Monster Hunter World | Review (Xbox One)
| Marc Heiland | Konsolen

Alles größer und besser?
Im Fokus von „Monster Hunter World“ stehen natürlich einmal mehr die gigantischen, titelgebenden Monster, die ihr alleine bzw. mit eurem Begleiter, dem „Palico“ oder mit anderen Kämpfen besiegen müsst. Doch nicht nur hier haben die Entwickler mehr aufzubieten, als noch in den Vorgängern. Auch die Geschichte fällt umfangreicher aus (wenngleich das Wort noch immer relativiert werden muss, da ihr hier mit keiner echten und tiefgehenden Story rechnen könnt), die Spielwelt ist wesentlich größer (aber immer noch keine echte „Open World), die Zwischensequenzen aufwendiger und zum Teil vertont und überhaupt ist das Spiel noch komplexer, als es eh schon seit Beginn der Reihe der Fall ist.
Bevor ihr jedoch die ersten Monster in die ewigen Jagdgründe schicken dürft oder einfangt, muss erst einmal ein Charakter erstellt werden. Selbiges gilt auch für euren Katzenfreund „Palico“. Habt ihr beides hinter euch gebracht, geht es mit dem Intro los. Wenig später werdet ihr als Teil der fünften Kompanie der Monsterjäger in die Welt von „Monster Hunter“ geworfen. Ihr landet in eurer Basis, dem Jägerlager, das ihr im Spielverlauf immer wieder aufsucht. Dort werdet ihr auch mit den komplexen Spielmechaniken, die seit jeher eines der Fundamente der Reihe sind, vertrau gemacht, um auch Anfänger mit in die große Welt von „Monster Hunter“ zu nehmen. So lernt ihr Grundlagentechniken des Kampfes, lasst Waffen und Rüstungen für den Kampf gegen die Monster schmieden und verbessern, von denen es 14 verschiedene mit verzweigten Crafting-Bäumen gibt, kauft neue Gegenstände beim Händler, unterhaltet euch mit verschiedenen NPCs, könnt Items in Truhen aufbewahren, Nahrung zur Stärkung eures virtuellen Alter Egos aufnehmen, neue Quests abrufen und so weiter.

Neben dem Kampf gegen die Monster sind vor allem das Sammeln von Gegenständen und das Crafting Pfeiler des Spiels. Beides wird hier fast bis zum Exzess getrieben und erinnert dabei ein wenig an „Diablo“. Wer möchte, kann das Auto-Crafting-System nutzen, mit dem gesammelte Items unmittelbar verarbeitet werden. Denn das, was ihr für neue Waffen, Fallen etc. benötigt, lässt sich in der Umgebung finden, einsacken und zu neuen Items zusammenbauen. Was sich im Test als besonders nützlich erwiesen hat, sind die Einträge entdeckter Monster und Items auf der Karte, die so sehr hilfreich wird und euch praktisch unterstützt.
Wie aus einem Guss
In Sachen Grafik wird euch eine lebendige Spielwelt geboten, die viel Abwechslung, unterschiedliche Regionen, einige überraschende Momente, toll designte Monster und ein glaubwürdiges Ökosystem zu bieten hat. Komischerweise kommt es selbst auf Microsofts neue „Power-Konsole“, der Xbox One X, manchmal zu kleinen unschönen Grafikfehlern, Fade-ins, Pop-outs und hier und dort zu leichten Rucklern. Dennoch sieht die Grafik insgesamt durchweg ansehnlich aus. Die deutsche Vertonung kann ebenfalls überzeugen. Ein wenig schade ist, dass nicht alle Dialoge gesprochen wurden, was aber bei „Japano“-Titeln häufig der Fall ist.
Fazit: Auch wenn es in dieser Review nur möglich ist, an der Oberfläche dieses enorm komplexen Titels zu kratzen, hoffen wir, euch einen kleinen Eindruck davon bieten zu können, wie sehr uns das neue „Monster Hunter World“ begeistert. Zwar ist es kein perfekter Titel geworden, doch für Fans der Reihe ist „World“ eine Offenbarung und ein wochenlang garantierter Spielspaß allein oder mit
anderen Spielern.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Capcom für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
L. Zimmermann