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NHL 19 | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen
NHL19Bild1Die letzten Minuten des Spiels laufen. In der 44. Minute lässt Adam Setoguchi liegen. Der wiederum trifft den Puck nicht exakt. Dahm kann ihn in aller Ruhe festhalten. Doch dann verliert Nikolai Goc die Scheibe in der eigenen Zone. Turnbull passt auf Combs - Tor für die Iserlohn Roosters! Wenige Sekunden sind noch auf der Uhr: Schon wieder Scheibenverlust an der blauen Linie. Friedrich fährt allein auf Endras zu und netzt ein! Das ist der Wahnsinn! Die Iserlohn Roosters drehen das komplette Spiel in gerade einmal anderthalb Minuten gegen Adler Mannheim! Die Halle kocht! Dazu kommt noch ein harter Check in unmittelbarer Tornähe. Doch da kommt die Sirene. Aus, vorbei, Feierabend! Was für ein packendes Spiel. Die Iserlohn Roosters gewinnen mit 4:3!!!
 
Näher dran geht kaum
Das, was sich hier anhört, wie eine Direktübertragung eines DEL-Spiels, stammt aus EA Sports neustem Ableger „NHL 19“. Denn wie in den vergangenen Jahren, so stehen auch in der aktuellen Auflager der Eishockey-Simulation sämtliche Teams der Deutschen Eishockey Liga mit im Aufgebot. Natürlich mit allen Namen und dem jeweiligen Logo auf dem Eis. Allerdings trüben nach wie vor zwei Dinge die ansonsten tolle Atmosphäre: So fehlen weiterhin virtuelle Nachbauten sämtlicher DEL-Arenen bzw. Hallen und auch auf deutsche Kommentatoren müssen Fans weiterhin verzichten. Warum man es nicht schafft, entsprechende Pendants zu den englischsprachigen Kommentatoren zu verpflichten, ist und bleibt ein Rätsel, zumal Eishockey hierzulande alles andere als ein Nischensport ist. 
Dafür überzeugt der diesjährige Teil der Reihe mit diversen Ligen wie die ELH, die National League, die Erste Bank Eishockey Liga, die CHL, und viele andere mehr sowie diverse Nationalmannschaften. Hinzu kommen 200 legendäre Spieler, die unter anderem im Hockey Ultimate Team gespielt werden können. 
 
NHL19Bild2Doch der neue Teil der Eishockey-Simulationsserie überzeugt nicht nur mit dem wie üblich umfangreichen Lizenzpaket und den zahlreichen historischen Spielern. Auch auf dem Eis hat sich etwas getan. So wurde die Steuerung der Kufenflitzer erneut optimiert, wodurch selbst kleinste Bewegungen 1:1 umgesetzt werden. Schnell ums Tor ziehen, abrupt bremsen und Wendemanöver auf dem Fuß – all das klappt tadellos. Die Steuerung kann dabei nach altem, traditionellen Muster (wie ihr es aus den frühen Teilen her kennt) mit Buttons und Analog-Stick oder rein über die beiden Sticks ablaufen. Das wirkliche, reale Eishockeygefühl entsteht natürlich bei letztgenannter Version, da ihr hier den Spieler und den Schläger getrennt voneinander bewegt. So könnt ihr nämlich viel feiner dosiert die Schläge vornehmen, als mit der klassischen Variante. Auch spielt sich die „19er“-Ausgabe ein wenig geschmeidiger und der Spielaufbau wirkt insgesamt schneller und dynamischer. Ebenfalls bemerkbar macht sich die überarbeitete KI, die noch besser Räume zustellt und den Angreifer abfängt. Vor allem auf dem hohen Schwierigkeitsgrad dürften auch Veteranen der Reihe ins Schwitzen kommen. Verbessert wurde auch die „Schiri-KI“. Regeln werden noch exakter gepfiffen und Strafen nachvollziehbar gegeben. Hier kommt man der Realität so nah, wie nie zuvor. Gefallen können auch die optimierten Bodychecks, die realer wirken (wenn sich nicht gerade ein paar Grafikfehler einschleichen und die Kontrahenten sich ineinander verhaken). 
 
Die Spielmodi sind wie in jedem Jahr massig vorhanden. Neu hinzugekommen ist für die aktuelle Ausgabe die Möglichkeit, auch im Freien spielen zu können. Wer offline und online einfach mal Spaß haben will, der kann in diesem Arcade-Bereich seine Matches bestreiten. Dafür erstellt ihr euch zunächst einen Spieler, rüstet ihn aus und bekommt im Laufe der Zeit neue Gegenstände als Boni. Selbstverständlich ist auch der Franchise-Modus wieder mit am Start, in dem ihr ein eigenes Team managed. Schade ist, dass das nicht mit der DEL funktioniert. Verändert haben die Entwickler das Scouting, bei dem ihr erst im Laufe der Zeit neue Infos zum Spieler eures Interesses erhaltet. So bleibt die Spannung länger erhalten, ob sich der Neuzugang auch lohnt. Wer gerne sammelt, der kann das im „Hockey Ultimate Team“ tun. Klar, dass EA verstärkt auf diesen Modus setzt, nimmt man doch noch ordentlich bare Münze mit den Sammelkarten ein. 
 
In Sachen audiovisueller Umsetzung kann auch „NHL 19“ überzeugen. Allerdings merkt man der Engine langsam an, dass der Zahn der Zeit an ihr nagt. Manche Gesichter wirken ein wenig, als seien sie aus Wachs und auch die Zuschauer könnten noch ein wenig lebendiger wirken. Die englischsprechenden Kommentatoren sollten auch so langsam mal ihr Repertoire erweitern. Wie bereits erwähnt, wäre es schön, wenn es auch – wie bei der FIFA-Reihe – deutschsprachige Kommentatoren gäbe, die vor allem bei den Matches der DEL besser passen würden, als ihre Englisch sprechenden Kollegen. 
 
8Fazit: Mit „NHL 19“ erfindet EA Sports das Rad natürlich erneut nicht neu. Stattdessen gibt es wohl dosierte aber sinnvolle „Upgrades“. Gerade die Steuerung, die noch effektivere Spielzüge zulässt, die verbesserte KI und das spaßige Arcade-Spiel im Freien sorgen dafür, dass wir auch für die aktuelle Ausgabe eine Kaufempfehlung aussprechen können. Grafik und Sound könnten hingegen wirklich mal komplett überarbeitet werden.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei EA Sports für den zur Verfügung gestellten Review-Code.
 
U. Sperling

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