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MXGP3 | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen

MXGP3Bild1Ich muss zugeben: Es gibt Spiele-Entwickler und Publisher, bei denen schlägt mein Spieletester-Herz automatisch höher, wenn ich von einem neuen Projekt erfahre, das sie anpacken. Und dann gibt es Entwickler, die sich wirklich bemühen, ihre Titel aber nie über die Mittelmäßigkeit hinausbekommen. Bei Spielen von Milestone war es bislang immer so gewesen. Denn auch wenn sie sich alljährlich redlich bemühen, sind ihre Titel doch oft von geringen Verbesserungen (möglicherweise auch mangels großem Entwicklerbudget) geprägt, als dass man als Tester ruhigen Gewissens Kaufempfehlungen bei Vollpreis-Spielen aussprechen kann. Mit dem neuen Ableger der MXGP-Reihe will Milestone es jedoch besser machen. So soll unter anderem die Unreal Engine 4 für eine ansprechende Grafik sorgen und auch sonst will Milestone den Titel ordentlich voranbringen in Richtung glaubhafter Rennsimulation. Ich bin gespannt...

Alles neu macht der – Juni?

Da ist sie also nun: Die dritte Auflage der MXGP-Reihe. Mit an Bord sind ein Karriere Modus, Einzelrennen, Zeitrennen, ein Trainings- oder auch ein Onlinemodus – also alles, was das Rennfahrerherz begehrt. Einzig der Splitscreen-Modus fehlt in dieser Ausgabe. 

Das Spiel beinhaltet allerdings nicht nur die komplette aktuelle MXGP-Saison, sondern auch der MX2 nebst Teams, Fahrern und Strecken. Lizenzen zu besitzen ist doch etwas Feines. Zu Beginn stehen euch eine Handvoll Rennmaschinen zur Verfügung. Im späteren Spielverlauf kommen neue hinzu. Neben den „Promis“ unter den Rennfahrern, können wir unser Alter Ego auch selbst erschaffen. Hierzu basteln wir aus einem kleinen Editor einen Rennfahrer zusammen, mit dem wir die Karriere bestreiten wollen. Dabei fällt auf, dass MXGP3 wie die Fomel 1 ist. Im Klartext: Weibliche Fahrer dürfen hier nicht an den Start gehen. Im Vergleich zu anderen Figurenmodellen, hinkt auch MXGP3 leider deutlich sichtbar hinterher. Denn egal ob im Editor, oder im Spiel: Die Rennfahrer bewegen sich relativ künstlich und sehen leider auch so aus. Da wäre doch mehr möglich gewesen, auch wenn wohl kein Geld für echtes Motion Capture drin war. So wirken die Charaktere der Fahrer oftmals wie die legendären Figuren der Augsburger Puppenkiste. 

MXGP3Bild2Update beim Fahrverhalten

Neben der Grafik war beim Vorgänger ein großer Kritikpunkt das unrealistische Fahrverhalten. Hier haben sich die Entwickler ins Zeug gelegt und bieten ein wesentlich realistischeres Fahrgefühl. Gerade im Schlamm und Matsch werden die Strecken zu einem richtigen Erlebnis. Auch der Regen macht die Rennen zu richtigen Herausforderungen, da die Strecken rutschig werden. Schön: Nicht bei jeder winzigen Kollision werdet ihr vom Bike geworfen. Dass die Rennen sich nun noch realistischer anfühlen, liegt auch an der fordernden KI, die sich ordentlich ins Zeug legt, um euch das Fahrerleben schwer zu machen. Apropos das Leben schwer machen: Noch immer nehmen Ladezeiten einen Großteil des Spiels ein. Warum Milestone dieses Problem nicht hinbekommt, ist und bleibt ein Rätsel. 

Besserung hat Milestone beim zweiten großen Kritikpunkt gelobt, nämlich der Grafik. Erstmals bedient man sich der Unreal4 Engine, was dazu führt, dass hier ein wirklich sichtbarer Leistungssprung vorliegt. Auch wenn der Regen nach wie vor recht künstlich ausschaut, die Zuschauer wie Pappaufsteller wirken und die Kulissen jenseits der Strecken schlicht und recht einfallslos daher kommen, hat man zumindest bei den Lichteffekten gute Arbeit geleistet. Auch kommt es auf der Xbox One immer zu leichten Rucklern und Pop-Outs. Nervig ist auch der Soundtrack, suboptimal die Motorengeräusche. Bleibt also fast alles im Mittelmaß. 

Fazit: „MXGP 3“ bietet ein wenig Licht, aber leider immer noch ordentlich Schatten. So wurde das Fahrverhalten zwar deutlich optimiert und auch die KI ist verbessert worden und Stürze reduziert. Doch die Grafik, die ja die Atmosphäre ausmacht, ist nach wie vor Mittelmaß. Dass der Titel komplett auf Sprachausgabe verzichtet, und so viel Atmosphäre aufgrund beispielsweise fehlender Rennkommentare verloren geht, ist ein weiteres Manko, das 2017 nicht mehr sein muss. Getoppt wird das Ganze von furchtbar langen Ladezeiten. Für einen Vollpreistitel bietet der dritte Teil zu wenige wirklich gute Verbesserungen. Wem Grafik und Atmosphäre vollkommen egal ist und auch ultralange Ladezeichen nichts ausmachen, wird seinen Spaß haben. Alle Anderen sollten warten, bis der Titel deutlich im Preis gesenkt wird. Bleibt zu hoffen, dass Milestone für einen vierten Teil die Verbesserungen weiterhin optimiert und an den anderen Kritikpunkten ordentlich schraubt. Immerhin: Beim Online-Spiel gab es keine Lags. Schade nur, dass der Splitscreen-Modus komplett gestrichen wurde.

Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Milestone für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

L. Zimmermann

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