der Natur helft, indem ihr tote Kreaturen und abgestorbene Bäume wiederbelebt. Dieser Aspekt ist wirklich gelungen, da er ein wenig den Umweltaspekt näher bringt und die Wichtigkeit eines vernünftigen Umgangs mit unserer Natur in den Fokus setzt. Da sämtliche Aktionen, die ihr mit dem L.E.A.F. durchführt Energie kosten, generiert ihr diese durch das Einsammeln leuchtender Orbs. Begleitet werden eure Aktionen von einer Wissenschaftlerin des damaligen Teams, mit der ihr in dem Moment, in dem ihr den Anzug überstülpt, auf geheimnisvolle Weise verbunden seid. Sie lässt euch nach und nach in die Geheimnisse der Spielwelt eintauchen und versorgt euch mit neuen Aufträgen. Das alles wirkt sehr harmonisch und wie aus einem Guss. Hin und wieder tauchen auch Feinde auf, die ihr jedoch meistens (bis auf die Energie fressenden Elektroorbs) getrost ignorieren könnt, da der Fokus von Valley ganz klar nicht auf Kämpfen, sondern auf Entdecken, Erforschen und Aufgaben erfüllen gelegt wurde. Der Titel wirkt dadurch eher beruhigend, als anstrengend, was in unserer heutigen hektischen Welt eine echte Wohltat ist.

8Fazit: Für uns in der Redaktion ist „Valley“ einer der absoluten Geheimtipps des Jahres 2016. Selten waren wir von einer Spielwelt so fasziniert, haben so viel Spaß am Erkunden gehabt und so gerne der Musik in einem Spiel gelauscht. Auch wenn die Grafik nicht immer zeitgemäß ist, die im Spiel vorkommenden Feinde auch gerne mal  getrost übersehen werden können, da sie nicht wirklich eine Bedrohung darstellen, macht das Spiel einfach nur Freude. Hektik raus, Köpfchen an und sogar eine Portion Tiefgang dank der Story und des „Geben und Nehmen“-Effekts wird euch geboten. Von uns gibt es daher eine klare Kaufempfehlung.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

T. Schiffer

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