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Just Dance 2020 | Review (Nintendo Switch)

| Marc Heiland | Konsolen
JD2020Wenn ein Publisher eine Lizenz besitzt, nutzt er sie solange aus, wie er kann. Was für die Fans zu einem alljährlichen Jubel führt, sorgt bei Kritikern für regelmäßiges Stirnrunzeln. Denn in den meisten Fällen handelt es sich eher um kleinere Updates, die allerdings zum Vollpreis erhältlich sind, als um wirklich große Verbesserungen oder gar Neuerungen bei den „Jahrestiteln“. Neben Electronic Arts tut sich vor allem Ubisoft durch diese melkbaren Lizenzkühe hervor. Das Paradebeispiel dürfte die „Just Dance“-Reihe sein, die nun in der Version 2020 vorliegt. Wir haben uns anhand der Switch-Fassung ein Bild davon gemacht, was Hobbytänzer in diesem Jahr erwartet und ob sich der Kauf lohnt. 
 
Zappeln vor dem Fernseher
Fans der Reihe dürften eigentlich Grund zur Freude haben. Denn wo Sony mit seinem ehemals besten Pferd im Stall, der „SingStar“-Reihe durch fehlende Unterstützung auf sich aufmerksam machte und die Server nun komplett herunterfährt und auch die „Dance Central“-Reihe nur noch durch einen VR-Ableger auf sich aufmerksam machte, glänzt die „Just Dance“-Reihe durch ihr jährliches Update, das seit Beginn der „Switch-Ära“ auch auf Nintendos Konsole erhältlich ist. Doch Kritiker bemängeln zurecht, dass richtige Neuerungen eigentlich Mangelware sind. Nun mag man eingestehen, dass es eigentlich bei einem Tanzspiel keine wirklich neuen Impulse geben könnte. Andererseits wäre es doch schön, hier eigene Songs einbinden zu können oder genauere Erläuterungen bei den Tanzbewegungen spendiert zu bekommen. Gerade diese Aspekte sind seit Jahren gar nicht (Custom Songs) oder nur rudimentär (Verbesserung der Icons für die Bewegungen) angegangen worden. Was also bietet der aktuelle Teil?
 
Natürlich zunächst eine Auswahl aktueller bekannter und weniger bekannter Songs sowie ganz weniger Evergreens. Für knapp die Hälfte der Songs musste ich im Internet schauen, wer die entsprechende Band ist. Und ob man nach der aktuellen Künstlerin der Stunde, der jungen Billie Eilish unbedingt eine Choreographie aufs heimische Wohnzimmerparkett legen muss, sei dahingestellt und ist mit Sicherheit ebenfalls Geschmacksache. Klar: Wer etwas mit dieser Art von Musik anfangen kann, der dreht den Schwierigkeitsgrad besonders hoch und hat seinen Spaß. Ich finde die Mixtur der Songs allerdings ein wenig zu extrem. 
 
Einsteiger und Gelegenheitsspieler freuen sich hingegen über den unteren Schwierigkeitsgrad und darüber, dass die Switch-Steuerung stellenweise recht großzügig bewertet wird. Schade ist, dass die Steuerung und damit das System recht schnell überlistet werden können und so keine wirklichen Tanzschritte ausgeführt werden müssen, um Erfolge zu verzeichnen. Aber hey: Wer will das schon? Diejenigen, die „Just Dance 2020“ kaufen, wollen gemeinsam (oder alleine vor der Konsole) Spaß vor der Switch haben. Und das funktioniert einwandfrei. Gerade auf Partys ist die Reihe noch immer ein gern gesehener Gast. 
Schade (aber geschäftspolitisch nachvollziehbar) ist, dass Ubisoft auch dieses Jahr auf sein Abo-Modell setzt. Mit einem Jahresbeitrag von knapp 25 Euro erhaltet ihr Zugriff auf etwa 500 Songs. Das ist natürlich eine stattliche Bibliothek, die tänzerische (und musikalische) Höhen und Tiefen bietet. Wer erst einmal hineinschnuppern möchte, der kann einen Monat lang „Just Dance Unlimited“ kostenlos testen. Klar, dass hier einmal mehr die Debatte darüber entbrennen wird, warum es nur 40 Songs sind und ob man hinter einen Vollpreis-Titel wie „Just Dance 2020“ ein Abo-Modell hängen muss. Diese Diskussion wird immer mit dabei sein. Grafisch, akustisch und in Sachen Steuerung bleibt alles beim Alten. Als kleine Updates kann man den „All-Stars-Modus“ sehen, bei dem ihr online 10 Just Dance-Planeten aufsuchen könnt und einige bekannte Highlights vergangener Jahre „nachtanzt“, den Koop-Modus, der allerdings auch schon enthalten war, und den „Kids Mode“. 
 
7Fazit: Wie in den vergangenen Jahren stellt sich auch 2019 die Frage vor dem Kauf, ob man bereit ist, für ein Songupdate (mehr ist die neuste Ausgabe leider nicht) bereit ist, den vollen Preis zu zahlen, zumal die Songauswahl nicht wirklich gelungen ist und nur wenige bekannte und richtig gute Tracks enthält. Wer auf Exoten steht, schon ein Abo hat und Tanzen über alles liebt, kann zugreifen. Auf Partys macht das Spiel noch immer Spaß. Solo fehlt hier die Langzeitmotivation. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Ubisoft für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
 
L. Zimmermann

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