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Forza Horizon 3

| Marc Heiland | Konsolen

ForzaHorizon3Bild1Es kommt ja selten vor, dass wir uns in der Redaktion komplett wie die Schneekönige freuen, wenn bei uns neue Games eintrudeln. Meist gibt es immer jemanden, der den Neuzugang belächelt. Doch im Falle von „Forza Horizon 3“ waren sich alle Redakteure und Redakteurinnen einig, dass das nur gut werden kann. Ob wir auch nach unserem ausführlichen Test noch derselben Meinung sind, oder unser Redaktionsteam nun in zwei Lager geteilt ist, erlären wir euch im Test.

 

Welcome to Down Under!

Bereits das imposante Intro macht Laune, weckt Fernweh und zeigt, was Turn 10 mit dem dritten Ableger der Horizon-Serie mit uns als Spieler vor hat. Denn dieses Mal lockt uns das Entwicklerstudio auf die andere Seite des Globus nach Australien. Traumhafte Kulissen mit Stränden, dem Outback, Regenwald oder auch der Großstadt Surfers Paradise (ein für Australien passender Name) wechseln sich im Minutentakt ab und lassen die Herzen der Fans höher schlagen. Dieses Mal seid ihr nämlich nicht nur Teilnehmer der legendären Horizon Festivals und damit ein kleines Rad im Getriebe, sondern macht einen auf Festival-Boss und bestimmt, wo es sprichwörtlich lang gehen soll. Der Rest ist eigentlich wie immer zu beschreiben: Ihr heizt mit jeder Menge bekannter und weniger bekannter, aber immer imposanter Autos über unzählige Straßen, veranstaltet Events, die ihr nach Blaupausen selber vorgebt, nehmt an Rennen teil, lasst euch von Blitzern mit Top-Speed fotografieren, driftet, crasht und fahrt, was euer Schlitten her gebt, sucht Verstecke, besondere Karren und so weiter und so fort. Wer allerdings denkt, dass der neuste Ableger ein Forza Horizon 2.5 ist, der irrt. Dafür bietet das Spiel zu viel Eigenständigkeit. 

Denn mit Australien bieten Turn 10 und Playground Games eine doppelt so große Spielwelt mit vielen unterschiedlichen Vegetationstypen, viel mehr Rennevents und Herausforderungen, noch spektakulärere Challenges (unter anderem bereits zu Beginn gegen einen am Heli hängenden Wagen) und ein spektakuläres und dynamisches Wettersystem, bei dem man das Gefühl hat, nach einem heißen Sommertag einen erfrischenden Schauer genießen zu können, sowie einen Tages- und Nachtzyklus. Besonders beeindruckend dabei ist, dass die Entwickler es hinbekommen haben, dass die Übergänge fließend sind. Während auf einem Teil der Strecke die Dunkelheit bereits angebrochen ist, geht auf einem anderen Teil die Sonne gerade unter. Beeindruckende Wolkenformationen erschaffen dabei einem Himmel, der ausschaut, als sei er echt.

Der Boss bist du!

Wie bereits eingangs erwähnt, seid ihr in Forza Horizon 3 erstmals selbst der Festival Chef (und das direkt von Beginn an) und müsst euch über die Grenzen hinweg eine stetig wachsende Fangemeinde aufbauen. Dies erreicht ihr, indem ihr spektakuläre Rennen fahrt, Stunts hinlegt und – wie aus den beiden Vorgängern bekannt – Drifts, Burnouts und Zerstörungsorgien hinlegt. Diese werden multipliziert und führen – zusammen mit den Rennerfolgen – zu Credits und neuen Fans. Je  größer eure Fanbasis ist, desto besser und größer wird auch euer Festivalgelände. Insgesamt bietet euch der Titel vier Festival-Areale, die in fünf Stufen aus- und aufgebaut werden können. Zur Belohnung erhaltet ihr weitere Credits, mit denen ihr euch neue Fahrzeuge kaufen könnt (unter anderem auch über die Lotterie), steigt im Ranking auf und gewinnt neue Wagen.

ForzaHorizonBild2Hin und wieder tauchen Drivatare auf, die ihr in euer Team holen könnt. Um dies zu bewerkstelligen, müsst ihr ein Rennen gegen sie gewinnen. Je nach eingestellter Schwierigkeitsstufe geht das relativ leicht. Denn auch im dritten Teil gehört die Fahrer-KI nicht zu den cleveren. Natürlich könnt ihr auch gegen andere Spieler und Drivatare offline und online antreten. Die Steuerung ist wie immer präzise und arcadelastig. Hilfestellungen könnt ihr durch an- und abwählbare Fahrverbesserungen erhalten. Dadurch richtet sich auch der dritte Teil sowohl an Anfänger als auch an Profis gleichermaßen. Was uns im Test gut gefallen hat, ist, wie unterschiedlich die verschiedenen Fahrzeuge sich steuern, wie teilweise das Heck ausbricht, wenn ihr in die Kurven geht, wie verschieden das Driftverhalten ist und wie gut dennoch die Autos zu beherrschen sind.

Eine weitere Neuerung, die es in Forza Horizon 3 gibt, ist der „Drohnen-Modus“. Diesen könnt ihr – wie Fertigkeiten oder Verbesserungen – in einem Extrabereich frei schalten. Die Drohne hilft euch, über die Map zu fliegen und Gegenstände, Orte etc. aufzuspüren. Einen echten Kameramodus bietet die Drohne aber nicht, was sehr schade ist. Aber Forza Horizon ist eben ein Rennspiel und kein Erkundungsspiel. 

Grafisch auf der Überholspur oder technisch mit Handbremse?

Jeder von euch, der schon einmal einen Forza- oder Forza Horizon-Titel gespielt hat, weiß, wie viel Wert die Entwickler auf eine sehr gute Spielbarkeit vor beeindruckender Kulisse legen. Und auch der neuste Ableger der Reihe macht da keine Ausnahme. Grafisch zieht Forza Horizon 3 alle Register, die die Xbox One zu bieten hat. Das beginnt bei den extrem detaillierten Autos, die den echten Originalen bis in den letzten Winkel nachempfunden wurden, reicht über die toll ausgearbeiteten Strecken, die von vielen Details gesäumt werden, stellenweise enorm viel Vegetationsvielfalt bieten und endet – wie bereits erwähnt – beim tollen Wettersystem. Doch bei aller Schönheit, die auf einem 4k-Display mit HDR-Support noch einmal so beeindruckend wirkt und unglaublich tolle und farbenprächtige Panoramen auf den Fernseher zaubert, erkennt man auch schnell, dass die Leistungsfähigkeit der Xbox One hier ihre Grenzen hat. Denn immer wieder werden Streckenobjekte sichtbar ins Bild hinein gestreamt, gibt es eine Mischung aus Fotorealismus auf der einen und Comicstil auf der anderen Seite, finden sich verwaschene Texturen und sind leichte Framedrops erkennbar. Dennoch gehört der Titel zu den Vorzeigespielen der aktuellen Konsolengeneration in Punkto Grafik.

ForzaHorizon3Bild3Selbiges gilt auch für die Soundgestaltung. Die Autos klingen (im Gegensatz zu einigen Genremitbewerbern) auch wie solche und hören sich allesamt unterschiedlich an (tolle Motorgeräusche inklusive), die Lokalisation der Konkurrenz ist dank feinem Raumklang jederzeit möglich und auch die deutsche Synchro besticht durch besser gewählte Sprecher, als in den Vorgängern. Selbst das Navi kommt ein wenig überarbeitet daher. Die Radiosender bieten wieder einmal sehr abwechslungsreiche, und stellenweise (leider) noch mehr an den Mainstream angepasste Musik. Dennoch kann auch hier nur Kritik auf höchstem Niveau geäußert werden zumal auch „Groove“ (wenngleich kostenpflichtig) eingebunden werden kann.

Gemeinsam statt einsam

Auch beim neuen Forza Horizon steht natürlich die „Social Media“-Komponente mit im Fokus des Spiels. So könnt ihr aktuell beispielsweise zu viert Koop eine Karriere bestreiten, freie Fahrten durch die Online-Welt unternehmen, Freunde zu privaten Rennen einladen, euch auf der Bestenliste hocharbeiten, selber Rennen erstellen, eure Fahrzeuge, die von euch oder anderen Mitspielern erstellt wurden bewerten und euch durch das Auktionshaus nach neuen Wagen wühlen. Besonders cool ist das Feature, dass die Entwickler online zu verschiedenen Zeitpunkten Veranstaltungen anbieten, die ausschließlich für diesen Tag verfügbar sein werden und besondere Gewinne auf der Strecke ermöglichen. All das dient dazu, die soziale Komponente weiter auszubauen und die Fans in der Community nachhaltig und langfristig bei der Stange zu halten. Wie Microsoft zusicherte, wird auch dieser Titel auch unter Windows 10 am PC laufen und Crossplay möglich sein. 

9Fazit: Playground Games schafft es zum dritten Mal sich selbst vom Thron zu stoßen und liefert das beste Forza Horizon aller Zeiten ab. Bis auf kleinere Schwächen in der Engine, weiß der Titel in allen Belangen zu überzeugen und bietet mehr von allem. Man spürt dem Spiel an, dass hier viele ehemalige Mitarbeiter anderer Studios am Werk waren, die jahrelange Erfahrungen mit (arcadelastigen) Rennspielen gesammelt haben. Wer Rennspielen auch nur ansatzweise etwas abgewinnen kann, kommt um „Forza Horizon 3“ nicht herum. 

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Microsoft für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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