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Overpass | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen
OverpassOffroad-Racer sind bei vielen Fans seit Beginn der ersten Konsolengenerationen äußerst beliebt. Viele konnten im Genre Meilensteine setzen und brachten das Genre nach vorne. Nun könnte man ja meinen, dass wir als Spieler schon so ziemlich alles gesehen haben. Doch mit „Overpass“ soll etwas Neues hinzukommen: Das exakte „Lesen“ einer Strecke, das Einarbeiten und „durchfuchsen“, um die komplizierten Tracks zu meistern. Ob uns im Test dieses Konzept unterhalten konnte oder ob wir aus Frust am liebsten den Controller aus dem Fenster geworfen hätten, verraten wir euch im Folgenden.
 
(Meist) Allein auf weiter Flur
Immer mehr Spieleentwickler setzen heutzutage auf Titel, die das Gemeinschaftserlebnis in mehr oder minder großen Gruppen födern. Kaum ein Spiel, dass nicht in diese Kerbe schlägt. Und wenn schon nicht mit einem enorm umfangreichen und komplexen Multiplayer, so glänzen Rennspiele immer mit Herausforderungen gegen die – mal mehr, mal weniger gute – KI. Nicht so „Overpass“. Denn hier seid ihr einzig und allein auf euch gestellt. Nur ihr, die Natur und die herausfordernden Strecken mit Gruben, Schlammlöchern, aufgestapelten Baumstämmen, Reifen uvm. Wo ihr langzufahren habt, zeigen euch Flatterbänder und Hinweisschilder. Wer meint, Hindernisse umfahren zu können oder sie nur halbherzig zu umzirkeln, wird mit Zeitstrafen belegt. So bleibt euch nicht übrig als die gesamte Strecke euch mühevoll zu „erfahren“, Hindernisse und das Fahrverhalten eures Fahrzeugs zu verstehen und durchzuhalten bis zum bitteren Ende. Manche mögen „Overpass“ als „Sekiro“ des Offroad-Genres bezeichnen. Andere hingegen werden dankend ablehnen. Denn dieses Spiel ist alles außer leicht. Dies liegt auch daran, dass die Rücksetzpunkte unmittelbar vor den Hindernissen häufig mehr als ungünstig gewählt wurden und so nicht wirklich zum Spielspaß beitragen. Denn die Buggys, Quads oder ähnliche „All Terrain“-Fahrzeuge, sind nicht immer leicht auf dem Untergrund zu steuern, was dann ebenfalls zu Frustmomenten führt. Weiterhin nervt es, dass wir – „Driveclub“ lässt grüßen – auch schon beim Berühren des Flatterbands mit Zeitstrafen „belohnt“ werden. Was dies soll entzieht sich meiner Kenntnis. Denn so wird „Overpass“ nicht nur knallhart, sondern auch unnötig nervig.
 
Neben dem „schnellen Rennen“ und einem Tutorial gibt es auch eine Karriere, in der ihr Veranstaltungen auswählt, Sponsoren für euch gewinnt oder auch Preisgelder investiert. All das erinnert von der Präsentation her jedoch eher an eine Steuererklärung denn an ein Spiel, dass doch Spaß (!) machen soll…
Haben wir anfangs gesagt, dass ihr ganz allein seid, gilt dies nur für den Solopart. Denn natürlich gibt es auch einen Multiplayer. Online, im Splitscreen oder Hotseat findet ihr drei Varianten. Allerdings eben alles in einer Nummer kleiner. 
Schade ist, dass man dem Spiel an vielen Ecken ansieht, dass bei der Entwicklung kein allzu großes Budget zur Verfügung gestanden hat. Neben sehr langen Ladezeiten gibt es Ruckler, Pop-ups, Tearing und Schwierigkeiten mit den Texturen und deren Auflösung. Gerade auf der Xbox One X erkennt man die Mängel deutlich. Der Sound hingegen – wenngleich ziemlich puristisch – kann überzeugen. Vor allem die Motoren der Vehikel dröhnen satt aus den Boxen. 
 
Fazit: Nein, liebe Entwickler. So habe ich mir den Ausflug in den Offroad-Bereich nicht vorgestellt. Natürlich mag es spannend sein, sich in einen Parcours hineinzuarbeiten, ihn regelrecht „zu lesen“, jedes Hindernis akribisch zu studieren und auszuprobieren, wie man eine Strecke optimal bewältigen kann. Wer das alles unter 6„Spielspaß“ verbucht, frustresistent ist und Freude daran empfindet, sich von einem Spiel „lang machen“ zu lassen und zu erkennen, wo die eigenen Grenzen (oder die der Rücksetzpunkte) liegen, mag hiermit glücklich werden. Doch mir ging das Spielprinzip schon relativ schnell gegen den Strich, sodass ich „Overpass“ bereits nach einigen Stunden von meiner Festplatte wieder deinstalliert habe. Und auch die grafischen Unzulänglichkeiten und die nervig langen Ladezeiten raubten mir den letzten Spaß. Schade um das verschenkte Potential. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.
 
L. Zimmermann
 

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