Skip to main content

Gears of War 4 | Review (Xbox One) mit Xbox One X Update

| Marc Heiland | Konsolen

GearsofWar4Bild1Endlich ist er da! Der neue Ableger der Mutter aller Deckungsshooter, Gears of War. Nach der Indizierung von Teil eins liegen damit alle vier Titel vor und bieten euch das komplette Paket. Dass Gears of War 4 das krönende Highlight werden wird, war im Vorfeld bereits klar. Ob Teil vier jedoch eher ein 3.5 geworden ist, oder Neuentwickler The Coalition den Mut hatte, endlich neue Wege zu gehen, anstelle die bekannten Pfade erneut einzuschlagen, verraten wir euch in unserem Test der Xbox One-Version.

 

Immerhin ist es ein Fenix!

Während wir in den ersten drei Teilen in die Rolle von Marcus Fenix schlüpften, und mit einem kleinen Trupp, den titelgebenden Gears auf Jagd nach den Locust gingen, schlüpfen wir in Gears of War 4 in die Haut von Marcus Fenix Sohn. Zeitlich spielt der neue Teil 25 Jahre nach dem Ende des Vorgängers. Der Schachzug, hier auf die „junge Generation“ zu setzen, ist durchaus clever gewählt, spricht man so nicht nur eine jüngere Zielgruppe an, sondern kann auch noch viele neue Geschichten im Gears of War-Universum erzählen, die wohl mit einem gealterten Marcus Fenix, Don und Co. nicht unbedingt möglich wären. 

Worum es hier allerdings geht und welche Aufgabe wir haben, erfahren wir erst nach und nach. Kurz zusammengefasst (ohne zu spoilern) lässt sich sagen, dass zwar der Krieg gegen die Locust beendet, der Planet Sera als Heimat der Menschen besiedelt wurde und zunächst alles recht friedlich erscheint. Doch zum Jahrestag des Friedensschlusses werden die Bewohner von Sera erneut attackiert. Dieses Mal von neuen Monstern und von der „Coalition of Ordered Government“. Was dahinter steckt, verraten wir an dieser Stelle natürlich nicht. 

GearsofWar4Bild2Das neue Gears-Team besteht dieses mal aus drei Hauptcharakteren und ist nicht nur mit Männern (JD Fenix und Del), sondern erstmals auch mit einem weiblichen Gear namens Katie besetzt. Zwischen den drei Figuren herrscht, wie seinerzeit zwischen den „alten“ Haudegen des Ur-Teams ein rauer Ton, der aber gleichzeitig mit einem gewissen Charme daher kommt. 

Wer jetzt allerdings befürchtet, bei so viel „jungem Blut“ keine Anbindungen mehr an das „alte Gears“ zu bekommen, den können wir beruhigen. Denn es gibt natürlich ein Wiedersehen mit Marcus Fenix, wenngleich ihr ihn dieses Mal nicht aktiv steuern könnt. Und trotz dieser Tatsache und dem Fakt, dass hier erstmals ein vollkommen neues Team am Start ist, haben wir mit den drei „Neulingen“ keine Probleme, uns zu identifizieren.  

Die Story hinter Gears of War 4 ist zwar erneut nicht oscarverdächtig, weiß aber mit mehr Emotionalität zu überzeugen, als die drei Vorgänger zusammen. Die Inszenierung  mit ihren zahlreichen Cutscenes in Filmqualität ist beeindruckend und berauschend. Hier will man als Spieler sofort weiterspielen und erfahren, wie das Spiel enden wird. Dabei setzen die Entwickler von The Coalition auch bei Teil 4 auf kompromisslose Daueraction und nur wenige Verschnaufpausen. Auch wenn das Gameplay sich oft wiederholt und bestimmte Abschnitte in abgewandelter Form mehrfach auftauchen, sieht man aufgrund der grandiosen Action über solche Passagen gerne hinweg. 

Im Kern bleibt auch Gears of War 4 ein echtes Gears. Noch immer hechtet ihr von einer Deckung zur nächsten. Noch immer begebt ihr euch entweder direkt frontal oder über die Flanken in die Konfrontation mit den Gegnerwellen und noch immer gibt es die bekannten und einige neue Waffen, die ihr aufsammeln könnt und deren Munition reichlich in den großen Levelabschnitten verteilt ist oder von getöteten Gegnern fallen gelassen wird. Darüber hinaus gibt es versteckte Items, die ihr aufsammeln dürft und neue Möglichkeiten von Barrieren, stationären MGs usw. die ihr zu eurer Verteidigung an den hierfür vom Spiel vorgesehenen Stellen positionieren könnt. Neu ist die Möglichkeit, Gegner aus dem Hinterhalt anzugreifen, um sie über eine Mauer zu ziehen oder durch ein Fenster und lautlos auszuschalten. Die Gegner-KI ist auch im vierten Teil nur bedingt als clever zu bezeichnen. Meist sind sie einfach nur Kanonenfutter. Das macht aber auch nur wenig (wenn man nicht gerade auf der Suche nach Schwachpunkten ist), da die Action so hoch ist und die Atmosphäre so dicht, dass dies nicht großartig störend wirkt.

GearsofWar4Bild3Nicht nur allein an der Front

Wer nicht alleine die Kampagne spielen will oder bereits beendet hat, der darf natürlich auch im Koop die Kampagne angehen oder umfangreichen Multiplayer antreten. Hier gibt es mit „Horde 3.0“ einen alten Bekannten zu spielen oder mit „Escalation“ und „Arms Race“ weitere Modi. Der Horde-Modus läuft nun mit einem neuen Klassensystem mit Scout, Soldier, Sniper, Heavy und Engineer sowie deren einzigartigen Fertigkeiten. Aktuell ist allerdings noch nicht allzu viel auf den Servern los, sodass wir hier noch einmal neue Eindrücke schildern werden, sobald sich etwas ändert.  

Ein Wort: Wahnsinn!

Wer sich im Vorfeld Videos zu Gears of War 4 angesehen hat, wird sich so manches Mal gefragt haben, ob das, was da präsentiert wird, auch von der Xbox One stammt, oder von einem PC. Doch wir können Entwarnung geben: All das sieht auf der Xbox One ohne Abstriche exakt so genial aus, wie in den Videos. The Coalition führt die Xbox One ganz klar bis ans Limit, zeigt aber auch gleichzeitig, wie viel grafisch noch so möglich ist. Hier gibt es weder Ruckler, Tearing, schlecht aufgelöste Texturen oder Fade-Ins zu sehen. Alles sieht einfach unglaublich aus: Brillante Farben (bei uns in der Redaktion lief das Spiel auf einem 4k-TV mit HDR Support), ein toller Schwarzwert, superbe Effekte und vieles mehr machen Gears of War zu einem der absoluten Referenztitel in Sachen Grafik. Und auch der Sound braucht sich hier nicht zu verstecken! Mit einem tollen Raumklang, präzise zu verstehenden Dialogen, bessern Synchronsprechern, als in den Vorgängern, einer guten Feindetailwiedergabe und einem brachialen Subwoofer bietet uns Gears of War 4 auch hier ganz großes Kino. 

***Update*** Mittlerweile ist auch das 4K-Update erschienen. Wie bei Forza Motorsport 7 sieht auch Gears of War 4 mit dem Update sensationell aus (wenngleich auch schon die Ur-Fassung klasse ausgesehen hat). Hier spielt die Xbox One X ihre ganze Power aus. Denn ursprünglich war das Spiel in der höchsten Auflösung geplant. Darüber hinaus bietet die Xbox One X-Version HDR-Support, was den Levels einen größeren Farbraum bietet und auch die Schattenqualität, das Nachladen der Texturen, die Lichteffekte und die Framerate wurden optimiert und hieven den Titel auf ein neues visuelles Level. Besonders die Inszenierung des Sturmes aber auch die Motorrad-Action stechen heraus. Wer nicht allzu viel Wert auf die Grafik legt, der kann den zweiten Modus wählen. Hier läuft das Spiel statt mit 30fps mit 60 fps. Auch Supersampling wird unterstützt, sodass der Titel auf einem HD-Bildschirm besser aussieht. Doch damit nicht genug! Denn das Update für die Xbox One X unterstützt sogar Dolby Atmos. Dies gibt ein völlig neues Spielgefühl. Denn erstmals kommt der Ton von oben. Zwar setzt der Titel die Höhenlautsprecher nicht permanent in Szene. Doch wenn sie gefordert werden, dann macht es absolut Spaß, dem neuen 3D-Ton zu lauschen. Am brachialen Sound hat sich natürlich nichts geändert. Gears of War 4 ist ein Shooter, den man mit einer guten Heimkinoanlage und möglichst tiefenentspannten Nachbarn spielen muss.

Fazit: Was für ein Erlebnis! Das, was uns The Coalition hier bietet, ist ein absolutes Feuerwerk an Atmosphäre, dass selbst das viel gelobte Halo 5 gnadenlos in den Schatten stellt. Wer auch nur ansatzweise Spaß an Deckungsshootern hat, kommt um Gears of War 4 nicht herum. Fans der Reihe freuen sich über ein 9Comeback von Marcus Fenix, auch wenn er dieses Mal nicht aktiv gesteuert werden kann. Aber selbst seine pure Anwesenheit lässt in Nostalgie schwelgen und bereitet ein bis zwei Gänsehaut-Momente. Absolut fantastisch und hoffentlich nicht das letzte Gears of War.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Microsoft für das zur Verfügung gestellte Rezensionsmuster.

U. Sperling

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.