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Recore | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen
RecoreBild1Wie oft ist in Computer- und Videospielen die Erde eigentlich schon zerstört worden? Irgendwie scheint dieses Szenario für viele Entwickler-Studios besonders verlockend zu sein. Und auch bei „Recore“, dem neuen Titel von Keiji Inafune, ist die zerstörte Erde Ausgangspunkt des Spiels. Die Menschen, von denen es nur eine Handvoll gab, die die Apokalypse aus irgendeinem Grund überlebt hatten, flohen auf einen neuen Planeten, dem sie den Namen „Neu-Eden“ gaben. Weil der Planet jedoch nicht so leicht und so schnell wie gewünscht aufbauen ließ, nutzten die Menschen die Möglichkeit des Cryoschlafs, um in der Zwischenzeit von Robotern den Planeten so ausstatten zu lassen, dass sie im Anschluss direkt in eine fertige und lebenswirtliche Umgebung einziehen konnten. Allerdings muss in den rund 100-200 Jahren so einiges schief gegangen sein. Denn als ihr, in Gestalt der jungen Siedlerin Joule aufwacht, stellt ihr fest, dass draußen eine trostlöse Einöde vorherrscht und außer euch niemand da ist, den ihr nach den Ereignissen fragen könnt. Doch so ganz stimmt das nicht. Denn außer Joule gibt es noch einen kleinen Hunde-Bot, der euch als Joule treu zur Seite steht. So macht ihr euch auf die Suche nach eurem Vater und anderen Siedlern, erforscht die Welt von Neu-Eden und trefft auf zahlreiche durchgeknallte Roboter, Rätsel und Hüpf-Einlagen. 
 
Der Kern. Es geht immer um den Kern!
Das Spiel setzt sich zusammen aus Kämpfen gegen immer stärker werdende Gegner, kleineren Rätseln und dem permanenten Aufleveln des Begleiter-Bots. Das Ganze funktioniert über farbige Kerne, die euch getötete Gegner hinterlassen. Um diese zu erledigen, empfiehlt es sich, die Feinde mit „ihrer“ Farbe zu erledigen. Gegner, die rote Energiebalken über dem Kopf haben, erledigt ihr mit blauer Munition, rote hingegen mit roter Munition. Auch hier steht euch euer treuer Begleiter zur Seite. Mittels Druck auf den Y-Button greift der Bot-Hund die Widersacher an. Habt ihr den Fein geschwächt, müsst ihr mittels Greifhaken, den ihr durch Druck auf den RS-Knopf aktiviert, den Kern aus dem Gegner reißen. Dabei darf der Greifhaken jedoch nicht zu stark gespannt werden, da ansonsten der Haken aus dem Gegner fliegt. Bei zu wenig Energie hingegen kann sich der Feind befreien. Wichtig ist - gerade bei größeren Gegnern – den Regenerationsschild zu durchbrechen. Anderenfalls habt ihr keine Chance, vor allem bei größeren Gegneraufkommen. Habt ihr den Gegner ausgeschaltet, hinterlässt dieser nicht nur den begehrten Kern, sondern auch nützliche Items, die ihr in Joules Raumschiff, dem Crawler, an der Werkbank zu Upgrades zusammenzimmern könnt. So verbessert ihr im Laufe der Zeit den Bot. Ebenfalls möglich ist das Verteilen von Energie, welche ihr sammelt, auf Bot-Attribute. Später kommen neue Bots hinzu, welche allesamt über eigene Stärken verfügen. 
 
RecoreBild2Schade ist, dass Recore außer den Kämpfen, dem Aufleveln und den Sprungeinlagen kaum etwas Neues bietet und sich die drei großen Spielelemente recht schnell abnutzen bzw. wiederholen. Ebenfalls nicht wirklich gelungen ist die nicht immer optimale Kamera, die schon mal dafür sorgt, dass ihr schneller als nötig das Zeitliche segnen werdet, da eure Gegner sich ungesehen in euren Rücken schleichen können. 
 
Öde und trist oder grafisches Glanzlicht?
Optisch bietet Recore einige nette Effekte, lässt aber noch Luft nach oben. Gerade die unglaublich langen Ladezeiten sind der Rechenpower der Xbox One unwürdig und auch Pop-Ups, Clippingfehler und hin und wieder auftretendes Tearing hätten die Entwickler im Vorfeld ausmerzen müssen. Überzeugen kann Recore dann bei den bildschirmfüllenden Effekten der Kämpfe, die wirklich eindrucksvoll inszeniert wurden. Besser schneidet der Sound ab. So begeistert das Spiel mit einer komplett deutschen Sprachausgabe, die von einer guten Synchronsprecherin in der Rolle der Joule getragen wird. Die Effekte bieten eine aktive Soundkulisse, die sämtliche Boxen (inklusive des Subwoofer) sehr gut einbindet. Gerade bei den Kämpfen und den tollen Zwischensequenzen kann der Surround-Sound überzeugen. 
 
8Fazit: Auch wenn die drei Hauptaspekte von Recore relativ schnell abnutzen und der Titel mit einigen technischen Schwächen kämpfen muss, macht das Spiel dennoch Spaß und kann schlussendlich überzeugen. Dies liegt vor allem an Joule und ihrem Bot, die ein tolles Team sind. Vielleicht können die Entwickler mit einem Patch ja noch einige Schwächen beseitigen. Das wäre wirklich zu wünschen. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Microsoft für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
 
U. Sperling

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