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| Marc Heiland | Konsolen

Madden19Bild1Es gibt Dinge, die zum festen „Jahresritual“ seit Jahren dazugehören. Neben „Dinner for One“ und der Neujahresansprache der Kanzlerin, sind es die alljährlichen „Updates“ der verschiedenen Sportspiele aus dem Hause Electronic Arts. Dabei eröffnet Jahr für Jahr der NFL-Titel „Madden“ die Riege der sommerlichen Sportspiele. Und wie man sich darauf verlassen kann, dass an Silvester „Dinner for One“ im TV ausgestrahlt wird, so kann man sich bei EA auf die Sporttitel verlassen. Während von Kritikern jeder neue Titel als ein überteuertes Update gesehen wird, freuen sich Fans auf die kleineren und größeren Neuerungen, die jedem neuen Ableger spendiert werden. Was bei „Madden NFL 19“ neu ist, und ob sich der Kauf lohnt, verraten wir euch im Folgenden. Als Grundlage für unseren Test hat uns EA Sports die PS4-Version zur Verfügung gestellt.

Die Feinheiten liegen im Detail

Fans wissen es seit langem: Die Mannen von EA Sports drehen bei ihren alljährlichen Updates behutsam an verschiedenen Stellschrauben. Da mag die Kritik berechtigt sein, warum der Konzern nicht einfach mal ein komplett überarbeitetes Spiel nach 2-3 Jahren Pause auf den Markt bringt, wenngleich die vielen offiziellen Lizenzen, mit denen die Sportspiele aufwarten, natürlich eine Menge Geld verschlingen (das sich EA mit den verschiedenen „Sammelkarten“-Modi jedoch recht schnell wieder reinholen dürfte) und stattdessen mal die Grafik ein wenig aufhübscht, ein anderes Mal an KI und Physik schraubt. Dennoch bietet jeder Ableger leichte Optimierungen und Verbesserungen als sein direkter Vorgänger. All das geschieht auf hohem Niveau. Und so wundert es auch beim diesjährigen NFL-Ableger nicht, dass hier keine allzu großen Neuerungen erwartet werden können. Stattdessen setzt EA Sports beim Gameplay an und auch eine Story, auf deren Elemente EA Sports seit FIFA 17 setzt, ist mit dabei.

Im Mittelpunkt der Geschichte von „Madden NFL 19“ steht Devin Wade, Quarterback und aufstrebender Star, den wir bereits aus dem Vorgänger kennen. Nach einigen Rückschlägen gelangt er nun in die NFL, wo er sich natürlich bei den legendären Dallas Cowboys seine Sporen verdienen muss. Mehr verraten wir euch an dieser Stelle aber nicht. Wer den ersten Teil der Geschichte rund um Devin Wade nicht gespielt haben sollte, verpasst zwar so einiges, kann aber dennoch in die Geschichte eintauchen, da Wade hier einen ganz neuen Weg beschreitet. Die Inszenierung der Story ist den Verantwortlichen bei EA Sports wieder einmal großartig gelungen, weiß mit Wendungen, packenden Momenten, erzählerisch gut angelegten Spannungsbögen und viel Entertainment und einer Prise Humor zu überzeugen. Nicht zuletzt die Tatsache, dass EA Sports noch einmal an der Präsentation gearbeitet hat und diese noch weiter an eine „echte“ TV-Übertragung heranrückt, verleiht dem Ganzen ein exzellentes „Mitten drin“-Gefühl. So wurden die Stadien noch detaillierter ins Spiel gebracht, gibt es mehrere Perspektiven für Wiederholungen, wirken die Halbzeitpräsentationen noch authentischer und auch das Publikum kommt glaubwürdiger daher. Hier leistet die „Frostbite Engine“ sehr gute Arbeit. Die wirklichen Stars sind dabei ganz klar die Spieler der NFL-Teams, die ihren realen Vorbildern noch stärker ähneln und von jedem Fan in den meisten Fällen sofort erkannt werden. Obwohl auch in diesem Jahr die Kommentatoren ausschließlich im englischen Original zum Einsatz kommen (was aufgrund der teilweise furchtbaren deutschen Kommentatoren vielleicht auch gar nicht mal so schlecht ist) können diese rundum überzeugen. Diese glänzen mit jeder Menge Fachwissen und verleihen der Atmosphäre noch mehr Glaubwürdigkeit.

Was gibt es Neues auf dem Platz?

Wie schon die alte Fußballweisheit sagt: „Wichtig ist auf dem Platz!“ Denn was bringt dem Spieler die beste und schönste Präsentation, wenn das Gameplay katastrophal ist? Für „Madden NFL 19“ hat sich EA Sports daher wieder etrwas Neues einfallen lassen. Dieses Novum hört auf den Namen „Real Player Motion“. Dahinter verbirgt sich ein nuancierter Bewegungsablauf, der dafür sorgt, dass jede noch so kleine Bewegung der aktiven Spielerfigur durch den Controller des Spielers in eine Bewegung übersetzt wird. Dies hat zur Folge, dass die Bewegungsabläufe noch präziser und feiner – und damit auch realistischer – umgesetzt werden. Auch die individuellen Stärken und Schwächen der NFL-Superstars werden so deutlicher herausgearbeitet. Vor allem in brenzligen Spielsituationen macht sich die optimierte Steuerung ganz klar bemerkbar. Wenn ihr euch rasch aus einer heiklen Situation herausmanövrieren müsst, gelingt dies noch besser, als in den Vorgängern, da hier die Bewegungen auf engstem Raum möglich sind. Auch beim Fangen des Balls kommen die Bewegungen realistischer rüber. Gefallen hat uns auch die verbesserte KI der Mitspieler und vor allem die Leistung der Quarterbacks ähnelt noch mehr den echten Vorbildern. Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben. Die Spielmodi sind allesamt aus dem Vorgänger übernommen worden und auch online hat sich nicht wirklich etwas getan. Dies ist aber auch gar nicht mal schlimm, da schon „Madden NFL 18“ sich auf allerhöchstem Niveau bewegt hat. Da wir gerade bei einem „Nischen-Sportspiel“ wir „Madden 19“ davon ausgehen, dass sich nur Fans den Titel zulegen dürften (für Neulinge ist das umfangreiche Regelwerk der NFL einfach zu komplex), gehen wir an dieser Stelle auch nicht mehr auf Feinheiten ein.

Fazit: Wie in all den Jahren zuvor kann Electronic Arts auch in diesem Jahr mit „Madden NFL 19“ den Thron behaupten. Dies liegt natürlich vor allem an der mangelnden Konkurrenz, aber auch daran, dass die Mannen von EA Sports einfach wissen, an welchen Stellschrauben sie ansetzen müssen, um uns Fans Jahr für 9Jahr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Auch wenn die Verbesserungen eher gering sind, können sie rundum überzeugen. Vor allem die besseren Bewegungsabläufe sind eine gute und längst überflüssige Neuerung. Die Story überzeugt auch in diesem Jahr und die Grafik und die Präsentation rücken den Titel noch näher als bislang an eine echte TV-Übertragung heran. Für Sammler ist auch das „Madden Ultimate Team“ wieder mit am Start. Hier gibt es jedoch nichts Besonderes zu berichten. Für Fans ist auch der diesjährige Ableger ein Pflichtkauf.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei EA Sports für den zur Verfügung gestellten Review-Code.

Gastautor: S. Buß

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